Trauermücken: Wie Sie die kleinen Fliegen in der Blumenerde loswerden
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Mit Gelbstickern lassen sich Trauermücken fangen.
© Quelle: Nathalie Helene Rippich/dpa-tmn
Sie sind nur wenige Millimeter groß und sorgen doch für großen Unmut. Sogenannte Trauermücken sind für Pflanzenfreunde wahrlich kein Grund zur Freude. Die Insekten breiten sich über gekaufte Blumenerde in Haus und Wohnung aus und überraschen Bewohnerinnen und Bewohner beim Gießen der Pflanzen. Einmal eingenistet, können sie zu einer echten Plage werden. Wie man sie wieder loswird und wie sie sich gar nicht erst ausbreiten, erklären wir hier.
Was lockt Trauermücken an?
Trauermücken lieben feuchte und humusreiche Erde. Im Garten nisten sich die Insekten in Laub, an Holzrinde, Pilzen und anderem organischen Material ein. Ein offenes Fenster dient als Einfallstor, durch das die Mücken ins Hausinnere eindringen können. Oft werden Trauermücken aber auch über Blumenerde direkt in die eigenen vier Wände eingeschleppt. Vor allem in Erde mit einem hohen Kompostanteil fühlen sich die Insekten wohl.
Da ein Weibchen bis zu 200 Eier ablegt und von Larvenstatus über Verpuppung bis zum Schlüpfen neuer Tiere nur etwa 20 Tage vergehen, vermehren sich Trauermücken schnell. Gerade im Winter und Frühjahr ist die Gefahr groß, dass sich die Trauermücke daheim ausbreitet. Das liegt daran, dass viele Menschen ihre Zimmerpflanzen wegen der trockenen Heizungsluft häufiger als sonst gießen. Die dauerfeuchte Erde begünstigt das Wachstum der Insekten.
Sind Trauermücken gefährlich?
Obwohl mit der Stechmücke verwandt, können Trauermücken nicht stechen. Für Mensch und Tier sind die oft mit Fruchtfliegen verwechselten Insekten allenfalls lästig, aber absolut ungefährlich. Bei einem massenhaften Befall können die Larven der Trauermücke jedoch Schäden an Pflanzen anrichten. Da sich die Larven von den Pflanzenwurzeln ernähren, stellen sie vor allem für Jungpflanzen ein Problem dar. Im schlimmsten Fall sterben Stecklinge durch den Befall ab, da die Pflanzen durch die beschädigten Wurzeln nicht genügend Nährstoffe und Wasser aufnehmen können. Zudem können Bakterien in die Pflanze eindringen. Doch auch robustere Pflanzen können entkräftigt und in ihrem Wachstum gehemmt werden.
In der Natur sind Trauermücken wegen ihrer Fähigkeit, Laub zu zersetzen, dagegen ein nützlicher Organismus, der zum ökologischen Gleichgewicht – etwa des Waldes – beiträgt.
Wie wird man Trauermücken los? Diese Pflanzenschutz- und Hausmittel gibt es
Die einfachste Art, Trauermücken wieder loszuwerden, ist, ihnen ihre Überlebensgrundlage zu nehmen. Da die Insekten in feuchter Blumenerde gedeihen, sollte auf das Gießen befallener Blumentöpfe ein bis zwei Wochen verzichtet werden. Auch das Abtragen der oberen Erdschicht kann dabei helfen, die Ausbreitung der Larven zu bremsen. Wer es ganz gründlich angehen möchte, sollte die komplette Erde der befallenen Pflanzen austauschen und die Wurzeln sowie Töpfe gründlich reinigen.
Wer die Trauermücken mit Hausmitteln bekämpfen möchte, kann Streichhölzer mit dem Kopf nach unten in die Blumenerde stecken. Die Schwefelbestandteile im Zündkopf werden durch das Gießen im Blumentopf verteilt und töten die Insektenlarven ab. Nach etwa zwei Wochen sollten die Streichhölzer ausgetauscht werden.
Zusätzlich bietet es sich an, Gelbtafeln einzusetzen. Dabei handelt es sich um Fallen aus Karton oder Kunststoff mit einer klebrigen Oberfläche, die direkt in die Blumenerde gesteckt oder an Pflanzen aufgehängt werden. Die Sticker gibt es in jedem Baumarkt oder Gartencenter zu kaufen.
Nematoden sind mikroskopisch kleine Fadenwürmer, die Trauermückenlarven befallen und für die Pflanze ungefährlich sind. Über das Gießwasser gelangen die Parasiten in die Blumenerde, wo sie nachhaltig dafür sorgen, dass sich die Schädlinge nicht ausbreiten. Auch Raubmilben gelten als Nützlinge, die gegen Trauermücken eingesetzt werden können. Sowohl Nematoden als auch Raubmilben gibt es in Onlineshops oder Gartenfachgeschäften zu kaufen.
Aus den Samen des Niembaums lässt sich Niem- oder Neemöl gewinnen. Dieses natürliche Pflanzenschutzmittel soll das Wachstum der Mückenlarven unterdrücken und ist in unter anderem in Baumärkten, Gartencentern und Drogerien erhältlich.
Wie lässt sich Trauermücken vorbeugen?
Um Trauermücken gar nicht erst ins Haus zu schleppen, sollten einige Dinge beachtet werden:
- Schon beim Kauf von Blumenerde oder Pflanzen sollte darauf geachtet werden, dass die Säcke intakt sind und die Erde nicht modrig riecht.
- Zudem sollte beim Kauf von Blumenerde auf hochwertige Produkte mit hohem mineralischen Anteil geachtet werden.
- Richtiges Gießen kann ebenfalls helfen, Trauermücken vorzubeugen. Lieber mehrmals pro Woche mit wenig Wasser gießen statt einmal mit sehr viel. Um zu prüfen, ob eine Pflanze Wasser braucht, einfach den Finger in die Erde stecken. Häufig ist sie unter der oberen abgetrockneten Schicht noch feucht genug.
- Quarzsand, Kalk oder Kies eignen sich als natürliche Methode, um Trauermücken gar nicht erst in die Erde eindringen zu lassen. Eine rund einen Zentimeter hohe Schicht über der Blumenerde behindert die Mückenweibchen dabei, ihre Eier in der feuchten Blumenerde abzulegen.