Schkeuditz bekennt sich zu Radschnellverbindung

Der Schkeuditzer Stadtrat hat sich zu einer Radschnellverbindung zwischen Leipzig und Halle bekannt – und damit den Weg für weitere Schritte frei gemacht. Die Metropolregion Mitteldeutschland hatte zuvor eine Potential- und Machbarkeitsstudie vorgestellt. Viele Radfahrer zwischen Leipzig und Schkeuditz: Demnach gebe es derzeit drei untersuchte Varianten. Alle führen von Leipzig über Schkeuditz und Kabelsketal nach Halle – und zurück. „Dabei sind die prognostizierten Radfahrer auf den Strecken unterschiedlich“, erklärte Projektmanager Jan Opitz. Während im Stadtgebiet von Halle und auf der Strecke zwischen Leipzig und Schkeuditz mehr als 2000 Radfahrer pro Tag prognostiziert werden, sind es auf der Strecke zwischen Zwintschöna – das zur Gemeinde Kabelsketal gehört – und Schkeuditz zwischen 1000 und 1500 Radfahrer pro Tag. Das hat Einfluss auf die Art der Schnellverbindung. Radschnellverbindung und Radvorrangroute: So schlägt die Analyse vor, die Bereiche zwischen Leipzig und Schkeuditz sowie in Halle mit den Qualitätsstandards einer Radschnellverbindung zu planen, den anderen Bereich als weniger anspruchsvolle Radvorrangroute. „Die ist durch Bevorrechtigung an Knotenpunkten, entsprechende Belagsqualität und Durchgängigkeit der Verbindung ebenfalls für hohe Geschwindigkeiten im Radverkehr ausgelegt, vermindert jedoch durch geringere Breiten die Eingriffe in Natur und Landschaft“, so Opitz. Zudem sei sie weniger kostenintensiv. Diskussion um Kosten: Über die Kosten in Höhe von etwa 40 Millionen Euro entspann sich auch eine größere Diskussion im Schkeuditzer Stadtrat. Finanziert werden soll das Projekt zu einem großen Teil aus Fördermitteln des Bundes und der Länder. So sorgte sich Stadtrat Heiko Lichtenberger, dass die Stadt mit dem Beschluss im Falle einer Ablehnung von Fördermitteln auf den anteiligen Kosten sitzen bleibe. „Wenn wir uns jetzt zu dieser Radschnellverbindung bekennen, kommen wir vielleicht aus der Nummer nicht mehr raus“, sagte er. Das sei keineswegs der Fall, beruhigte Jörn-Heinrich Tobaben, Geschäftsführer der Metropolregion Mitteldeutschland. „Die Stadt geht mit der Absichtserklärung keine finanziellen Risiken ein“, erklärte er. „Die Erklärung hat keine rechtliche Bindung.“ Erster Teilabschnitt bis 2025 realisiert? Am Ende bekannte sich der Schkeuditzer Stadtrat mehrheitlich – mit einer Gegenstimme – zu diesem Projekt. Wann genau die Radschnellverbindung fertig sein wird, stehe noch nicht fest, heißt es von den Projektleitern. „Wir hoffen, den ersten Teilabschnitt bis 2025 realisiert zu haben“, so Opitz. Allerdings hänge das eben noch von sehr vielen Faktoren ab. Nicht zuletzt auch davon, ob das Projekt gefördert wird. „Wenn die Radschnellverbindung realisiert wird, gibt das auch Synergieeffekte in Schkeuditz“, ist sich Oberbürgermeister Rayk Bergner (CDU) sicher. „Ich bedanke mich, dass die Mehrheit der Stadträte dem zugestimmt hat.“ Von Linda Polenz

Projekt im Stadtrat vorgestellt - Schkeuditz bekennt sich zu Radschnellverbindung