Hautkrebs

„Die Haut vergisst nicht“: Übermäßige UV-Strahlung im Sommer besser vermeiden

Kinder gehören zu den Risikogruppen, die ganz besonders auf ausreichenden Sonnenschutz achten müssen.

Kinder gehören zu den Risikogruppen, die ganz besonders auf ausreichenden Sonnenschutz achten müssen.

Leipzig. „Die Haut vergisst nicht. Das heißt: Die Haut sollte vor übermäßiger Sonnenstrahlung geschützt werden“, erklärt die Oberärztin der Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie. „Risikogruppen wie Kinder, immunsupprimierte Menschen, Menschen mit hellem Hauttyp und Menschen, welche viel Zeit in der Sonne verbringen, zum ­Beispiel im Rahmen ihres Berufs oder bei Freizeitaktivitäten, sollten auf einen aus­reichenden Sonnenschutz achten. Sonnenbrände sind unbedingt zu vermeiden. Auch künstliche Bestrahlung kann das Hautkrebsrisiko erhöhen. Solariumnutzer haben ein höheres Risiko an Hautkrebs zur erkranken, als Menschen, die nicht das ­Solarium aufsuchen.“

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In Deutschland werden inzwischen jährlich 275.000 neue Hautkrebs-Fälle verzeichnet. Unter dem Begriff Hautkrebs werden verschiedene Krebserkrankungen der Haut zusammengefasst.

„Wir unterscheiden vorrangig zwischen dem schwarzen Hautkrebs, dem Melanom, und dem hellen oder auch weißen Hautkrebs“, so Dr. Kirsten. „Der schwarze Hautkrebs geht von den Pigmentzellen der Haut aus. Der schwarze Hautkrebs ist die gefürchtetste Form, weil er sehr aggressiv verlaufen und Absiedlungen, sogenannte Metastasen, bilden kann. Für Sterbefälle durch Hautkrebs ist meist das Melanom verantwortlich. Das heißt aber nicht, dass der schwarze Hautkrebs grundsätzlich tödlich verläuft. Wenn man ihn frühzeitig erkennt, lässt er sich meist durch eine Operation gut behandeln. Den hellen Hautkrebs unterteilen wir in das Basaliom, auch Basalzellkarzinom genannt, und das Spinaliom, auch Plattenepithelkarzinom genannt. Das Basaliom stellt die häufigste Hautkrebsform überhaupt dar. Hierbei kommt es jedoch glücklicherweise fast nie zu Absiedlungen. Das ist beim Spinaliom etwas anders, dieses kann bei fortgeschritteneren Befunden auch Absiedlungen im Körper setzen.“

Die verschiedenen Hauttypen

Hauttyp I zeichnet sich durch eine sehr helle, extrem empfindliche Haut, helle Augen, rotblondes Haar und sehr häufig durch Sommersprossen aus. Hauttyp I bräunt nie und bekommt sehr schnell einen Sonnenbrand.

Hauttyp II zeichnet sich durch helle, empfindliche Haut, blaue, graue, grüne oder braune Augen, blonde bis braune Haare und häufig durch Sommersprossen aus. Hauttyp II bräunt kaum bis mäßig und bekommt oft einen Sonnenbrand.

Hauttyp III hat eine helle bis hellbraune Haut, graue oder braune Augen und dunkelblonde bis braune Haare. Sommersprossen sind selten. Die Haut ist wenig empfindlich.

Hauttyp IV hat hellbraune, olivfarbene Haut, braune bis dunkelbraune Augen und dunkelbraunes Haar. Hauttyp IV hat eine unempfindliche Haut.

Hauttyp V hat dunkelbraune Haut, ­dunkelbraune Augen und dunkelbraunes bis schwarzes Haar. Dieser Hauttyp bekommt kaum einen Sonnenbrand.

Hauttyp VI hat dunkelbraune bis schwarze Haut, dunkelbraune Augen und schwarzes Haare. Wie bei Hauttyp V kommt es fast nie zu Sonnenbrand.

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Die Hautärztin rät deshalb dringend zum Hautkrebsscreening, welches ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre von den Krankenkassen bezahlt wird. „Je früher problematische Veränderungen der Haut erkannt werden, desto besser lassen sie sich behandeln.“

Wie Dr. Kirsten sagt, steige die Zahl der in der Hautklinik operativ versorgten Hautkrebspatienten stetig an. „Wir können viel machen. Sofern möglich sollte der Krebs so früh wie möglich operativ entfernt werden. Lag einmal ein Hautkrebs vor, sollte eine engmaschige Nachsorge erfolgen, da das Risiko, erneut an einem Hautkrebs zur erkranken, erhöht ist. Die Zeitabstände zwischen den einzelnen Nachsorgeuntersuchungen unterscheiden sich je nach Hautkrebsart.

Die Leipziger Hautärztin rät dringend: „Am besten wäre es, wenn das Sonnenbad nicht übertrieben wird. Ich glaube, die meisten Menschen wissen um die Gefahr durch übermäßige UV-Bestrahlung. Mein Rat um gut durch den Sommer zu kommen ist deshalb: Vermeiden Sie eine intensive Sonnenbestrahlung, bei hoher UV-Bestrahlungsstärke sollte ein Aufenthalt im Freien in der Mittagszeit vermieden werden, tragen Sie geeignete Schutzkleidung, eine Sonnenbrille und wenden Sie Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor an.“

Von Uwe Niemann

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