Region Leipzig: Kliniken nehmen geplante Behandlungen wieder auf

Sinkende Inzidenzwerte in Sachsen ermöglichen den Krankenhäusern eine stufenweise Ausweitung der zuletzt auf Notfälle und Corona-Behandlungen beschränkten Leistungen. Setzt sich der aktuelle Trend bei den Neuinfektionen fort, soll es ab 1. März wieder planbare Operationen und Eingriffe geben. Darauf haben sich die 17 in der Region Leipzig organisierten Kliniken verständigt. Dort liegen derzeit 184 Corona-Patienten, 51 von ihnen auf der Intensivstation. Allerdings kehren die Häuser nicht zu 100 Prozent in den Normalbetrieb zurück: Patienten müssen bei Aufnahme getestet und zunächst isoliert sowie Zimmer verkleinert werden. Dadurch sinkt die Zahl verfügbarer Betten. UKL-Chef Josten: „Wir sind vorsichtig optimistisch“: Im Dezember 2020 hatten die Krankenhäuser ihre Leistungen zurückgefahren. Nicht dringende, planbare Operationen und Untersuchungen wurden verschoben. Seit Wochen sinkt die Zahl der Neuinfektionen in Sachsen kontinuierlich, ebenso die Zahl der Patienten, die wegen Corona stationär behandelt werden müssen. „Wir sind vorsichtig optimistisch, dass wir die Krankenhäuser auch wieder für mehr Behandlungen öffnen können“, erklärt Professor Christoph Josten, Medizinischer Vorstand an der Uniklinik Leipzig (UKL) und Koordinator des Klinik-Clusters Leipzig. „Viele Menschen warten nun seit Wochen auf eine notwendige Operation, Behandlung oder diagnostische Untersuchung. Uns ist es wichtig, hier bald Abhilfe schaffen zu können.“ Denn eine Einstufung als „nicht dringlich“ sei nicht gleichzusetzen mit „verzichtbar“. Viele Patienten hätten Beschwerden oder Schmerzen, die bald behandelt werden müssten, so der UKL-Chef. Wenn die Zahlen wieder steigen, droht neuer Aufnahmestopp: Geplant ist eine Wiederaufnahme planbarer Eingriffe ab 1. März. Voraussetzung dafür sind weiterhin niedrige Inzidenzzahlen. „Wir hoffen im Interesse unserer Patienten sehr, dass wir die jetzt wieder vereinbarten Termine einhalten können und nicht durch einen Wiederanstieg der Infektionszahlen erneut zu einer Reduktion gezwungen sein werden“, erklärt Josten. Sollten die Infektionen allerdings wieder zunehmen, kann auch ein erneuter Aufnahmestopp erforderlich werden. „Ich wünsche mir für unsere Patientinnen und Patienten sehr, dass wir baldmöglich wieder zu einem annähernden Normalbetrieb übergehen können“, betont auch Iris Minde, Geschäftsführerin des Klinikums St. Georg. „Dennoch ist es wichtig, die Zahlen genau im Auge zu behalten.“ Collm-Klinik Oschatz: Lage ist wegen Virus-Mutationen weiter ernst: Auch die Kliniken in der Region bereiten sich auf eine schrittweise Öffnung und Normalisierung vor. So weist die Collm-Klinik Oschatz, die zeitweise extrem belastet war, ihre Patienten darauf hin, dass die aktuelle Pandemie-Situation mit dem Aufkommen neuer Mutationen weiter ernst sei und Patienten weiterhin Schutz bräuchten. „Hier einen Kompromiss zu finden, ist nicht einfach und muss im Einzelfall entschieden werden“, teilt das Krankenhaus im Landkreis Nordsachsen mit. Von lvz