Gute Laune garantiert: „Kirby und das vergessene Land“ im Test
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„Kirby und das vergessene Land“ ist seit dem 25. März 2022 für die Nintendo Switch erhältlich.
© Quelle: Nintendo
Exakt 30 Jahre lang steht Kirby schon im Dienste des japanischen Traditionsentwicklers Nintendo – doch erst jetzt bekommt die rosa Kugel ihr erstes 3-D-Abenteuer spendiert. Wurde bislang nur von links nach rechts und von unten nach oben durch idyllische Fantasy-Welten gehüpft, so geht es in „Kirby und das vergessene Land“ nun sowohl in die Breite und Höhe als auch in die Tiefe. Die Entwickler machen daraus ein durchweg gelungenes, wenn auch vergleichsweise innovationsarmes Spiel.
Die Handlung ist – typisch Nintendo-Plattform – vergessenswert: Im Traumland öffnet sich ein Portal, durch das Kirby und seine Waddle-Dees genannten Mitbewohner in eine andere Dimension gerissen werden. Auf der anderen Seite des Weltentors existieren thematisch unterschiedliche Levels – Wasser, Eis, Wüste, Inseln et cetera – in denen es die Waddle-Dees zu retten gilt. Je mehr Kirby von ihnen ansammelt, desto weiter lässt sich ihre Stadt ausbauen, was neue Minispiele, Aktivitäten und auch Anpassungsmöglichkeiten respektive Upgrades für den Helden freischaltet.
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Kirby saugt seinen Gegner aus, um an dessen Fähigkeiten zu gelangen.
© Quelle: Nintendo
Kirby mit neuen und alten Fähigkeiten
Der bleibt seiner alten Masche treu: Gegnerinnen und Gegner einsaugen und verschlucken, um ihre Fähigkeiten zu adaptieren und sich mit deren Hilfe durch weitere Gegnermassen, Bosskämpfe und Rätsel durchzuarbeiten. So kann Kirby Feuer spucken, mit einem Hammer um sich schlagen oder einen Boomerang werfen – das altbewährte Prinzip also, das heute noch immer so viel Spaß macht wie vor 30 Jahren. Gänzlich neu sind die sogenannten Vollstopfenobjekte, etwa ein Auto oder ein Getränkeautomat, um die sich der elastische Held wie eine Folie legt und mit Ersterem beispielsweise Rennen bestreitet.
Auch wenn weder so umfangreich noch so offen gestaltet wie „Super Mario Odyssey“, motiviert „Kirby und das vergessene Land“ zur Rückkehr in bereits besuchte Gebiete, um ihnen auch noch die letzten Geheimnisse zu entlocken, und auch nach dem Abspann, der nach gut zwölf Stunden über den Bildschirm läuft, ist das Spiel noch nicht vorbei. Zudem lässt sich der Titel im Zweier-Koop angehen – allerdings hat Spieler oder Spielerin zwei dann nur einen Speer zur Verfügung und muss auf Kirbys Fähigkeit, Gegner zu kopieren, verzichten.
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Kirby kann auch in kalten Regionen des vergessenen Landes gegen seine Gegner kämpfen.
© Quelle: Nintendo
Niedliche Grafik statt technischer Sensation
Als größte Stärke des Spiels entpuppt sich die liebevolle Levelgestaltung und der beinahe unverschämte Knuddelfaktor: Atmosphärisch und stilistisch ist „Kirby und das vergessene Land“ mit seinen bunten Farben, zuckersüßen Figuren, bei denen allem voran der Titelheld mit seinen riesigen Manga-Augen hervorsticht, sowie dem wunderschönen, harmonisch-orchestralen Soundtrack das komplette Gegenteil etwa eines „Elden Rings“ mit seiner beklemmend-düsteren Aufmachung. Im Gegensatz zum visuell ähnlich verspielten „Yoshi‘s Crafted World“ ist Kirbys neues Abenteuer aber auch kein Selbstläufer: Der Schwierigkeitsgrad weiß gegen Ende und vor allem bei den Bossen durchaus zu fordern, ohne aber zu überfordern.
Technisch ist „Kirby und das vergessene Land“ mit seinen wenig detaillierten Modellen und Texturen wahrlich nicht mehr auf der Höhe der Zeit, und auch die statische Kamera lässt bisweilen Übersichtlichkeit vermissen. Doch der riesige Charme, den die Welt, den Helden und sein neues Spiel auszeichnen, macht diese Schwächen schnell vergessen. Die Reise durch das vergessene Land sorgt von Beginn an bis zum Ende schlichtweg für allerbeste Laune.
Daten zu Kirby und das vergessene Land:
- USK: ab 6 Jahren
- Plattform: Nintendo Switch
- Entwickler: HAL Laboratory
- Publisher: Nintendo
- Release: 25. März 2022
- Preis: ca. 60 Euro