Altenburger Land: Hier gibt es neue Baugebiete für Eigenheime

Das Altenburger Land galt lange als Geheimtipp für Bauwillige auf der Suche nach preisgünstiger Verwirklichung. Die Kosten für baureifen Boden im östlichsten Landkreis Thüringens bemerkenswert niedrig. Im Jahr 2019 – neuere Werte liegen noch nicht vor – dokumentierte das Landesamt für Statistik einen durchschnittlichen Kaufwert für baureifes Land von 21 Euro. Keine andere Region Thüringens war günstiger. Die Daten basierten auf 110 getätigten Verkäufen. Ein Tipp ist das Altenburger Land immer noch, wirklich geheim jedoch nicht mehr. Die Nachfrage nach Eigenheimbauflächen übersteigt das Angebot bei Weitem, was sich in guten Lagen auch auf die Preise auswirken dürfte. Wer eine Parzelle fürs neue Traumhaus sucht, braucht zumeist Geduld und Weitsicht. Denn in diversen Kommunen laufen zwar Vorbereitungen für neue Eigenheimgebiete, doch zwischen erster Planung und Baurecht liegen oft Jahre. Die Stadt Altenburg: In der Stadt Altenburg und ihren Ortsteilen sind derzeit neun Wohnbaustandorte in Vorbereitung beziehungsweise in Entstehung. Drei davon bieten eine kurzfristige Aussicht auf Baulanderwerb. Zum einen das Areal an der Piererstraße, wo laut Stadtverwaltung aktuell von sieben Bauplätzen noch drei frei sind. Zum anderen eine Fläche im Ortskern des zu Altenburg gehörenden Dorfes Zschernitzsch am Rande der Stadt, wo für bis zu sechs Parzellen eine Bebauung noch in diesem Jahr möglich sein soll und derzeit die Erschließung geplant wird. Außerdem der recht zentral gelegene Standort „Paditzer Straße – Schweizer Höhe“ mit Grundstücksgrößen zwischen 685 und 1245 Quadratmetern. Hier könnte ab April Baurecht vorliegen, teilt die Stadtverwaltung mit. Die Vermarktung läuft über Falcon Immobilien mit Sitz in Fürth. Der Immobilienentwickler bietet Gesamtpakete an: zum Beispiel einen Vier-Zimmer-Bungalow mit knapp 168 Quadratmetern auf 825 Quadratmetern Grundstück für 428 000 Euro. Oder eine 184-Quadratmeter-Stadtvilla mit sechs Zimmern auf derselben Fläche für 448 000 Euro. Bezugsfertig 2022. Weitere geplante Wohnbaustandorte befinden sich in der Geraer, Franz-Mehring- und Käthe-Kollwitz-Straße sowie am Marktsteigfeld. Insgesamt gewinnt Altenburg dadurch in den nächsten Jahren rund 80 Eigenheimplätze hinzu. Angeboten werden diese weitgehend von privaten Verkäufern, so dass sich Preisangaben – auch angesichts noch nicht fixierter Grundstückszuschnitte – nur schwer festmachen lassen. Ausnahmen von der Privatriege bilden ein Baugelände am Altenburger Klinikum, das dem Krankenhaus gehört, sowie das größte geplante neue Wohngebiet am Franzosengraben, das von der Landesentwicklungsgesellschaft vermarktet wird. Für Letztgenanntes könnte dieses Jahr das Planverfahren abgeschlossen werden, die Erschließung soll in den nächsten zwei Jahren folgen. Fakt ist, dass die geschichtsträchtige Thüringer Residenzstadt bei Bauwilligen sehr beliebt ist – nicht zuletzt wegen der S-Bahn-Anbindung nach Leipzig und Zwickau, einer breiten Bildungslandschaft mit allein drei Gymnasien, einer reizvollen Innenstadt mit Schloss und Gewässern sowie einem für Kleinstadtverhältnisse starkem Kulturangebot mit Landestheater. Gemeinden rund um Altenburg: Beliebt sind auch die Dörfer im Umfeld der Skatstadt. Das zeigt sich besonders nördlich von Altenburg, wo in