„Stiftung Kinderklinik“ engagiert sich für Kinderheilkunde am UKL
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Kerstin Sommerfeld (re.), Vorstandsmitglied der „Stiftung Kinderklinik“, im Gespräch mit Franziska Franziska Rothe, die die Elternberatung der Kinder-Intensivstation leitet. Die Stelle der diplomierten Pflege- und Gesundheitswissenschaftlerin wird über die „Stiftung Kinderklinik“ seit vielen Jahren finanziert.
© Quelle: Stefan Straube
Leipzig. Seit über zwölf Jahren unterstützt die „Stiftung Kinderklinik - Für die Zukunft unserer Kinder in Leipzig“ mit dem Einwerben von Spenden und über mittel- und langfristige Projekte die Arbeit der von Prof. Wieland Kiess geleiteten Kinderklinik des Universitätsklinikums Leipzig (UKL). Seit der Gründung 2010 konnten bereits 850 000 Euro an das UKL überwiesen werden.
„Um meinen Vorstandskollegen Gerd Schmidt zu zitieren: Wir wollten einen Eichenwald pflanzen, der langsam, aber stetig wächst. Unsere Erwartungen haben sich sogar übererfüllt“, freut sich Vorstandsmitglied Kerstin Sommerfeld.
Das Ziel ist klar: In nicht allzu ferner Zukunft soll die Million erreicht werden.
Stiftung wurde 2010 gegründet
Im Dezember 2010 wurde die Stiftung gegründet. Größter Einzelstifter war der „Förderkreis der Kinderklink e.V. der Universität Leipzig“, der 1994 gegründete Förderverein der Kinderklinik.
Anders als die Stiftung konnte der Förderkreis nur Spenden entgegennehmen, die jeweils kurzfristig verwendet werden müssen. Ihm war es nicht erlaubt, ein Grundstockvermögen aufzubauen, aus dessen Erträgen dann langfristig planbarere Projekte finanziert werden können. 2016 wurden daher der Förderkreis und die „Stiftung Kinderklinik Leipzig“ unter dem Dach der Stiftung zusammengefasst.
Oberster Zweck der Stiftung ist laut Satzung die Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens durch Beschaffung und Weiterleitung von Mitteln, in erster Linie zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Ärzt:innen, Pflegenden und anderer Berufsgruppen an der Klinik für Kinder und Jugendliche des UKL. Aber auch Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Kinderheilkunde und Jugendmedizin sollen gefördert sowie Forschungsaufträge und Stipendien ermöglicht werden.
Viele Projekte finanziert
Größtes laufendes Projekt ist seit 2012 die Finanzierung der Stelle von Dipl. Pflege- und Gesundheitswissenschaftlerin Franziska Rothe in der Elternberatung der Kinder-Intensivstation. Neben Bewegungs- und Sportprojekten für chronisch kranke Kinder und Jugendliche, zum Beispiel mit Typ1-Diabetes mellitus oder Mukoviszidose, unterstützt die Stiftung die Forschung im Bereich chronische Stoffwechselerkrankungen, Lebererkrankungen oder Fettzell-Tumoren bei Kindern oder hilft über Zwischenfinanzierungen für Forschungsprojekte, die sonst während einer Überbrückungszeit Gefahr liefen, eingestellt zu werden.
In der UKL-Kinderchirurgie erfolgte die Mitfinanzierung einer Logopädenstelle, und auch „Life-Child“ sowie das Team der sozialmedizinischen Nachsorge auf der UKL-Neonatologie wissen die Stiftung auf ihrer Seite der Unterstützer.
„Unsere Unterstützungen entlasten die eigentlichen Budgets oder machen gewisse Vorhaben überhaupt erst einmal möglich, wie zum Beispiel bestimmte Weiterbildungen“, fasst es Kerstin Sommerfeld zusammen. „Es ist eben mehr als die reine Medizin“, sagt sie.
Die Stiftung kümmere sich auch um Praktisches, wie die Einrichtung und Ausstattung eines Spielzimmers in der Klinik, oder besorge Spender, die dann die kindgerechten Wandbemalungen in den Wartebereichen oder auf den Stationen finanzierte. „Ja sogar Weihnachtsgeschenke für kleine Patient:innen werben wir ein“, erklärt sie schmunzelnd.
Maskottchen Fridolin spendet Trost
Lurch Fridolin ist dabei immer mit am Start. Das Maskottchen der Stiftung ist als plüschiger Trostspender oder als Wegweiser zu den einzelnen Abteilungen in der Kinderklinik nicht mehr wegzudenken. „Wir treffen uns am Lurch“ ist auch über die Kinderklinik hinaus längst eine übliche Ortsangabe für ein Treffen.
Ernst ist hingegen die Begründung, warum sich die Stiftung für die Elternberatungsstelle auf der Kinder-ITS einsetzt: „Hier war ein großer Bedarf zu spüren. Die Ärzt:innen und Pflegekräfte haben nun einmal keine Zeit, sich über die rein medizinischen Belange hinaus mit den Eltern zu besprechen, Ansprechpartner für Ängste und Sorgen zu sein oder beispielsweise mit den Arbeitgebern betroffener Eltern einvernehmliche Lösungen zu finden.“
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Kerstin Sommerfeld ist seit Anfang an für die Stiftung aktiv und seit etlichen Jahren eine der drei Vorstände. Sie ist Diplom-Ingenieurin und arbeitet ebenfalls am Leipziger Universitätsklinikum im Bereich Bau- und Gebäudetechnik.
Was treibt sie zu dieser – wohlgemerkt ehrenamtlichen – Tätigkeit bei der Stiftung an? „Ich bin am UKL zuständig für Großgeräte und komme somit viel am Klinikum herum, höre und sehe eine Menge. Doch auch aus einem eigenen familiären Geschehnis heraus begann ich mein Engagement.“
K!DZ-Riesenkinderfest und Glühwürmchenumzug
Alle Vorstände und Stiftungsräte arbeiteten ehrenamtlich mit, „weil alle etwas bewirken wollen“, ist sich die Projektleiterin am UKL sicher. Die drei Vorstände teilen sich die Arbeit auf. Während ihre zwei Kollegen als Rechtsanwälte eher für die juristischen Belange zuständig sind, geht Kerstin Sommerfeld oft an Wochenenden und Abendterminen zu Veranstaltungen, wo sie für die Anliegen der Stiftung wirbt.
Zwei ihrer liebsten Termine im Jahr sind ihr zum Beispiel das „K!DZ-Riesenkinderfest“ im Zoo Leipzig oder der Glühwürmchenumzug von RB Leipzig. Denn meistens kommt sie mit großen Spendenzusagen wieder zurück.
„Wir freuen uns jetzt schon, wenn wir den millionsten Euro an die Kinderklinik übergeben werden und hoffen auf eine anhaltende Spendenbereitschaft.“ Denn, so meint Stiftungs-Vorständin Sommerfeld: „Das Bewusstsein für den Erhalt sozialer Projekte in der Gesellschaft muss erhalten bleiben!“