Anzeige

Gesichtslähmung: Neue Sprechstunde für Betroffene am St. Georg Leipzig

Symbolbild Gesichtslähmung

Viele idiopathische Paresen des Gesichtsnervs bilden sich spontan zurück und bedürfen lediglich einer konservativen Therapie (Symbolbild)

Ziel ist die individualisierte Wiederherstellung der Gesichtsfunktion, um die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten zu verbessern.

Viele idiopathische Paresen des Gesichtsnervs bilden sich spontan zurück und bedürfen lediglich einer konservativen Therapie. Allerdings kann bei Patientinnen und Patienten ohne Rückbildungstendenz oder nach onkologischen Resektionen beziehungsweise Traumata mit Unterbrechung der Nervenkontinuität eine chirurgische Therapie indiziert sein. Dies ist deshalb besonders wichtig, weil die Betroffenen in der Regel einerseits einen erheblichen Leidensdruck haben und andererseits oft keinen chirurgischen Ansprechpartner finden.

Das Angebot der Sprechstunde am Klinikum St. Georg Leipzig umfasst die Therapie sowohl frischer als auch veralteter Läsionen des Gesichtsnervs. Dabei richtet sich die Therapie vor allem nach dem Alter der Nervenläsion und dem Anforderungsprofil der Patienten.

Porträt Prof. Dr. med. Thomas Kremer

Ihr Ansprechpartner

Prof. Dr. med. Thomas Kremer, Chefarzt Klinik für Plastische und Handchirurgie am Klinikum St. Georg Leipzig, Telefon: 0341 909-2555, E-Mail: thomas.kremer@sanktgeorg.de

Ist die Läsion erst kürzlich aufgetreten, kann eine Nervenrekonstruktion erfolgen, entweder durch eine direkte Nervennaht oder durch die Interposition eines Nerventransplantats.

Bei etwas länger bestehenden Fazialisparesen - oder wenn ein nächst gelegener Nervenanschluss nicht möglich ist - sind Nervenumlagerungen von einem gesunden motorischen Nerven auf den entfernt gelegenen Gesichtsnerv indiziert. Als gesunde Spendernerven können hier entweder der Gesichtsnerv der Gegenseite (sog. „Cross-face“-Nerventransplantat) oder ein Nerventransplantat fungieren.

Aber auch bei veralteten Fazialisparesen sind trotzdem weitere rekonstruktive Verfahren möglich. Hier werden drei verschiedene Optionen unterschieden:

  • Erstens können statische Verfahren angeboten werden, wie zum Beispiel das Prinzip der Aufhängung des hängenden Gesichtes (etwa des Mundwinkels mit Sehnen- oder Faszienstreifen), um die orale Kompetenz wieder herzustellen. Weitere Optionen sind Aufhängungen des Lidwinkels beziehungsweise Lidgewichte im Oberlid zur Verbesserung des Lidschlusses.
  • Zweitens sind dynamische Verfahren möglich, die nicht nur eine Aufhängung gegen die Schwerkraft sondern auch eine Rekonstruktion der spontanen Mimik zum Ziel haben. Hier eignen sich zum Beispiel die Verlängerung des Muskels des Kauapparates zur Rekonstruktion der Augenmuskulatur oder freie Muskeltransplantationen zur Rekonstruktion des Lächelns. Dabei werden die Bedürfnisse und Ansprüche der Patienten an das Lachvermögen (Spontanität, Ausprägung der Mundwinkelhebung) berücksichtigt.

Lesen Sie auch:

Mehr Gesundheitsnachrichten und aktuelle Informationen aus dem Klinikum St. Georg finden Sie hier!

Adresse und Kontakt

Klinikum St. Georg Leipzig

Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Leipzig

Delitzscher Straße 141

04219 Leipzig

Informieren Sie sich gerne auch online auf der St. Georg Website!

Logo Klinikum St. Georg Leipzig

Letzte Meldungen