der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Pleißenaue, einem Zusammenschluss mehrerer Gemeinden, derzeit auf längere Sicht kein neues Bauland verfügbar ist, sondern nur auf Verkäufe bestehender Objekte gewartet werden kann. Gleiches gilt für die Verwaltungsgemeinschaft Rositz westlich von Altenburg. „Grundsätzlich berät das Bauamt private Bauherrn und Gewerbetreibende aber gern zu Bauvorhaben und unterstützt bei der Suche nach geeigneten Flächen“, sagt VG-Kämmerin Claudia Leibold. Zudem biete die VG Kommunaleigentum zum Kauf an. „Beispielsweise soll in Lödla das Mietwohngrundstück An der Klinge 1 an den Höchstbietenden verkauft werden. Und in Mehna steht das ehemalige VG-Gebäude zum Verkauf.“ Die Gemeinde Nobitz: In der Landgemeinde Nobitz, die sich im Süden und Osten um Altenburg herumlegt, ist im Ortsteil Ehrenhain die Erschließung von Baugrund ganz in der Nähe der Kita „Holzwürmchen“ geplant. Vier Eigenheimstandorte sollen dort auf je einer Fläche von 1000 Quadratmetern entwickelt werden. Für weitere geplante Bauflächen, etwa im Ortsteil Selleris, liegen laut Gemeindeverwaltung bereits deutlich mehr Anfragen vor, als Grundstücke zu vergeben sind. Aber der Nobitzer Grundstücksmarkt bleibt weiter in Bewegung: Eigenheimbauland gibt es auch in Niederhain, Engertsdorf und Flemmingen, weitere Standorte werden entwickelt, teilt Anja Bräuninger mit, die Leiterin der Bauverwaltung der Gemeinde. Grundsätzlich seien die Grundstücke etwa 1000 Quadratmeter groß. Da die Bauplätze ausgeschrieben werden müssen und jeweils das höchste Gebot zum Zuge kommt, ist der Preis pro Quadratmeter nicht verbindlich zu beziffern. Grundsätzlich werde der Bodenrichtwert zuzüglich Ausgaben der Gemeinde angesetzt, erklärt Anja Bräuninger. In den neu geplanten Gebieten stehen dabei 50 Euro pro Quadratmeter zu Buche, bei bestehenden Grundstücken etwa 25 Euro. In Altenburg: Fachdienst Stadtentwicklung, Frau Reddmann, für die Baugebiete Franzosengraben, Franz-Mehring-Straße, Am Marktsteigfeld, Käthe-Kollwitz-Straße 3-5 und Am Lerchenberg, Tel. 03447 594615; Herr Rother zum Areal Geraer Straße 92, Tel. 03447 594614; Frau Wolf zu den Flächen am Klinikum und in der Paditzer Straße, Tel. 03447 594610; Anfragen können auch per Mail an stadtplanung@stadt-altenburg.de erfolgen In Lucka: zu kommunalen Grundstücken informiert die Stadtverwaltung, Tel. 034492 310; die private Flächen im Bischofsweg vermarktet die SZ Immo Projekt GmbH in Leipzig, Marienbrunnenstraße, Tel. 0341 8687560 In Schmölln: wirtschaftsfoerderung@schmoelln.de Verwaltungsgemeinschaft Rositz: sekretariat@vg-rositz.de, Tel. 034498 45410 In Nobitz: Bauverwaltung, Frau Bräuninger, bau@nobitz.de In Ponitz: Marcel Greunke, bm@gemeinde-ponitz.de, Tel. 03764 2084 In Gößnitz: Stadtverwaltung, Tel. 034493 700 Nobitz mit seinen 47 Ortsteilen und der großen Zahl typischer Vierseitenhöfe ist beliebt bei Zuzüglern und Rückkehrern. Es verstärken sich die Anfragen aus Richtung Leipzig, vor allem in den Ortsteilen mit gut erreichbarer S-Bahn-Anbindung, berichtet die Gemeindeverwaltung. Die flächenmäßig größte Kommune im Landkreis mit rund 7200 Einwohnern hat sechs Kindertagesstätten, eine Grundschule, weiterführende Schulen in angrenzenden Kommunen und ein lebendiges Vereinsleben. Allein in diesem Jahr investiert Nobitz rund 140 000 Euro in die Sanierung von Kitas und