Nach dem Warnstreik im regionalen Busverkehr in Sachsen sind in dieser Woche keine weiteren Arbeitsniederlegungen zu erwarten. „Heute verhandeln beide Seiten, morgen tagt die Tarifkommission“, sagte Gerd Doepelheuer, Landesfachbereichsleiter Verkehr bei der Gewerkschaft Verdi am Donnerstag.
Ausstand vor einem Jahr
In den sozialen Netzwerken war über einen erneuten Ausstand bei Bus- und Bahnanbietern auch in Leipzig spekuliert worden. Auslöser war aber offenbar ein Archivtext von LVZ.de., der über den zurücklegenden Streik am 13. April 2018, also vor fast genau einem Jahr informiert. Viele Kunden der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) waren verunsichert und glaubten, dass auch in diesem Jahr die Räder des öffentlichen Nahverkehrs erneut still stehen. Das hat Verdi nun zurückgewiesen.
Verdi fordert: 15,66 Euro für Busfahrer
Die Gewerkschaft fordert vom Arbeitgeberverband Nahverkehr e.V. einen höheren Stundenlohn und die Anhebung der Ausbildungsvergütung. In der ersten Tarifverhandlung hatten die Arbeitgeber nach Verdi-Angaben bislang kein Angebot vorgelegt, allerdings die Forderung nach einer Erhöhung des Stundenlohns etwa für Busfahrer von derzeit laut Gewerkschaft 12,30 Euro auf 15,66 Euro als „absurd“ zurückgewiesen.
Neben Bus- und Straßenbahnfahrern waren am Mittwoch auch Schlosser, Fährleute, Verwaltungsangestellte und Auszubildende aufgefordert, ihre Arbeit vorübergehend niederzulegen. Mehr als 3000 Arbeitnehmer und Auszubildende sind nach Angaben von Verdi in den betroffenen Verkehrsgesellschaften beschäftigt.
Von mro