Newsletter „Frische Luft“

Gab es früher häufiger weiße Weihnachten in Leipzig?

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

es ist eine doch weit verbreitete Wunschvorstellung: Weihnachten im Schnee. Aber gefühlt schneit es immer seltener an Heiligabend oder an den Feiertagen danach in Leipzig und Umgebung. „Das einzige Werkzeug, das uns Meteorologen bei der Beantwortung der Frage nach weißer Weihnacht schon vor Beginn des seriösen Vorhersagezeitraumes zur Verfügung steht, ist die sogenannte Klimatologie oder auch Statistik“, sagt Diplom-Meteorologe Adrian Leyser vom Deutschen Wetterdienst (DWD).

Nach Norden und Nordosten hin liege demnach laut DWD die Wahrscheinlichkeit für Schnee zu Weihnachten meist zwischen 15 und 25 Prozent. In den Mittelgebirgen sehe die Situation aus Sicht der Schneefans etwas rosiger aus, die Wahrscheinlichkeiten für durchweg verschneite Weihnachten liege dort vielfach zwischen 30 bis 50 Prozent.

Auch wenn es für Schnee-Fans keine guten Nachrichten sind - Der Deutsche Wetterdienst sieht ganz klar: Der Trend gehe, wie im Jahresmittel auch zu Weihnachten insgesamt hin zu höheren Temperaturen. Zweistellige Plusgrade als Höchsttemperatur seien früher die Ausnahme gewesen, würden inzwischen aber häufiger erreicht.

Wie auch immer das Wetter zu Weihnachten werden wird, wir nehmen es ja sowieso, wie es kommt. Für belastbare Prognosen ist es obendrein noch ein bisschen zu früh - da lassen wir uns lieber überraschen.

Ihre Ina Schwarzbrunn

 

Skigebiete starten in die Saison – Schneekanonen laufen auf Hochbetrieb

Sachsens Skigebiete legen dieses Jahr einen frühen Start hin. Schon in den nächsten Tagen können Skifans dank des Winterwetters vielerorts ihre Bretter anschnallen. Die Skisaison starte rechtzeitig mit passendem Wetter und genügend Schnee für die Abfahrtspisten, sagte der Chef der Fichtelberg Schwebebahn, René Lötzsch. „Besonders der Frost nachts hat sehr geholfen. Wir konnten ausreichend Kunstschnee herstellen.“ Ab Freitag sollen nun die Pisten in dem größten alpinen Skigebiet Sachsens am Fichtelberg öffnen.

70 Schneekanonen seien dafür effektiv im Einsatz gewesen. Aktuell würden die künstlichen Schneeberge noch auf den Hauptkamm-Pisten präpariert. Ab dem ersten Wochenende zum 4. Advent stehen die Schwebebahn und der Vierer-Sessellift bereit. Durch das angekündigte Winterwetter erhofft sich Lötzsch viele Besucher. „Die Hotels sind gut belegt“, freut er sich auf den Saisonstart. Die Loipen gehen ebenfalls in den Betrieb – aktuell stünden rund zehn Kilometer zur Verfügung. „Das dürften bald mehr werden.“

Skigebiete in Sachsen: Die Wintersportsaison in Oberwiesenthal am Fichtelberg kann beginnen.

Skigebiete in Sachsen: Die Wintersportsaison in Oberwiesenthal am Fichtelberg kann beginnen.

Ideale Ski-Bedingungen

Auch für den Skibetrieb in Augustusburg (Landkreis Mittelsachsen) sind die Aussichten gut. „Die Vorfreude ist groß nach drei Jahren Pause. Und die Nachfrage ist hoch, das merken wir bereits jetzt“, sagt Hendrik Gräfe von der Augustusburger Freizeitzentrum AFR GmbH. Schließungen wegen milder Winter und der Coronapandemie hätten den Skifreunden in den vergangenen Jahren zu schaffen gemacht. „Jetzt sind die Bedingungen nahezu ideal.“

Auch in Schöneck (Vogtlandkreis) ist die Aufregung vor der Öffnung der Skiwelt ab Samstag groß. „Wir können unser Glück kaum fassen, dass wir jetzt derart früh in die Saison starten dürfen“, sagt Jennifer Braun, Geschäftsführerin der Dienstleistungs- und Tourismus GmbH. Jetzt hoffe der Skiort, den vollen Betrieb über die Feiertage zwischen Weihnachten und Neujahr anbieten zu können. „Dann kommen bei uns besonders viele Tagesgäste.“

Viele Skigebiete in Sachsen sind startklar und öffnen dieser Tage ihre Hänge für Wintersportler.

