Antworten auf Fragen zur Corona-Impfung: Sind Partner-Termine möglich? Wie lange hält der Schutz?

Endlich sind sie auch in Sachsen verfügbar, die Corona-Impfstoffe. Angesichts der bisher noch eher langsamen Verteilung und der Probleme beim Ergattern eines Termins in den 13 Impfzentren steigt bei Interessierten allerdings vielfach die Frustration. Auch die LVZ erreichen zahlreiche Reaktionen von Lesern zum Thema. Wir haben die Post gesammelt und beantworten im Folgenden die am häufigsten gestellten Fragen. Wie bekommen Paare einen gemeinsamen Impftermin? Nachdem zum Start in Pflegeheimen und in Krankenhäusern geimpft wurde, können seit Montag auch Senioren, die älter als 80 Jahre alt sind, einen freien Impftermin erhalten. Dafür kommen in Sachsen etwa 450.000 Menschen in Frage. Laut Behörden sind derzeit aufgrund der begrenzen Impfstoffmenge täglich aber nur etwa 1500 Termine verfügbar. Wer einen solchen über das Online-Portal des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ergattert, kann sich somit glücklich schätzen. Da jeder Interessierte sich einzeln registrieren muss, ist es praktisch unmöglich, online für Paare gemeinsame Termin zu buchen. Das ärgert viele Leser. Am kommenden Montag soll allerdings die telefonische Anmeldung starten. Da für diese eigene Kontingente zur Verfügung gestellt werden, sind Paar-Termine dann durchaus möglich. Zum Online-Portal: https://sachsen.impfterminvergabe.de Hotline des DRK (ab Montag mit Terminvergabe): 0800 / 0899089 Warum helfen die Krankenkassen nicht bei der Vergabe? Die Organisation der Corona-Impfkampagne liegt in Sachsen von der Planung bis zur Durchführung komplett in den Händen des DRK. Der Wohlfahrtsverband verantwortet dabei neben der kompletten Impflogistik auch die daran gekoppelte Terminvergabe. Beides ist untrennbar miteinander verbunden. Laut sächsischem Sozialministerium können die Krankenkassen ihre Mitglieder natürlich unterstützen und informieren. Allerdings ist die Vereinbarung eines Termins eben nur über das Online-Portal des DRK und ab Montag auch über die Telefon-Hotline möglich. Warum wird die Registrierung nach 14 Tagen gelöscht? Wer auf dem Online-Portal einen Impftermin buchen möchte, muss sich zuvor als Interessent registrieren. Auch wenn dieser Schritt zum Teil etwas dauert, gelingt er in den meisten Fällen. In der Folge haben Registrierte 14 Tage Zeit, einen der aktuell noch sehr raren Impftermine zu ergattern. Danach werden die gespeicherten Informationen gelöscht. Aber warum so kurz? Aus Datenschutzgründen. „Es geht hier um medizinisch sensible Daten und mir ist die Sicherheit sehr viel wert“, so Sachsens DRK-Chef Rüdiger Unger. In der Regel sollten 14 Tage auch reichen, um einen Termin zu bekommen. Ab nächster Woche erhöhen sich die Liefermengen des Biontech-Impfstoffs nach Sachsen. Zudem kommt auch die Alternativ von Moderna im Freistaat zum Einsatz. Können sich die nächsten Impfgruppen bereits anmelden? Aktuell werden nur Personen der höchsten Priorität mit dem Corona-Impfstoff versorgt. Das sind 80-Jährige und Ältere, Senioren in stationären Einrichtungen, Pflegekräfte und Mitarbeiter im medizinischen Dienst. Angesichts der aktuell noch beschränkten Impfstoffmenge sollten sich die anderen Gruppen noch nicht registrieren. Hier empfiehlt sich etwas Geduld, um die Systeme nicht noch mehr zu überlasten. Die Behörden werden über den weiteren Verlauf der Impfkampagne gesondert informieren. Alle Impfgruppen im Überblick haben wir hier zusammengefasst. Weitere Informationen gibt es zudem unter www.coronavirus.sachsen.de. Warum werden Termine in anderen Impfzentren angezeigt? LVZ-Leser berichten, dass ihnen nach erfolgreicher Registrierung im Onlineportal Termine in anderer Landkreisen angeboten wurden, sie aber keinen in ihrer eigenen Region auswählen konnten. Dieser Malus hängt mit der beschränkten Impfstoffmenge zusammen. Allen 13 Impfzentren stehen täglich nur 1500 Dosen zur Verfügung. Gerade in Ballungsräumen wie Leipzig oder Dresden ist der Bedarf besonders groß, sind die Termine besonders schnell vergeben. Alternativ zeigt das System dann offenbar auch freie Termine in anderen Impfzentren an. Sachsens Sozialministerium war solch ein Fehler bisher zumindest nicht bekannt, die Techniker nehmen die Hinweise aber auf. Können sich Migranten auch impfen lassen? Jeder, der in Deutschland lebt und bei den Behörden offiziell gemeldet ist, kann auch hierzulande gegen das Coronavirus geimpft werden. Das trifft auch auf alle Menschen zu, die keine deutsche Staatsbürgerschaft haben. Bei der Anmeldung im Portal sowie ab Montag bei der telefonischen Terminvergabe werden die persönlichen Daten der Interessenten mit dem Einwohnermeldeamt abgeglichen. Asylbewerber in Gemeinschaftsunterkünften sollen von mobilen Teams geimpft werden. Wie lange hält die Impfung? Dazu gibt es bisher noch keine gesicherten Angaben, weil Langzeittests mit dem erst im vergangenen Jahr entwickelten Impfstoff noch nicht durchgeführt werden konnten. Bisherige Untersuchungen zeigen, dass der 95-prozentige Schutz des Biontech-Impfstoffs über Monate anhält. Experten gehen davon aus, dass sich die Menge der gebildeten Antikörper zwar allmählich abschwächt, aber auf einem niedrigeren Niveau einpendelt. Schätzungen zufolge werde die Immunität mindestens ein Jahr, möglicherweise auch länger anhalten. Einen dauerhaften Schutz gegen das Coronavirus bieten die Impfungen aber nicht. Dieser Text hat den Stand der seit 11. Januar 2021 gültigen sächsischen Corona-Schutz-Verordnung. Von Matthias Puppe