Zwei runde Geburtstage galt es am Sonnabend in Beucha zu feiern. Die Freiwillige Feuerwehr wurde 90, und der Heimatverein existiert seit nunmehr zehn Jahren. Höhepunkt war die Übergabe eines neuen Einsatzfahrzeugs an die Floriansjünger.
Mit Blaulicht und Signalhorn
Spannung kam auf, als das Löschfahrzeug mit eingeschaltetem Blaulicht und laut tönendem Signalhorn herannahte. Als es auf dem Platz vor den Kameraden zum Stillstand kam, erklärte Ortswehrleiter Roland Drescher, seine Truppe sei froh, jetzt wieder ein zuverlässiges Auto zu besitzen. Zu ihren Aufgabengebieten gehöre die Hilfeleistung, und da sei derlei Technik unverzichtbar.
Der moderne Wagen werde modernen Anforderungen gerecht. „Im Vergleich zum Vorgängerfahrzeug hat sich einiges verbessert, beispielsweise führen wir anstelle von 600 Litern Löschwasser jetzt 2000 Liter mit“, erklärte Drescher. „Außerdem lassen sich die Gerätschaften besser entnehmen.“
Voll des Lobes zeigte sich auch Bürgermeister Arno Jesse (SPD). „Das neue Löschfahrzeug schließt nicht nur eine Lücke, vielmehr bietet es im Technikverbund mit den anderen Wehren aus Brandis und Polenz noch mehr Sicherheit im Einsatz, die sich dadurch gegenseitig ergänzen“, sagte er.
Anhand eines fingierten Verkehrsunfalls stellten die Floriansjünger die Leistungsfähigkeit ihres neuen Autos vor. Dabei ging es zunächst darum, einer verunglückten Person zu helfen, bevor weitere Maßnahmen bis hin zur Sicherung und Bergung eingeleitet wurden. Zahlreiche Besucher wohnten der Vorführung bei.
Aus 46 Mitgliedern besteht die Beuchaer Feuerwehr, wobei 25 aktiv im Einsatz sind, 13 zur Alters- und Ehrenabteilung zählen und zwölf der Jugendfeuerwehr angehören, die unter der Leitung von Niclas Pech steht. „Für uns ist es wichtig, junge Leute für die Feuerwehrarbeit zu gewinnen und dafür zu begeistern“, sagte er. „In der warmen Jahreszeit steht mehr Praxis auf dem Programm, was vielen jungen Leuten gefällt.“
Jugendliche messen gern ihre Kräfte
Nach seinen Worten sind besonders die jungen Kameraden Wettkämpfen gegenüber aufgeschlossen, weil sie dabei ihr Leistungsvermögen unter Beweis stellen können. „Auch wenn es im vorangegangenen Jahr nicht ganz so gut lief, waren sie oft ganz vorn mit dabei“, hob der Jugendfeuerwehrwart hervor. „In diesem Jahr knüpfen die Jugendlichen wieder an ihre gute Leistung an.“
Philip Drescher zeichnet für die Feuerwehrhistorie verantwortlich. „Wir vermögen die Geschichte von der Gründung bis in die Gegenwart mit Dokumenten und Bildern zu belegen“, erklärte er. Es gebe zwar in den 1970er-Jahren eine kleine Lücke in der Überlieferung, diese habe aber durch Einträge aus Dienstbüchern geschlossen werden können. Deshalb seien die Geschicke der Beuchaer Feuerwehr über die gesamte Dauer ihrer Existenz nachvollziehbar.
Neben der Übergabe des Löschfahrzeuges und der Schaudarbietung war der Nachmittag gespickt mit einem Löschangriff, Theateraufführungen der Schulen und Darstellungen von Vereinen. Die Kinder konnten basteln. Der Heimatverein gab anlässlich seines zehnjährigen Bestehens mit einer Ausstellung Einblicke in die Regionalgeschichte.
Von René Beuckert