Viele Skigebiete in Sachsen sind startklar und öffnen dieser Tage ihre Hänge für Wintersportler.

Vogtland: Attraktionen für Kinder

Vorerst stehen Wintersportlern in Schöneck eine Abfahrtspiste mit Schlepplift und der Rodelhang zur Verfügung. Ab Montag, 19. Dezember, soll dann der Vierer-Sessellift auf der 850 Meter langen Piste „Hohe Reuth“ öffnen. Außerdem würden aktuell Attraktionen für Kinder, Rodler und Jugendliche aufgebaut, ergänzt Braun. Dazu gehörten Stationen an den drei Hängen, an denen optische Reize oder sportliche Aufgaben warten. „An einem Punkt können Kinder um eine Art Xylofon herumfahren, das Töne von sich gibt. Dadurch soll es noch mehr Spaß auf der Piste geben.“

In Altenberg im Osterzgebirge läuft die Skisaison schon, zwei Tage später stehe auch das Skigebiet im benachbarten Geising für Besucher bereit, sagt Jeremias Kümpel von der Wiegand Erlebnisberge GmbH. Ebenfalls in Betrieb ist die Skiarena Eibenstock. Täglich von 9 bis 20 Uhr ist geöffnet, sagt Geschäftsführer Stefan Uhlmann. „Wir hoffen auf durchgehenden Betrieb, die aktuelle Witterung macht Hoffnung. Genaue Infos sind morgens immer auf unserer Internetseite abrufbar.“

Und auch die Langlauf-Skier können hervorgeholt werden, ergänzt Uwe Staab, Bürgermeister von Eibenstock. Nach einer Holzabfuhr bei der Kammloipe in Eibenstock soll diese kurzfristig Freitagabend (16.12.) noch gespurt werden. „Dann dürfte sie ab Samstagfrüh bereitstehen.“ Die Kammloipe wäre dann von Johanngeorgenstadt bis Klingenthal befahrbar. „Eventuell sogar schon bis Schöneck“, so Staab.

 

Vegan und Vegetarisch: Das bietet der Leipziger Weihnachtsmarkt

Auf dem Weihnachtsmarkt duftet es nach Crêpes, Bratwurst und Glühwein. Alles Leckereien, die nicht vegetarisch oder vegan sind – oder etwa doch? Die LVZ hat sich auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt umgeschaut: Was sind die veganen und vegetarischen Angebote und wie tief müssen Gäste dafür in die Tasche greifen?

Weihnachtsmarkt Leipzig: Vegane Poffertjes gibt es bei Ani Smith am Stand auf dem Markt.

Weihnachtsmarkt Leipzig: Vegane Poffertjes gibt es bei Ani Smith am Stand auf dem Markt.

Gemüse-Bulette statt Fleisch

Auf den ersten Blick zumindest nicht tiefer als bei anderen Leckereien. Einige Grillstände bieten auch eine Veggie-Bulette an. Dahinter verbirgt sich ein Gemüsebratling, Mais, Möhre, Kartoffel und Ei. Die fleischigen Buletten werden von Heiko Kubald an die Seite geschoben, dann kommen die Gemüsetaler darauf – zwei Stück im Brötchen mit Ketchup und Senf gibt es für fünf Euro.

Die Bulette ist eher trocken, mit viel Gemüse. „Mittwochs, zum Studententag ist die Veggie-Bulette besonders gefragt“, sagt der Betreiber beim Winzer Glühwein-Stand auf dem Weihnachtsmarkt vorm Leipziger Rathaus. Der Glühwein hier ist jedoch nichts für Veganer und Vegetarier. Für die Filtrierung wird – wie an vielen Ständen – Gelatine verwendet.

