Gymnasium Schkeuditz hat einen neuen Namen

Das Schkeuditzer Gymnasium hat einen Namen. Künftig wird die Schule den Namen „Maria-Merian-Gymnasium Schkeuditz“ tragen. Am Freitagvormittag wurde das ordentlich gefeiert. Nach der Trennung der Gymnasien Markranstädt und Schkeuditz sei man in Schkeuditz auf der Suche nach einer Identität gewesen, erläuterte Jens Kabisch, Zweiter Beigeordneter des Landkreises Nordsachsen, des Trägers der Bildungseinrichtung. Alle Gymnasien im Landkreis hätten einen Namen, der in Verbindung mit einer bestimmten Person steht – außer Schkeuditz. „Aber das ändert sich nun“, sagte er. Der Weg dahin sei jedoch alles andere als leicht gewesen. Suche läuft seit 2018: Bereits im Jahr 2018 beschäftigten sich Eltern, Lehrer und Schüler in Diskussionsrunden mit der Namensfindung. Ein Konsens konnte nicht gefunden werden. Vorschläge wie „Sterni-Gymnasium Schkeuditz“ oder „Auenwald-Gymnasium Schkeuditz“ stießen nicht auf breite Zustimmung. Das Thema wurde vertagt, bis in den Herbst 2019. Am Ende war es eine Lehrerin, die den entscheidenden Vorschlag machte. Anja Niemann unterrichtet Kunst und Ethik und schlug mit Maria Merian (1647–1717) eine Künstlerin und Naturforscherin vor. Warum, das erklärte sie anhand von Bildern. „Viele meiner Kolleginnen und Kollegen haben in den vergangenen Wochen dazu beigetragen, dass der Name nicht nur eine sprachliche Hülle bleibt“, sagte sie nach der kleinen künstlerischen Reise zum außergewöhnlichen Leben und den vielen Gesichtern von Maria Merian. „Jeder von uns wird eine andere Facette für sich und sein Fach an Merian entdecken.“ Die Namensgebung helfe der Schule, das Profil zu schärfen, das Tun zu hinterfragen und den Blick zu erweitern. Eine Person, die sich zu einer Persönlichkeit entwickelte: Am 1. Juli hatte der Kreistag dem Namensvorschlag zugestimmt. „Ihr Forschergeist, ihre Neugier, ihre Ausdauer, sich gegen Widerstände zu behaupten, skizzieren ein Leitbild, das einem Gymnasium im 21. Jahrhundert gerecht wird“, hieß es in der damaligen Beschlussbegründung des Landratsamtes. Maria Merian sei kein Genie gewesen, sondern eine Person, die sich zu einer Persönlichkeit entwickelte. Ihre Biografie könne den Schülerinnen und Schülern Mut machen und Vorbild sein. „Stets unterschätzt, aber sehr visionär“: „Maria Merian war eine bemerkenswerte Frau, die auf zahlreichen Gebieten Spuren hinterlassen hat“, sagte Oberbürgermeister Rayk Bergner (CDU), der selbst nicht bei der Feierstunde anwesend sein konnte, auf Nachfrage. „Stets unterschätzt, aber sehr visionär – so wie Schkeuditz selbst.“ Am Gymnasium lernen derzeit 777 Schüler aus den Klassen 5 bis 12. „Ich freue mich, dass die Schule nun einen passenden Namen hat“, sagte Schulleiter Thomas Schönfeldt. „Ein Name, der in der heutigen Zeit nicht so bekannt ist, auf den wir dennoch sehr stolz sind.“ Auch Elternsprecherin Annette Hoh zeigte sich begeistert: „Es ist ein anspruchsvoller Name, in dem sich alle Fachrichtungen, Eltern, Lehrer und Schüler wiederfinden können.“ Übrigens: Die Lehrerband hatte einen eigenen Song für Maria Merian geschrieben, der am Freitag auf der Mensabühne erstmals aufgeführt wurde. Von Linda Polenz

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