Bei Kriminellen beliebte Messenger-App wurde drei Jahre lang vom FBI betrieben
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Das FBI hat der organisierten Kriminalität mit einer verschlüsselten Messenger-App einen schweren Schlag versetzt.
© Quelle: AP Photo/Jose Luis Magana (Benutzerdefinierter Credit)
Wellington. Das FBI hat der organisierten Kriminalität mit einer verschlüsselten Messenger-App einen schweren Schlag versetzt. Australische und neuseeländische Polizeibehörden berichteten am Dienstag, kriminelle Gangs hätten geglaubt, mit der App namens AN0M verschickte Kurznachrichten seien abhörsicher, doch tatsächlich hätten die Behörden monatelang Millionen Mitteilungen über Drogenschmuggel, Geldwäsche und Mordpläne mitgelesen.
An der verdeckten Operation namens Trojan Shield unter Führung der US-Bundespolizei waren auch Europol, die Drogenbekämpfungsbehörde der USA und Strafverfolgungsbehörden in mehr als einem Dutzend Ländern beteiligt. Europäische und US-Behörden planten für den weiteren Tagesverlauf eigene Bekanntmachungen.
„Kriminelle Influencer“ bürgten für die App
Die App sei auf speziellen Mobiltelefonen installiert worden und ihre Beliebtheit sei in kriminellen Kreisen gewachsen, nachdem manche einflussreiche Personen der Unterwelt sich dafür verbürgt hätten, berichtete die australische Polizei. Sie nannte diese „kriminelle Influencer“. Sie habe während der dreijährigen Operation 224 Personen verhaftet und mehrere Tonnen Drogen sowie knapp 45 Millionen australische Dollar (29 Millionen Euro) in bar beschlagnahmt, teilte die Polizei mit.
Seit 2018 läuft die Operation
Der australische Staat habe als Teil einer globalen Operation dem organisierten Verbrechen einen schweren Schlag versetzt, sagte Premierminister Scott Morrison. Er sprach von einem Widerhall bei der organisierten Kriminalität auf der ganzen Welt.
Das Undercovermanöver sei 2018 erdacht worden, nachdem das FBI eine frühere bei Kriminellen beliebte Verschlüsselungstechnologie, Phantom Secure, gestoppt habe, berichtete Greg Williams, eine Führungskraft der neuseeländischen Polizei. Die dadurch entstandene Marktlücke hätten die Behörden für die App AN0M genutzt. „Wir können nicht gut genug über das FBI sprechen und die Arbeit, die sie hier im Hintergrund gemacht haben“.
RND/AP