MDR-Intendantin im Foht-Prozess als Zeugin geladen
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Im Betrugsprozess gegen den früheren MDR-Unterhaltungschef Udo Foht soll Senderchefin Karola Wille als Zeugin aussagen.
© Quelle: dpa/Jan Woitas
Leipzig. Im Betrugsprozess gegen den früheren MDR-Unterhaltungschef Udo Foht soll am Freitag Senderchefin Karola Wille als Zeugin aussagen. Die MDR-Intendantin soll über die Ausgestaltung von Verträgen mit mehreren Produktionsfirmen berichten, teilte das Landgericht Leipzig am Donnerstag mit. Es handle sich um Verträge, in die der Angeklagte involviert war.
Wille war bis 2011 Juristische Direktorin des MDR. Laut dem Sender hatte sie die Aufklärung im Fall Foht angestoßen. Der Unterhaltungschef soll sich von Managern und Firmen der Schlagerszene größere Summen Geld geborgt, diese aber nicht oder nur zum Teil zurückgezahlt haben. Ihm werden in mehreren Fällen Betrug, Untreue, Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung vorgeworfen. Die Anklage vor dem Landgericht Leipzig bezieht sich auf die Jahre 2008 bis 2011.
Wille habe von Anfang an mit der Staatsanwaltschaft kooperiert, erklärte der MDR im vor ihrer Zeugenaussage. Die heutige Intendantin war bereits zu Prozessbeginn als mögliche Zeugin in der Anklageschrift aufgelistet worden. Die Hauptverhandlung gegen Foth hatte am 1. September begonnen.
Vor dem Landgericht hatte der einstige Unterhaltungschef nach mehr als zehn Jahren sein Schweigen gebrochen und ein Geständnis abgelegt. Für die Produktion von Schlagersendungen habe er sich in mehreren Fällen Beträge im fünfstelligen Bereich geborgt, hieß es (AZ: KLs 212 Js 37951/11).
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Fohts fragwürdiges Finanzgebaren war im Sommer 2011 aufgeflogen, weil sich eine Produktionsfirma wegen eines nicht zurückgezahlten Kredits an die MDR-Intendanz gewandt hatte. Der MDR hatte Foht noch im selben Jahr entlassen, vor dem Arbeitsgericht wurde später ein Vergleich zwischen Manager und Sender getroffen.
Von dpa