Auf die Al-mostafa Moschee in Dresden ist in der Nacht zum Freitag ein Farbanschlag verübt worden. Unbekannte warfen zwei Gläser mit roter Lackfarbe auf das Gebäude im Stadtteil Johannstadt. „Dabei wurden die Fassade und ein Fenster beschädigt“, sagte ein Polizeisprecher gegenüber der LVZ. Die Betreiber des Gebetshauses bemerkten den Schaden gegen 6.45 Uhr und benachrichtigten die Behörden.
Bei den Ermittlungen bezüglich des Tatvorwurfs Sachbeschädigung wurde inzwischen der Staatsschutz hinzugezogen, „weil davon auszugehen ist, dass die Täter eine politische Motivation hatten“, so der Polizeisprecher weiter.
Die attackierte Dresdner Moschee ist das Gebetshaus des Marwa Elsherbiny Kultur- und Bildungszentrum Dresden (MKEZ). Die Namensgeberin Marwa Elsherbiny war eine ägyptische Handballnationalspielerin, die am 1. Juli 2009 im Zeugenstand des Dresdner Landgerichts vom Angeklagten mit 18 Messerstichen ermordet wurde. Der Mann hatte sie zuvor auf einem Spielplatz als „Islamistin“ und „Terroristin“ beschimpft, Elsherbiny sollte in der Berufungsverhandlung über den Vorfall berichten. Vor der Verhandlung hatte es keine Sicherheitskontrollen gegeben.
Es ist nicht der erste Anschlag auf ein muslimisches Gebetshaus in Dresden. Im September 2016 platzierte ein damals 29-Jähriger vor der Fatih-Moschee eine selbstgebaute Rohrbombe. Die Familie des Imams, die damals in der Moschee lebte, blieb nur durch einen Zufall unverletzt. Der Täter konnte später ermittelt werden. Im vergangenen Jahr wurde Nino K. zu neun Jahren und acht Monaten Haft verurteilt.
Von Matthias Puppe