In Sachsen haben am Sonntagmorgen die Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. Zum offiziellen Impfstart besuchte Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) ein Pflegeheim in Lichtentanne (Landkreis Zwickau). Dort bekam als Erste eine 85-jährige Bewohnerin die Impfung verabreicht. Köpping bezeichnete die Seniorin als Vorbild und nannte den Beginn der Impfungen einen „Hoffnungsschimmer“. „Wir haben jetzt eine Möglichkeit, etwas zu tun, wir können aktiv werden“, so Köpping.
Neben zwei Pflegeheimen soll am Sonntag laut Köpping auch in der Chemnitzer Klinik mit den Corona-Impfungen begonnen werden. Der Impfstoff der Unternehmen Biontech und Pfizer war erst am vergangenen Montag in der Europäischen Union zugelassen worden; die ersten Dosen wurden am Samstag in Deutschland an die Bundesländer ausgeliefert.
Viele Sachsen lehnen Impfung ab
Laut einer Insa-Umfrage unter 1008 Menschen im Auftrag der Leipziger Volkszeitung wollen sich 59 Prozent der Sachsen impfen lassen. Von den Befragten wollen sich 27 Prozent so schnell wie möglich impfen lassen, 32 Prozent wollen zunächst abwarten. 25 Prozent lehnen eine Impfung komplett ab. Im Bundesdurchschnitt sind dies nur 19 Prozent.
10.000 Impfdosen nach Sachsen geliefert
Zum Start der Schutzimpfungen stehen im Freistaat zunächst knapp 10.000 Impfdosen bereit, eine weitere Lieferung von mehr als 24.000 Dosen wird nächsten Montag erwartet. Genau elf Monate nach Bekanntwerden der ersten Corona-Infektion in Deutschland hat am Sonntag in allen Bundesländern das Impfen begonnen.
Sachsen gilt nach wie vor bundesweit als Corona-Hotspot. Besonders betroffen sind aktuell die Landkreise Bautzen, Mittelsachsen, Meißen sowie das Erzgebirge mit Sieben-Tage-Werten von deutlich über 400.
24 weitere Todesfälle an einem Tag
Am Sonntag wurden binnen eines Tages 1390 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem gab es 24 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Sonntagmorgen bekanntgab. Die Inzidenz lag am Sonntag bei 375,8. Vor genau einer Woche lag der Wert mit 427,4 noch deutlich höher.
Hohe Sterblichkeit: Krematorien in Sachsen am Limit
Die Zahlen sind aber nur bedingt mit den Werten der vergangenen Woche vergleichbar, da das RKI während der Feiertage mit einer geringeren Zahl an Tests und auch weniger Meldungen von den Gesundheitsämtern rechnet.
Von RND/dpa