Ein Polizist, der einen Hitler-Imitator bei einem Biker-Treffen gefilmt hat, muss weiterhin mit möglichen Konsequenzen rechnen. Dass er sich nicht korrekt verhalten hat, hat er eingesehen. Die Leitung der Polizeidirektion Chemnitz hatte mit dem Beamten dazu ein „konstruktives Gespräch“ geführt, wie ein Sprecher der Polizei am Dienstag vermeldete.
Dienstrechtliche Konsequenzen würden dennoch geprüft. Denn die Szenerie stelle durchaus eine Störung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung dar, so die Polizei. Der Polizist hätte demnach die Situation unterbinden müssen.
Polizist hat nicht eingegriffen, sondern amüsiert gefilmt
Ein Motorradfahrer war am Samstag mit einem als Adolf Hitler verkleideten Mitfahrer im Beiwagen auf der Augustusburg beim 49. Wintertreffen vorgefahren. Auf einem Video ist zu sehen, wie die Maschine unmittelbar neben einem Polizeifahrzeug rückwärts eingeparkt wird und der Polizist am Lenkrad des Autos die Aktion amüsiert mit dem Handy aufnimmt.
Fall geht an die Staatsanwaltschaft Chemnitz
Es werde auch geprüft, ob der Auftritt des Hitler-Imitators strafrechtlich relevant ist, sagte der Polizeisprecher. Bei dem als Hitler-Abbild aufgetretenen Mann stehen der Verdacht des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen oder auch Volksverhetzung im Raum. Laut Polizei prüft das Dezernat Staatsschutz der Chemnitzer Kriminalpolizei den Fall. Noch in dieser Woche soll der Fall an die Staatsanwaltschaft Chemnitz übergeben werden.
Zum 49. Wintertreffen waren 1800 Motorradfahrer und rund 7500 Besucher auf das Schloss Augustusburg gekommen.
Von dpa/sn