Oschatz: Caterer in der Corona-Krise

Veranstaltungen sind im vergangenen Jahr reihenweise ausgefallen – darunter leiden auch und vor allem die Caterer. Silvester ist für sie in der Regel einer der umsatzstärksten Tage des Jahres. Doch auch diese Gelegenheit ist für die Caterer in der Collm-Region ausgefallen. Das statistische Bundesamt bestätigt Umsatzrückgänge der Caterer allein im September 2020 um 33,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die LVZ hat bei den Caterern in der Region nachgefragt, wie sie das vergangene Jahr erlebt haben und wie sie nun in die Zukunft blicken. Wächtlers Schlemmerparadies: Wächtlers Schlemmerparadies bietet neben den Tagesbistros in Oschatz auch Catering an. Mit ausgefallenem Fingerfood und abwechslungsreichem Buffet beliefern sie nicht nur private Feste, sondern auch Großveranstaltungen. „An Silvester sind wir normalerweise im O-Schatz-Park und im Thomas-Müntzer-Haus“, erzählt Inhaber Mike Wächtler. Unter der Pandemie haben sie sehr gelitten, wie er zugibt. „Im Frühjahr sind sämtliche Veranstaltungen weggefallen. Ab Juni haben wir uns dann wieder etwas erholt, bis zum nächsten Lockdown im Herbst.“ Im Sommer konnten einzelne Veranstaltungen und Feste unter Auflagen stattfinden. Denn Hygieneauflagen gab es auch für die Caterer. „Wir haben die Portionen direkt auf einzelne Teller verpackt“, erklärt Mike Wächtler. Denn ein Buffet mit Fingerfood, wie es sonst üblich ist, ist in Corona-Zeiten nicht möglich. Im Hinblick auf das neue Jahr ist Mike Wächtler vor allem realistisch gestimmt: „Bis Ende März werden wahrscheinlich keine Feiern möglich sein, danach vielleicht wieder im kleinen Kreis mit zehn Personen. Wir haben keine Existenzangst, aber es muss voran gehen.“ Denn die Miete und die Kühlung der Lebensmittel müsse trotzdem finanziert werden. Oschatzer Fleischwaren: Auch die Oschatzer Fleischwaren bieten neben dem normalen Verkauf einen Partyservice für Veranstaltungen an. Thomas Fischer, Inhaber des Geschäfts, erzählt, dass der Umsatz im ersten Lockdown komplett auf Null gesunken ist. „Im Sommer konnten wir uns wieder etwas erholen“, bemerkt auch er. Der zweite Lockdown und der Totalausfall an Silvester habe die Fleischerei erneut hart getroffen. Thomas Fischer behält sich dennoch einen Rest Optimismus: „Wir haben das Glück, dass wir nicht komplett auf den Partyservice angewiesen sind. Wir versuchen alles, damit wir unsere Leute nicht in Kurzarbeit schicken müssen.“ Mügelner Speiseservice Lange: Der Speiseservice Lange beliefert die gesamte Collm-Region mit einem Catering- und Partyservice. Inhaberin Bianca Lange bestätigt ebenfalls starke Umsatzeinbrüche während der Lockdown-Zeit. Zwar konnten sie im Sommer einige Events beliefern, viele Geburtstage wurden aber beispielsweise aufgrund der Ferienzeit verschoben. „Viele haben die Veranstaltungen vom Frühjahr auf den Herbst verschoben – und dann sind sie wieder ausgefallen.“ Ihre Mitarbeiter seien zum Teil in Kurzarbeit. Neben dem Partyservice bietet der Speiseservice Lange auch Essen auf Rädern sowie Kita- und Schulspeisung an. „Auch dort ist der Umsatz im vergangenen Jahr schmerzlich eingebrochen. Die Schulen und Einrichtungen sind ja geschlossen“, erwähnt sie. Ob sie dem Jahr 2021 optimistisch entgegen blickt? „Das kommt darauf an, wie lange es noch so weiter geht.“ Von Yvonne Schmidt