Veganer Pfefferkuchen-Punsch als Glühwein-Alternative

In der Mitte des Weihnachtsmarktes am Stand von Liebelei Eierlikör gibt es veganen Pulsnitzer Pfefferkuchen Punsch. Obwohl es groß in der Hütte angepriesen wird, kommen die wenigsten gezielt deswegen. „Wenn eine Gruppe hier am Stand steht, ist meist jemand dabei, der sich über die vegane Alternative freut“, sagt Michèle Hubert, während sie den Punsch zapft. Abgeschmeckt ist er mit Pfefferkuchengewürzen. Für vier Euro pro Tasse kann er aber mit den üblichen Glühweinpreisen auf dem Weihnachtsmarkt mithalten.

Bei Heiko Kubald gibt es neben "normalen" Frikadellen auch vegetarische Buletten. Mittwoch, am Studententag sind die besonders beliebt.

Bei Heiko Kubald gibt es neben "normalen" Frikadellen auch vegetarische Buletten. Mittwoch, am Studententag sind die besonders beliebt.

Nüsse und Schokofrüchte sind vegetarisch – und manchmal sogar vegan

Klassiker wie Nüsse, Maronen oder schokolierte Früchte sind in den meisten Fällen auch vegetarisch und bei dunkler Schokolade sogar vegan. Im Zweifel gilt jedoch immer noch einmal nachfragen.

Neben dem kleinen Riesenrad auf dem Markt gibt es einen Stand mit Poffertjes. In der Ecke steht ein kleines Schild „auch in vegan“. Ani Smith greift zu einer extra Flasche und gibt den Teig in die Kuhlen in denen er ausgebacken wird. „Meine Mutter ist Holländerin, unsere Poffertjes sind ein Familienrezept“, sagt die Betreiberin. „An der veganen Variante habe ich jedoch eine Weile rumprobiert.“

Für den Teig verwendet sie Hafermilch und statt Ei gibt sie Johannisbrotkernmehl und Apfelmus hinzu. „Wer sich vegan ernährt, kennt das schon. Die Bindung beim Teig ist da immer die Herausforderung“, sagt sie. Klassisch werden die kleinen Pfannkuchen mit Butter und Zucker übergossen. Vegan sind die Zimtpflaumen oder das Bratapfelmus. Eine Portion kostet 6,50 Euro, genauso viel wie die vegetarische Variante.

Vegane Crêpes aus Überzeugung

Auf dem Naschmarkt wirbt die erste Fahne mit vegetarischem Heurekaner. Für sieben Euro gibt es das vegetarische Handbrot mit Käse und Gemüse. Daneben der vegane Crêpes-Stand von Mario Huke. Hier ist alles außer dem Toffee-Crêpes vegan möglich, der Rest vegetarisch. „Man muss mit dem Zeitgeist gehen und eine persönliche Einstellung ist es auch“, sagt Mario Huke. Er setzt auf regionale Produkte mit Bio-Qualität.

Mario Huke betreibt einen Stand mit vegetarischen und veganen Crêpes auf dem Naschmarkt. Ihm ist wichtig, dass die Produkte aus der Region kommen.

Mario Huke betreibt einen Stand mit vegetarischen und veganen Crêpes auf dem Naschmarkt. Ihm ist wichtig, dass die Produkte aus der Region kommen.

Das Pesto ist selbstgemacht, der vegane Feta auf Kokosmilchbasis. Die Einkaufspreise für die veganen Käse sind deutlich höher. „Man zahlt etwa das Doppelte“, sagt Mario Huke. Die herzhaften Crêpes kosten hier auch etwas mehr – für acht Euro gibt es das Selbstgemacht-Gefühl mit regionalen Produkten. Die süßen Klassiker mit Zucker und Zimt gibt es für 4,50 Euro, mit Schokocreme und Banane zahlt man 6,50 Euro.

Beim Schlendern fällt immer wieder auf, vegetarisch auf dem Weihnachtsmarkt ist abgesehen vom Glühwein keine Herausforderung. Auch auf vegane Angebote weisen einige Stände hin. Wer es jedoch auf vegane Bratwurst oder gegrillte Fleischalternativen abgesehen hat, wird auf dem Weihnachtsmarkt im Zentrum leer ausgehen.

 

Das ist sonst in Leipzig los

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