OBM-Wahlforum: Wer kann Leipzig sicherer machen?

Im Oberbürgermeister-Wahlkampf haben sich am Montagabend erneut die aussichtsreichsten Kandidaten gemessen: In einem Wahlkampfabschluss-Talk von LVZ und dem MDR-Fernsehen fühlten LVZ-Chefredakteur Jan Emendörfer und MDR-Redaktionsleiter Andreas Frank Rook den Bewerbern auf den Zahn. Position bezogen Burkhard Jung (SPD), Sebastian Gemkow (CDU), Franziska Riekewald (Die Linke), Christoph Neumann (AfD), Katharina Krefft (Grüne) und Marcus Viefeld (FDP). 260 Zuschauer verfolgten die Runde ab 22 Uhr in der LVZ-Kuppel. Die Veranstaltung wurde live in der MDR-Sendung „Fakt ist!“ übertragen. Bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe ging es vor allem um das Thema Sicherheit. Leipzig gehöre auch zu den fünf gefährlichsten Städten in Deutschland, hieß es. AfD: Rathaus handelt zu wenig: Neumann (AfD) machte als Ursache dafür das Leipziger Rathaus aus. „Ein Ordnungsamt kann eine ganze Menge gegen Kriminalität machen, wenn es will“, erklärte er und verwies auf Dresden, das deutlich sicherer sei als Leipzig. „Ich werde mich gleich nach meiner Amtsübernahme mit dem Freistaat und der Bundespolizei zusammensetzen und ein Sicherheitskonzept erstellen“, kündigte er an. „In Leipzig wird wieder Rechtsstaatlichkeit einziehen.“ Grüne: Bürger mitnehmen: Krefft (Grüne) erklärte, sie wolle „eine gute Demokultur pflegen“ und gleichzeitig die Gewalt stoppen, auch durch eine enge Abstimmung mit Bund und Land. „Aber wir müssen die Bürger mitnehmen.“ Deshalb müssten auch Prävention und Nachbarschaften gestärkt werden. „Repression wird die Kriminalitätsprobleme nicht lösen.“ Gemkow (CDU) kündigte an, das Recht konsequenter durchzusetzen. Die Stadt könne dafür viel mehr tun. „Die Drogenszene wächst immer mehr“, erklärte er. „Als Stadt hätte man viel stärker durchgreifen müssen.“ Linke: Mehr Prävention notwendig: Auch Riekewald (Linke) will gegen Gewalttäter vorgehen. „Wenn Täter Steine in die Hand nehmen, muss die Polizei handeln“, sagte sie. Aber gleichzeitig müsse stärker präventiv gearbeitet werden; zur Eindämmung der Drogenszene seien mehr Sozialarbeiter und Streetworker notwendig. Die Stadt müsse zum Beispiel auch mehr legale Graffitiwände aufstellen, um die Graffitischmierereien zu stoppen. SPD: Freistaat-Versagen auf ganzer Linie: Jung (SPD) machte den Freistaat für Leipzigs Kriminalitätsprobleme verantwortlich. Dieser haben „systematisch die Polizei heruntergefahren“. „Das ist Freistaat-Versagen auf ganzer Linie“, so Jung. „Ich bin froh, dass jetzt umgesteuert wird.“ Auch bei der Prävention sei Leipzig vom Freistaat alleine gelassen worden. Die Stadt habe dagegen 40 neue Stellen im Ordnungsamt geschaffen. „Wir haben unsere Aufgaben gemacht.“ Viefeld (FDP) widersprach ihm. „Die Stadt hat in Connewitz viel laufen lassen“, erklärte er. Den kompletten Bericht über die Diskussion lesen Sie in der morgigen Ausgabe. Von Andreas Tappert

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