Spielplätzen. Aktuell strickt die Gemeinde zudem an einem Konzept für eine zukunftsfähige Nahversorgung. Die Stadt Lucka: Wer keinen S-Bahn-Anschluss braucht, aber gern in der Nähe eines Badesees wohnt, ist in Lucka ganz im Norden des Altenburger Landes richtig. Zwei kommunale Baugrundstücke – 1143 und 1340 Quadratmeter groß – sind zum Beispiel im Ortsteil Breitenhain zu haben. Beide werden zum Höchstgebot abgegeben, das Mindestgebot beträgt je 55 000 Euro. Auch im Luckaer Bischofsweg werden Bauflächen angeboten – vermarktet von der SZ Immo Projekt GmbH in Leipzig. Informationen zu einer Baufläche in der Friedrich-Ebert-Straße bekommen Interessenten von Hermesmeier Immobilien in Kretzschau. Lucka liegt in unmittelbarer Nähe des Prößdorfer Sees, einem beliebten Ausflugsziel, das zwar im Sommer mit Verlandung zu kämpfen hat, jedoch dank Pumpenlösung künftig immer gut gefüllt sein soll. Außerdem gibt es in dem Städtchen eine Grund- und eine Regelschule. Die Stadt Schmölln: Wer im Altenburger Land den Blick weiter südlich richtet, kann in den nächsten Jahren in der Stadt Schmölln fündig werden. Die für Knöpfe und Mutzbraten bekannte Kommune hat sich dank florierender Gewerbegebiete und Autobahnnähe gut entwickelt. Aktuell treibt Schmölln Pläne für drei neue Wohnbaustandorte voran, weil die Nachfrage nach Bauland seit 2016 enorm gestiegen ist. In Vorbereitung sind ein großes Areal am Kummerschen Weg, ein Gelände am Klingelbachweg und – am weitesten vorangeschritten – die Fläche am Hainanger. Hierfür sucht die Stadtverwaltung gerade einen Erschließungsträger per Ausschreibung. Das Mindestgebot für die knapp 16 000 Quadratmeter liegt bei 72 000 Euro. Wer für einen der neuen Standorte eine Reservierung tätigen möchte, kann sich an die Stadtverwaltung wenden. Die Stadt Gößnitz: Ebenfalls mit Stadtrechten versehen, wenn auch deutlich kleiner als Schmölln, ist Gößnitz. In der Kommune mit S-Bahn-Haltepunkt ist derzeit an verschiedenen Stellen die Erschließung neuer Grundstücke für Eigenheime und Mehrfamilienhäuser angedacht. Die Flächen haben Größen zwischen 600 und 1000 Quadratmetern, kosten zwischen 19 und 26 Euro pro Quadratmeter, kündigt Bürgermeister Wolfgang Scholz an. Anfragen gebe es bereits. „Unsere Stadt bietet ja einiges für sportlich Begeisterte und auch eine Musikschule“, wirbt Scholz. Nicht zu vergessen die Naherholung – wobei das Freibad mit großem Schwimmbecken für Familien zu den Höhepunkten zählt. Die Gemeinde Ponitz: Nebenan, in der Gemeinde Ponitz, werden gerade drei neue Wohnbaustandorte vorbereitet – für Eigenheime und zum Teil Mehrfamilienhäuser. Zum einen in der Gößnitzer Straße, wo die Erschließung im Mai startet. Dort beträgt der Quadratmeterpreis für den Boden 75 Euro. Außerdem im Eck von Bahnhofstraße und Siedlungsweg (50 Euro) sowie an der Zwickauer Straße – hier ist der Preis noch unklar, da der Vorhabenträger eine Privatperson ist. „Unsere Gemeinde hat eine starke Vernetzung im Bereich der S-Bahn. Es besteht eine kurze Distanz zu unseren in Westsachsen gelegenen Nachbarstädten, wie Meerane und Crimmitschau“, unterstreicht Bürgermeister Marcel Greunke. In einer sehr ruhigen Lage wohnen und gleichzeitig mit öffentlichen Verkehrsmitteln schnell in den Städten zu sein – dafür lohne es sich, nach Ponitz zu ziehen. 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