Vier italienische Corona-Patienten kommen nach Leipzig

Sachsen nimmt sechs schwerkranke Coronakranke aus Italien auf. Das teilte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Montag mit. „Wir sind vor einigen Tagen von der italienischen Regierung gefragt worden, ob auch wir helfen könnten, Menschen, die in Italien nicht mehr medizinisch versorgt werden können, im Freistaat Sachsen zu versorgen.“ Man habe das Anliegen dann mit den Krankenhäusern in Sachsen diskutiert, die signalisiert hätten, über die notwendigen Kapazitäten zu verfügen. „Deswegen wird jetzt gerade in Italien eine ethisch schwierige Entscheidung getroffen, die ich nicht treffen möchte“, fuhr Kretschmer fort. „Nämlich sechs Personen auszuwählen, die in ein Flugzeug verladen und nach Leipzig und nach Dresden gebracht werden.“ Kretschmer dankt Kliniken: Er sei dankbar für die Unterstützung der Unikliniken in Leipzig und Dresden sowie des Leipziger Herzzentrums, die die Patienten aufnehmen werden. Kretschmer sprach von einem „ganz, ganz wichtigem Zeichen“, dass man anderen auch helfe, wenn man die Möglichkeit dazu habe. Er hoffe, dass die sechs Patienten in den Kliniken rasch genesen. Nach LVZ-Informationen werden die sechs Patienten gleichmäßig auf die drei genannten Kliniken verteilt. „Wir nehmen zwei beatmungspflichtige Patienten auf“, bestätigte am Nachmittag Stefan Möslein, Sprecher des zum Helios-Konzern gehörigen Leipziger Herzzentrums. „Wir kommen der Verantwortung nach, weil wir es können.“ Es sei Gebot der Stunde, humanitäre Hilfe anzubieten, angesichts der aktuellen Lage in Italien. Herzzentrum sieht sich gut vorbereitet: Das Herzzentrum sei auf die Behandlung von Covid-19-Patienten sowohl medizinisch, als auch pflegerisch bestens vorbereitet. Dazu gehöre, dass das Fachpersonal geschult wurde und ein Hygieneplan auf Grundlage der Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts in Kraft ist. Die entsprechende Schutzausrüstung sei ebenfalls vorhanden, betonte der Sprecher. Dramatischer Appell italienischer Ärzte: „Seuche ist außer Kontrolle“ Von Roland Herold

Solidarität aus Sachsen - Vier italienische Corona-Patienten kommen nach Leipzig