Kerzenknöterich: Worauf Sie beim Pflanzen und Kaufen achten sollten
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Kerzenknöterich, Bistorta amplexicaulis, der Sorte ‚Speciosum‘.
© Quelle: GMH/Bettina Banse
Knöterich pflanzen? Einmal und nie wieder, mag sich mancher denken. Keine Frage, der Knöterich hat ein Imageproblem, denn hinter dem deutschen Namen verbergen sich verschiedene Arten. Eine davon, der Schlingknöterich (Fallopia aubertii), hat sich als Klettergehölz den zweifelhaften Spitznamen „Architektentrost” eingehandelt: Er gedeiht derart üppig, dass er ganze Fassaden hinter seinen Trieben verschwinden lassen kann. Mit diesem Gartengast hat der Kerzenknöterich (Bistorta amplexicaulis) jedoch außer der Zugehörigkeit zur Familie der Knöterichgewächse wenig gemein: Die Staude klettert nicht und lässt sich leicht wieder aus dem Beet entfernen – sofern man das möchte.
Beim Einkauf ganz genau auf das Etikett achten
Kerzenknöterich wird auch als Persicaria amplexicaulis oder Polygonum amplexicaule angeboten. Sein botanischer Name wurde schon mehrfach geändert und es ist einer der wenigen Nachteile dieser so empfehlenswerten Pflanze, dass man beim Einkauf ganz genau auf das Etikett sehen sollte.
Einfach irgendeinen Knöterich zu pflanzen empfiehlt sich nicht: Außer dem bereits erwähnten Schlingknöterich könnte man versehentlich auch den Japanknöterich (Fallopia japonica) einpflanzen, der wegen seines Ausbreitungsdrangs berüchtigt ist. Vergleichsweise harmlos wäre eine Verwechslung mit dem Teppichknöterich (Bistorta affinis). Die ebenfalls bodendeckende Staude braucht allerdings mehr Feuchtigkeit und muss deshalb häufiger gegossen werden. Zu haben ist Kerzenknöterich in gut sortierten Staudengärtnereien.
Erfreulich anspruchslos und unkompliziert
Kerzenknöterich bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte mit frischen und humushaltigen Böden. Leichte Abweichungen von diesem Ideal toleriert die unkomplizierte Staude durchaus. Vor allem, was die Bodenqualität anbelangt, ist Bistorta amplexicaulis erfreulich anspruchslos. Lediglich sehr trockene Sandböden sollten vor der Pflanzung mit Tonmineralen wie Bentonit und Humus verbessert werden. Unabhängig von der Bodenart sorgt eine Portion Kompost im Pflanzloch für gute Bedingungen.
Als idealer Zeitpunkt für die Pflanzung gilt das Frühjahr, auch wenn die Pflanzen am Beginn der Saison so unspektakulär aussehen, dass man normalerweise achtlos an ihnen vorbeigehen würde. Einmal etabliert, gehört die Art zu den langlebigen Stauden, die jahrelang am gleichen Standort Freude machen.
Kerzenknöterich ist resistent gegen Schädlinge
Kerzenknöterich ist auch hinsichtlich der Pflege relativ anspruchslos. Eine Schaufel Kompost im Frühling, der rund um die Pflanzen eingeharkt wird, reicht als Dünger meist aus. Von Schnecken wird die Art verschont, auch sonst sind keine größeren Probleme mit Schädlingen oder Krankheiten bekannt.
Im Herbst friert die Pflanze zurück, ein Rückschnitt ist nicht nötig. Die Blätter fallen meist von allein ab, können liegen bleiben und sind bis zum Frühjahr häufig schon wieder in Humus umgewandelt worden. Obwohl die Art einen feuchten und frischen Boden bevorzugt, trotzt sie der Trockenheit ebenfalls gut. In unmittelbarer Nachbarschaft zu Gehölzen und direkt nach der Pflanzung muss allerdings regelmäßig gegossen werden.
Die Teilung gehört nicht zu den unbedingt nötigen Pflegemaßnahmen, kann aber rund vier Jahre nach der Pflanzung zur Vermehrung genutzt werden. Ein guter Zeitpunkt ist der Frühling.
Kerzenknöterich großflächig pflanzen
Seine optischen Qualitäten entfaltet der Kerzenknöterich am besten, wenn er großflächig gepflanzt wird. Das Farbspektrum der Blütenkerzen reicht von abgestuften Nuancen in Weiß und Rosa bis hin zu Purpur und Rot. Gut kombinierbar sind weiße Sorten wie Alba. Zartes Rosa bieten Pink Mist oder Ample Pink, kräftiges Pink zeigt Border Beauty. Dunklere Rottöne holt man mit Blackfield und Taurus in den Garten.
Mindestens so wichtig wie die Blütenfarben sind geeignete Pflanzpartner. Stauden, die ihre Blüten ebenfalls auf langen Stielen tragen, eignen sich dazu gut: allen voran die Japan-Anemone (Anemone x japonica) und die Arten der Gattung Wiesenknopf (Sanguisorba). Von der Nachbarschaft des Kerzenknöterichs profitiert auch die aus der Mode gekommene Prachtspiere (Astilbe). An einem halbschattigen Standort wirkt sie – Seite an Seite mit Bistorta amplexicaulis gepflanzt – erfrischend zeitgemäß.