Deathloop im Test: Spaß in Endlosschleife

Deathloop: ein mörderischer Spielspaß in der Endlosschleife.

Deathloop: ein mörderischer Spielspaß in der Endlosschleife.

Endlosspaß mit Egoshooter: Das Spiel „Deathloop“ gewinnt seinen Hauptreiz aus der scheinbaren Wiederholung. Das neue Werk der „Dishonored“- und „Prey“-Schöpfer wird gewiss ein Hit.

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Zeitschleifen sind seit Jahren dermaßen in Mode, dass sie sich selbst schon wie ein Déjà-vu anfühlen. Besitzer einer Play­station-5-Konsole konnten etwa in diesem Frühjahr den exklusiven Zeit­schleifen-Shooter „Returnal“ spielen. Nun erscheint zum Herbst „Deathloop“ – schon wieder ein exklusiver Zeitschleifen-Shooter.

Aber mit dem interaktiven Horror­albtraum von „Returnal“ hat „Deathloop“ wenig gemein. Denn so eine Geschichte hat es in Videospielen noch nicht oft gegeben: Der Held Colt ist ein selbst­erklärter Kopf­geld­jäger auf einer Insel voller irrer reicher Menschen, die sich eine Zeitschleife für endlosen Spaß eingerichtet haben. Um den Loop zu durchbrechen, muss er acht unerträgliche Dampf­plauderer und Narzissten ausschalten. Alle Menschen auf der Insel wollen ihn aufhalten.

Die Schleife löst Probleme

Sinn muss die Satire nicht immer ergeben, auch wenn sie auf den zweiten Blick klug erzählt und witzig geschrieben ist. Vor allem dient die Story als Ausrede für eine zündende Spielidee. Weil Colt sich in einer ewigen Zeit­schleife bewegt, kann er ein- und dieselbe Heraus­forderung immer wieder neu angehen. Auch die Gegner wissen von der Schleife, und so nimmt niemand das Gemetzel besonders ernst.

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Das Spielestudio Arkane ist berühmt für Egoshooter mit verzweigten Levels, in denen Spieler vieles ausprobieren und Geheimnisse entdecken können. Bisher wurden in diesen komplexen Spiel­welten eher lineare Geschichten erzählt, und das ergab regelmäßig ein Problem: Wer alles sehen wollte, der musste mehrmals spielen. Mit „Deathloop“ haben die Entwickler einen smarten Ausweg gefunden. Colt will aus der Zeitschleife ausbrechen. Genau dafür muss er Orte mehrfach besuchen, neue Strategien ausprobieren und neue Spuren finden. Sein regelmäßiges Scheitern und Sterben ist nicht schlimm, es gehört gewissermaßen zum Plan. So fühlt es sich deutlich weniger frustrierend an, wenn eine neue Taktik gründlich daneben geht. Colt stirbt, aber die Spieler haben etwas Neues gelernt.

Jedes Mal ein bisschen stärker

„Deathloop“ spielt zwar mit einer Zeitschleife, aber es wirft seine Spieler nicht völlig an den Anfang zurück. Nach und nach puzzeln Spieler sich die Geschichte aus vielen kleinen Informationen zusammen. Automatisch erfasst das Spiel, wohin die nächste Spur führt. Colt und seine Widersacherin Julianna erinnern sich an vergangene Schleifen und streiten munter per Funk. Sogar Ausrüstung und Fähigkeiten können mit Einschränkungen behalten werden. Es gibt also einen sehr klaren Sinn für Fortschritt – und viele Möglichkeiten, ihn zu erreichen.

Weiter kommt Colt auch dank seiner über­menschlichen Fähigkeiten. Vom Start weg beherrscht er einen Doppel­sprung; besiegt er einen der acht besonderen Gegner, erbeutet er von ihnen eine Gabe. So kann er sich im Lauf des Spiels teleportieren, unsichtbar machen und mehr. Viele Fähigkeiten vertragen sich gut mit einem eher heimlichen Spielstil. Doch mit mehr Erfahrung und stärkeren Waffen wird es auch immer besser möglich, sich blind durch die Insel zu ballern.

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Der Tod ist billig

Allerdings muss Colt aufpassen: Der Tod ist in dieser Welt vielleicht nicht schlimm, aber er kommt schnell. Die Gegner sind nicht besonders klug, aber sie können zahlreich auftreten und gut zielen. „Deathloop“ lädt seine Spieler ein, alles zu riskieren; auch mit seinem Stil, mit dem toughen Held in der smarten Lederjacke, mit James-Bond-Zitaten in Setting und Musik. Mit ein bisschen Übung gelingen Colt spektakuläre Einsätze, in denen er feindliche Horden finger­schnippend aus dem Weg räumt. Wenn es dann doch einmal schief geht, ist das oft eher witzig – und der nächste Versuch nur ein paar Klicks entfernt.

Erhältlich ist „Deathloop“ vorerst nur für den PC und die Playstation 5. Das ist kurios, denn das Entwickler­studio gehört inzwischen zum Xbox-Unter­nehmen Microsoft. Auf der Playstation läuft das Spiel flüssig und sieht gut aus, auch wenn es kein Grafik­feuerwerk zündet. Auf dem PC berichten einige Spieler noch von Rucklern und Performance­problemen, die aber hoffentlich noch behoben werden. Es wäre schade, wenn dieses intelligente Action­spektakel an solchen Hindernissen scheitern sollte.

RND

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