Im Programm führten Studierende Jung und Alt mit Rundgängen und Aktionen durch die spannende Welt der Antike. In einer Archäologen-Rallye konnten die Besucher archäologische Artefakte nach ihrer Form und Verzierung bestimmen, sie konnten sich sogar als Restauratoren betätigen und an einem Porträtkopf die abgebrochene Nase ergänzen.
Geöffnet war auch der Studiensaal des Antikenmuseums in der Ritterstraße 14. Für Kinder gab es dort eine Lesung zu Herakles, dem „Supermann“ der Antike, der gefahrvolle Abenteuer zu bestehen hatte. In einer weiteren Lesung aus der Autobiographie eines römischen Kunsthändlers lernten die Besucher den italienischen Bildhauer Alceo Dossena kennen. Als einer der besten Fälscher europäischer Skulptur fanden seine „Meisterwerke“ zu Beginn des 20. Jahrhunderts Eingang in zahlreiche Museen.
Anschließend konnte die Terrakottastatuette eines Mädchens begutachtet werden, die lange Zeit als Original galt, sich aber dann als eine meisterhafte ‚echte‘ Fälschung entpuppte.
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Die Geschichte des Leipziger Antikenmuseums
Das Antikenmuseum Leipzig wurde bereits 1840 als Lehr- und Studiensammlung für die Ausbildung und Forschung im Fach Klassische Archäologie geründet. Gleichzeitig wandte es sich damals schon als eines der ersten öffentlichen Museen Leipzigs an ein breiteres Publikum.
Nach einer langen, wechselvollen Geschichte endete seine Weiterentwicklung im Jahre 1968 abrupt. Im Zusammenhang mit der politisch motivierten Zerstörung des Universitätskomplexes am Augustusplatz verlor es seine Ausstellungsräume und fristete danach ein Schattendasein in Magazinen.
Erst im Ergebnis der Friedlichen Revolution und der damit verbundenen Erneuerung der Universität Leipzig konnte es wiederbelebt und am 21. Oktober 1994 im historischen Gebäude der Alten Nikolaischule wiedereröffnet werden. Seither hat sich das Museum neben seiner Primäraufgabe als Lehr- und Studiensammlung zu einer festen Größe in der Museumslandschaft der Stadt Leipzig und weit darüber hinaus entwickelt.
In vielfältigen Vermittlungsformen, wechselnden Sonderausstellungen, thematischen Führungen, Vorträgen, Aktiv- und Projektangeboten für Kinder und Schüler, stellt sich das Museum seither der Herausforderung, Kunst und Kultur des klassischen, griechisch-römischen Altertums lebendig, anschaulich und ansprechend unterschiedlichen Öffentlichkeiten zu vermitteln.
Anlässlich des im Juli 2019 in Leipzig stattfindenden Louis Braille Festivals stellte sich das Museum der Herausforderung, Blinden und sehbehinderten Menschen durch barrierefreie Angebote kulturelle Teilhabe zu ermöglichen. Gleichsam als Geburtstagsgeschenk bereichern die dauerhaft in die Dauerausstellung integrierten Tast-, Riech- und Hörstationen, die auch für Sehende attraktiv sind, seitdem die Angebote des Museums.
Von PM/red.