Das zweite Septemberwochenende ohne Modenacht – das kann sich keiner in der Stadt nach 18 absolvierten Großveranstaltungen dieser Art vorstellen, am wenigsten die Verantwortlichen der veranstaltenden Werbegemeinschaft. Jetzt schlug der Vorsitzende Thomas Schupke Alarm, lud kurzfristig zu einer Sondersitzung ein. Grund: zwei Monate vor Termin am 14. September hatten erst acht Geschäfte ihre Beteiligung zugesagt – in der Regel machen doppelt so viele mit.
Plan B: Kleiderschrank-Modenschau
Mit fünf Geschäften auf der Bühne und drei Händlern, die vor ihrem Laden eine Modenschau stricken, ließe sich eine Modenacht gestalten. „Aber“, und da war Thomas Schupke sich mit allen anderen einig, „den Tag ausfallen zu lassen, ist keine Option“. Dies gelte um so mehr, weil im kommenden Jahr, 2020, mit der 20. Auflage der Modenacht, ein Jubiläum ins Haus steht. Das könne man nur feiern, wenn dieses Jahr die 19. Auflage „über die Bühne“ gehe, verdeutlichte Frank Schneider.
Von Frank Schneider kam auch der Plan B, sollte man wider Erwarten keine weiteren Partner für ein mehrstündiges Programm finden. Für diesen unwahrscheinlichen Fall schlug er eine Modenacht „von den Oschatzern für die Oschatzer“ vor. „In der Not halten die Leute hier immer zusammen“, sagte er. Dann, so schlug er vor, könne man den Abend mit einer „Kleiderschrank-Modenschau“ bereichern. „Jeder potenzielle Besucher hat mit Sicherheit etwas lustiges, extravagantes, verrücktes in der heimischen Garderobe. Wenn wir die Leute aufrufen, das mitzubringen und damit nur kurz auf den Laufsteg zu kommen, geht es in die Geschichte ein“, meinte er.
Knackpunkt Personal
Allerdings stehen die Zeichen inzwischen besser. Noch während der „Krisensitzung“ gab es mehr Zusagen von Geschäften und Mitgliedern. Ferner war man sich einig, den Begriff Mode – wie in den vergangenen Jahren auch – mittels Unterstützung branchenfremder Geschäfte, Vereine, und anderer Akteure weiter zu fassen. An Ideen mangelt es nicht: Diese reichten von einer Kindermodenschau bis hin zu einer Oschatz-Modenschau der Touristinformation. Egal, ob Gala oder Laufsteg vor den Geschäften, alles stehe und falle mit Personal – die weitaus größte Herausforderung. So endete der Abend mit einem Aufruf, Models zu finden. Geschlecht, Alter und Statur seien dabei erstmal zweitrangig – wichtiger sei, etwas zum Gelingen der Modenacht beizutragen.
Von Christian Kunze