Unglaublicher Erfolg der LVZ-Spendenaktion: 78.428 Euro für Kinderhospiz Bärenherz

Ulrike Herkner hatte es zunächst missverstanden. Als sie die Spendensumme hörte, dachte sie, es wäre der Betrag für alle sieben Projekte der LVZ-Spendenaktion „Licht im Advent“ in verschiedenen Städten der Leipziger Region. „Da sind wunderschöne Projekte dabei und ich hab’ mich gefreut, dass so viel Geld zusammen gekommen ist“, meinte die Geschäftsführerin des Bärenherz-Vereins. „Doch dann sagte man mir: Nein, nein, das ist alles für Ihr Haus. Ich war sprachlos. Es ist unglaublich! Wir sind sehr, sehr glücklich und unheimlich dankbar dafür. “ Sagenhafte 78.428 Euro haben Hunderte LVZ-Leser gespendet. „Ich finde es so wunderbar, weil es zeigt, was unsere Gesellschaft ausmacht: Wir wollen helfen. Auch wenn viele Menschen derzeit eigene Unsicherheiten erleben, finden sie trotzdem Ressourcen, sich für Familien mit unheilbar kranken Kindern zu engagieren. Das ist für Bärenherz von unschätzbarem Wert!“, sagte die 38-Jährige. Der allergrößte Teil der Summe kommt durch viele kleine Spenden zusammen. Hier habe sich wieder gezeigt: „Jeder Euro zählt und hilft uns.“ 400 Familienaufenthalte pro Jahr im Kinderhospiz: Die Corona-Pandemie hat das Hospiz hart getroffen. Denn Bärenherz ist auf Spenden angewiesen. Das Haus im Kees’schen Park in Markkleeberg, das einzige seiner Art in Sachsen, finanziert sich von Krankenkassengeldern und von Spenden, jeweils etwa die Hälfte. Zusätzliche staatliche Zuschüsse gibt es nicht. Pro Jahr müssen rund 1,2 Millionen Euro eingeworben werden, damit das Kinderhospiz 400 Familienaufenthalte mit ganz verschiedenen Betreuungsangeboten sowie eine medizinische Pflegestation finanzieren kann. Mehr als sechzig Beschäftigte arbeiten im Haus, rund die Hälfte von ihnen im Dreischichtsystem 365 Tage im Jahr. Fast alle Plattformen zum Spendensammeln weggebrochen: Doch 2020 gab es kaum Möglichkeiten, um für Gelder zu werben: „Dieses Jahr sind uns so gut wie alle Plattformen zum Spendensammeln weggebrochen.“ Keine Benefizveranstaltungen, kein Tag der offenen Tür, keine Stadtfeste und Fußballspiele, wo Ehrenamtliche sonst mit Bärenherz-Ständen vertreten sind. Und es sei davon auszugehen, dass dies auch noch mindestens im ersten Halbjahr 2021 mehr als schwierig werden wird. „Umso dankbarer sind wir über die LVZ-Spendenaktion und die riesige Resonanz“, sagte Ulrike Herkner. Der Betrag werde helfen, weiterhin Familien mit unheilbar kranken Kindern in dem Maße zu unterstützen, wie dies im Hospiz möglich ist – und zwar vom Moment der Diagnosestellung über den Verlauf der Krankheit, was nicht selten viele Jahre bedeutet, bis zum Tod des Kindes und darüber hinaus. Hygienemaßnahmen „richtig teuer“: Konkret wolle man das Geld für die umfangreichen Hygienemaßnahmen verwenden, die im zweiten Lockdown noch mal verschärft wurden. „Um die kranken Kinder nicht zu gefährden, ist ein enormer Aufwand nötig. Das ist richtig teuer“, so die Chefin. „Wir sind zudem dankbar dafür, dass wir uns in der Leipziger Volkszeitung online und print so umfassend vorstellen und über die verschiedenen Facetten unserer Arbeit berichten konnten“, ergänzte sie. Sieben Texte und ein Video erschienen im November und Dezember zur Aktion „Licht im Advent“ über das Hospiz Bärenherz. Die einzelnen Beiträge finden Sie hier: Teil 1: Zwei unheilbar kranke Kinder: Wie eine Familie ihr Schicksal annimmt und kämpft Teil 2: Gehen Sie per Video auf einen Rundgang durch das Kinderhospiz Bärenherz Teil 3: Warum im Kinderhospiz Bärenherz vor allem gelebt wird Teil 4: Auch für letzte Wünsche: Warum das Kinderhospiz in Corona-Zeiten Spenden braucht Teil 5: Abschied vom Kind: Familie malt Regenbogen und Monster auf den kleinen Sarg Teil 6: Trauerbegleiterin: Warum würdevoller Abschied und Erinnerungsritual wichtig sind Teil 7: Ehrenamtliche im Kinderhospiz Bärenherz: Den Familien Halt geben Teil 8: Wie das Kinderhospiz Bärenherz die gesamte Familie begleitet Von Claudia Carell