So geht es mit den Schulen in Sachsen weiter

Jetzt steht es fest: Kitas und Schulen bleiben in Sachsen mindestens bis zum 14. Februar geschlossen. Das ist eine Woche länger als bislang laut der aktuellen Corona-Schutzverordnung vorgesehen war. Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sagte am Mittwoch, dass es nach der erneuten Lockdown-Verlängerung erste Lockerungen geben könnte – sofern die Infektionszahlen weiterhin sinken. Oberste Priorität habe der Bildungsbereich, erklärte Kretschmer nach der Kabinettssitzung: „Wir sehen in den Familien, wie die Erschöpfung zunimmt.“ Durch die derzeitige Situation seien Kinder wie Eltern angespannt. Teilweise Öffnung frühestens ab 15. Februar: Sachsen hat bereits die Winterferien vorgezogen (30. Januar bis 6. Februar) und im Gegenzug die Osterferien verlängert (27. März bis 10. April). Bis zum 29. Januar erfolgt der Unterricht weiterhin als „häusliche Lernzeit“. Nun wird das Homeschooling auch in der Woche nach den Winterferien weitergehen. Statt ab 8. Februar soll sich ab 15. Februar ein eingeschränkter Regelbetrieb an den weiterführenden Schulen anschließen. Das heißt: Ab der Klassenstufe 5 ist Wechselunterricht geplant. Wie bereits im Frühjahr sollen Klassen halbiert und getrennt voneinander unterrichtet werden. Für die Grundschulen sind strikte Klassentrennungen vorgesehen, mit zugeteilten Lehrern und Räumen. Ähnliches soll für die Kitas gelten, die ebenfalls zum 15. Februar wieder öffnen könnten. Bis dahin soll sich an der Notbetreuung nichts ändern. „Ich hoffe sehr, dass wir im Februar Kitas und Schulen zumindest im eingeschränkten Regelbetrieb wieder öffnen können. Je eher, desto besser – aber immer mit Blick auf das Infektionsgeschehen“, sagte Kultusminister Christian Piwarz (CDU). Die Kinder und Jugendlichen würden sehr unter dem Lockdown leiden, fügte er hinzu: „Ein längeres Schließen der Bildungseinrichtungen ist für Kinder und Eltern kaum mehr zumutbar.“ Abschlussklassen mit Sonderregelungen: Ausnahmen gibt es in Sachsen bisher für Abschluss- und Vorabschlussklassen an Oberschulen (Klassen 9 und 10), Förderschulen (die nach Lehrplänen der Oberschule unterrichtet werden), Gymnasien (Klassen 11 und 12), Beruflichen Gymnasien (Klassen 12 und 13), Fachoberschulen, Abendoberschulen, Abendgymnasien (Jahrgangsstufen 11 und 12) und Kollegs (Jahrgangsstufen 11 und 12). „Nach dem Beschluss der Bund-Länder-Beratung können wir den Schülerinnen und Schülern der Abschlussklassen weiterhin Präsenzunterricht ermöglichen. Daran halten wir auch fest. Die Schüler sollen die Chance haben, sich sorgfältig auf ihre Abschlussprüfungen vorzubereiten“, erklärte der Kultusminister. Die Abschluss- und Vorabschlussklassen können bereits seit 18. Januar wieder in den Schulen unterrichtet werden. Außerdem sollen die betreffenden Klassenstufen sofort nach den Winterferien (8. Februar) in die Schulen zurückkehren – unabhängig von den Regelungen für andere Schulen und Jahrgänge. Erleichterungen für Prüfungen: Das sächsische Kultusministerium hat bereits Erleichterungen für Prüfungen beschlossen. So können sich Realschüler (Klasse 10) bis spätestens 26. Februar für ein naturwissenschaftliches Prüfungsfach entscheiden und bis zu zwei weitere Fächer abwählen, in denen keine mündliche Prüfung stattfinden soll. Die Teilnahme am Unterricht in den nicht gewählten naturwissenschaftlichen Fächern ist dann nicht mehr verbindlich. Für Abiturienten gibt es unter anderem Wahlmöglichkeiten bei den Abiturprüfungsterminen und mehr Vorbereitungszeit. In den schriftlichen Prüfungen wird eine Zusatzzeit von 30 Minuten gewährt. Die Zweit- und Drittkorrekturen erfolgen diesmal an der jeweiligen Schule, um eine faire Benotung zu sichern. Über angepasste Bewertungsmaßstäbe berät die bundesweite Kultusministerkonferenz noch. Von Andreas Debski