Reges Treiben herrschte am Sonnabend-Vormittag entlang des Muldeufers zwischen Wurzen und Dehnitz. Reichlich 50 Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder machten sich, ausgestattet mit blauen Müllbeuteln, auf die Suche nach Unrat jeder Art. Parallel zum Naturputztag der Nachbargemeinde Bennewitz hatten die Stadt Wurzen und der Verschönerungsverein „Die Stadtwandler“ die Ringelnatzstädter ihrerseits zum Großreinemachen aufgerufen.
Ein Aufruf, der auf große Resonanz stieß. „Ich ärgere mich immer wieder aufs Neue über Müll in der Natur, und deshalb habe ich mich in diesem Jahr an der Aktion beteiligt und gleich noch meine Mutter dazu überredet, dass dies allemal besser wäre, als auf dem Balkon zu sitzen“, berichtet augenzwinkernd der Wurzener Thomas Schumann (45).
Auch die Pfadfinder gehören zu den Helfern
Gleich ein rundes Dutzend Nachwuchs-Müllsammler hatte Matthias Klinger, Gruppenleiter beim Pfadfinder-Stamm St. Wenceslai, mit zur Naturputztag-Partie gebracht. „Ein Pfadfinder-Grundsatz lautet, einen Ort stets besser beziehungsweise sauberer zu verlassen, als man ihn vorgefunden hat, und entsprechend ist die Stärkung des Umweltbewusstseins bei den uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen untrennbarer Bestandteil der Pfadfinder-Bewegung“, so Klinger.
Wurzens Stadtsprecherin Cornelia Hanspach würde sich sicherlich glücklich schätzen, wenn auch dem Nachwuchs insgesamt ein solches Umweltbewusstsein eigen wäre. Da die Realität aber eine andere ist, präsentiere sich der Stadtsprecherin zufolge auch der Uferbereich am Dehnitzer Muldewehr, der von Jugendlichen gern angesteuert werde, entsprechend vermüllt.
Veranstalter sprechen von Erfolg
„Über das Programm ‚Weltoffenes Wurzener Land’ beabsichtigen wir, das Areal etwa mit einem festen Feuerplatz und Bänken aufzuwerten, wovon wir uns versprechen und erhoffen, dass die Jugendlichen es entsprechend sauber halten“, so Hanspach, die die samstägliche konzertierte Aktion als Erfolg wertete.
„In den vergangenen Jahren waren die Teilnehmer im Rahmen des Frühjahrsputzes noch in verschiedene Richtungen ausgeschwärmt – eine solche zentrale, auf eine bestimmte Ecke der Stadt gerichtete Aktion wie in diesem Jahr scheint ganz offensichtlich besser angenommen zu werden“, so die Frau vom Rathaus.
Rege Beteiligung und Berge von Müll
Auch der Vorsitzende des Verschönerungsvereins, Thomas Zittier, zieht ein durchweg positives Fazit des samstäglichen Naturputztages. „Rege Beteiligung gepaart mit tollem Wetter“, so der Chef-Stadtwandler. Weniger schön sei, dass selbst solch lokal und zeitlich begrenzte Aktionen Berge von Müll zu Tage förderten.
„Insgesamt hat der städtische Bauhof wohl fünf große Anhänger mit vollen Müllsäcken abgefahren“, so Zittier, dessen Verein am Sonnabend vor dem Osterfest zur dritten Runde seines Ostermarktes einlädt. „Für diesen 13. April suchen wir noch dringend Gewerbetreibende, die Produkte rund um die Themen Heimat, Ostern und handgemacht im Angebot haben.“ Eingeladen ist zudem, wer das eine oder andere (Kunststoff-)Osterei entbehren kann. Denn auch in diesem Jahr wird das Markenzeichen des Ostermarktes ein großer Ostereierbaum mit bis zu 5000 Ostereiern sein.
Von Roger Dietze