Eels: The Deconstruction. Er könne keine Horrorfilme mehr sehen, weil ihm der Horror in seinem Leben völlig ausreiche, hat Eels-Chef Mark Oliver Everett im “Musikexpress“ erklärt. Dafür ist das neue Album des liebenswerten Indie-Rock-Kauzes überraschend positiv. Gitarren und Stimmbänder knarzen so schön um die Wette wie vor 20 Jahren.
Gin Wigmore: Ivory. Mit ihrem schnippischen Soul hat es Gin Wigmore 2016 auf die Playlist von Barack Obama geschafft. Doch die Popularität hat ihren Preis: Statt verrucht bluesiger Nummern setzt die Neuseeländerin noch stärker auf global kompatiblen Breitwandpop. Wenigstens Wigmores Stimme ist quakig-unverwechselbar geblieben.
Blaudzun: _UP_. Mit schwelgerischem Indie-Rock wurde Johannes Sigmond alias Blaudzun bekannt. Gleich drei Konzeptalben hat der Songwriter seit 2016 dem Jupiter gewidmet. Das Finale “_UP_“ klingt tatsächlich etwas willkürlich: Zwischen Pianopathos und Folkrockgitarren ist offenbar auch etwas Weltraumschrott geraten.
Von Karsten Röhrbein