Krisenstab nimmt Arbeit auf

Cyberangriff auf Potsdamer Stadtverwaltung – Rathaus kappt alle Internetverbindungen

Das Rathaus Potsdam wurde womöglich erneut Opfer einer Cyber-Attacke.

Das Rathaus Potsdam wurde womöglich erneut Opfer einer Cyberattacke.

Potsdam. Die Potsdamer Stadtverwaltung ist wahrscheinlich erneut Opfer eines Cyberangriffs geworden. Aus Sicher­heits­gründen wurden daher am Donnerstagabend alle Internetverbindungen ins Rathaus gekappt. Die Verwaltung ist daher ab sofort nicht mehr per E‑Mail erreichbar.

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„Wir haben uns entschieden, aus Sicherheitsgründen unsere Systeme offline zu stellen. Wir haben Hinweise auf eine Cyberattacke und arbeiten eng mit dem Land und Sicherheitsbehörden zusammen“, sagte Ober­bürgermeister Mike Schubert (SPD).

Sowohl das Landeskriminalamt als auch der zentrale IT‑Dienstleister des Landes Brandenburg seien involviert, sagte Stadtsprecher Jan Brunzlow am Abend der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“ (MAZ). Ein Krisenstab werde bereits am Freitag seine Arbeit aufnehmen.

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Keine E-Mails, nur die Telefone im Rathaus funktionieren noch

Auf der Internetseite der Stadtverwaltung heißt es: „Durch das Abschalten der Netzwerkverbindungen kann die Verwaltung derzeit keine E‑Mails senden oder empfangen. Auch sämtliche Verfahrenssoftware kann aktuell nur eingeschränkt genutzt werden. Insbesondere Anträge von Personalausweisen und Reisepässen bzw. An- und Ummeldungen sind derzeit nicht möglich. Die Telefone sind davon nicht betroffen.“

Oberbürgermeister Schubert erklärte: „Wir sehen uns gezwungen, Sie bei allen Anliegen, die die Bürger­serviceeinrichtungen betreffen, um Geduld zu bitten.“

Cyberangriffe legen Server und Dienste lahm.

Experte zu Hackerangriffen: „Die Gefahr ist bombastisch gestiegen“

In deutschen Unternehmen und Behörden kommt es immer häufiger zu DDoS-Attacken. Um sich davor zu schützen, muss sich in Deutschland in Sachen IT-Sicherheit allerdings noch einiges ändern, wie ein Experte im RND-Interview betont.

Die Stadt will aktuelle Informationen weiterhin unter www.potsdam.de sowie auf Twitter unter www.twitter.com/lh_potsdam bereitstellen.

Schon 2020 gab es eine Cyberattacke auf die Potsdamer Stadtverwaltung

Vor drei Jahren, im Januar 2020, kam es schon einmal zu einem Cyberangriff auf das Potsdamer Rathaus. Auch damals wurden vorsichtshalber alle digitalen Verbindungen zwischen den Servern und Computern im Rathaus mit der Außenwelt unterbrochen. Es folgten wochen- und sogar monatelange Einschränkungen bei der Bereitstellung von Dienstleistungen. „Wir haben erheblichen Nachholbedarf bei unseren Systemen. Das ist über Jahre gewachsen“, räumte Thomas Morgenstern-Jehia, der gerade erst eingestellte Fachbereichsleiter für E‑Government im Rathaus, damals ein.

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Im Januar 2020 handelte es sich um einen Angriff über die Sicherheitslücke Citrix, die den Zugriff von außen – etwa für Homeoffice – ermöglicht. Die Firewall des Rathauses blockte damals laut Morgenstern-Jehia alle Angriffe. Im Ergebnis wurde die IT‑Sicherheit personell aufgestockt. Sensible Daten von Einwohnerinnen und Einwohnern wurden nach Angaben der Verwaltung damals nicht heruntergeladen. Die Täter konnten nach Angaben von Morgenstern-Jehia nie identifiziert werden.

Dieser Artikel erschien zuerst in der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“.

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