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Lang und luxuriös

BMW i7: Bayerische Elektrolimousine in chinesischem Gewand

Die Musik spielt in China: Den BMW i7 gibt es ausschließlich als 5,30-Meter-Schiff – die in Asien äußerst beliebte Langversion.

Die Musik spielt in China: Den BMW i7 gibt es ausschließlich als 5,30-Meter-Schiff – die in Asien äußerst beliebte Langversion.

Die Stromstrategie von BMW kommt ins Rollen. Motto: keine neue Baureihe mehr ohne Batterieantrieb. Das gilt natürlich auch für das Flaggschiff der weißblauen Marke, den 7er. Dessen Ablösung steht für Ende des Jahres auf dem Programm. Die Hüllen fallen lässt BMW schon jetzt.

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Gab es den Vorgänger bereits als Plug-in-Hybrid, legen die Bayern nun den Schalter komplett um und bieten ihre Luxuslimousine auch in einer vollelektrischen Variante an. Name: i7. Sie dürfte die Messlatte erneut ein Stück nach oben setzen.

Äußerlich unterscheidet sich der Stromer bis auf ein paar kleine blaue Dekorelemente nicht von den anderen Versionen. Das ist volle Absicht. Der Kunde, der sich für einen 7er entscheidet, soll zunächst dessen Design schick finden und erst im zweiten Schritt seinen für ihn passenden Antrieb wählen, heißt es von den Vertriebsstrategen in München. Mit dem Design ist das so eine Sache. Sie trifft nicht unbedingt den europäischen Geschmack und sorgte im Netz bereits für einigen Trubel.

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Die Langvariante ist jetzt Standard

Was sofort auffällt, sind die mächtigen Abmessungen des neuen Luxusliners, intern G70 genannt. Was zuvor die Langversion war, ist nun das neue Normal. Eine kürzere Variante – sie wurde meist nur in Europa gekauft – gibt es nicht mehr. Asien und USA bestimmen zukünftig, wo es langgeht. Denn dort setzt BMW den Großteil seiner 7er-Produktion ab – und ausschließlich die Versionen mit langem Radstand.

Entsprechend müssen sich deutsche und europäische Kunden in Zukunft mit dem eher asiatisch geprägten Design anfreunden. Präsenz und Status soll der 7er verkörpern, und dies mehr denn je. Man gibt sich redlich Mühe, Prestige nicht zum Protz werden zu lassen. Die Limousine misst gigantische 5,39 Meter, wurde nochmals breiter und höher. Hinzu kommen der mächtige Nierengrill, erstmals mit beleuchtetem LED-Rahmen (Sonderausstattung), und die zweigeteilten, sehr flachen Scheinwerfer.

Luxuriöser Arbeitsplatz: Blick ins Cockpit des i7.

Luxuriöser Arbeitsplatz: Blick ins Cockpit des i7.

Tagfahrlicht mit Swarovski-Kristallen

Wer möchte, kann das Tagfahrlicht sogar mit Swarovski-Kristallen bekommen. Es gibt eine Welcome‑ und Goodbye-Lichtinszenierung und für die Karosserie erstmals eine Zweifarblackierung. Zur Serienausstattung zählt ein festes Panoramaglasdach, das größte in der Branche, wie BMW mitteilt. All das zeigt, wie sehr man den 7er vor allem für chinesische Kunden ausgelegt hat. Im Reich der Mitte liebt man das Bling-Bling am und im Auto. Sogar fürs Cockpit lassen sich vereinzelte Schalter wie zum Beispiel der Controler auf der Mittelkonsole in Glasoptik wählen.

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Dass der neue 7er innen üppigste Platzverhältnisse bietet, sollte bei einem Radstand von 3,21 Metern nicht verwunderlich sein. Der Luxus, der die Insassen umgibt, verschlägt einem allerdings fast den Atem. Besonders, wenn die Sitze mit der Kombination Leder Merino/Wollkaschmir bezogen sind. Hinzu kommt ein freischwebend wirkendes, fast ein Meter breites und zum Fahrer hin gebogenes Display. Hinter dem Lenkrad fühlt man sich wie in einer neuen digitalen Welt.

Optionale Executive Lounge mit Liegesitzen hinten

Gleiches dürften die hinteren Passagiere empfinden, wenn der sogenannte Theatre Screen aus dem Dach fährt. Privatkino in 8K-Auflösung und Surround-Sound-System, inklusive Streamingprogramm mit Amazon Fire TV. Steuern lässt sich das Ganze über iPhone-große Touchdisplays in den Türen. Fehlt jetzt nur noch, die Beine hochzulegen. Auch dies ist selbstverständlich möglich. Optional lässt sich der 7er mit einer sogenannten Executive Lounge einrichten. Sie ermöglicht eine Liegeposition im Fond.

Vom Antrieb sollte derweil gar nichts zu hören sein. Leiser war noch kein 7er. Besonders geschmeidig dürfte es beim i7 xDrive60 zugehen. Sein elektrischer Antrieb – ein Motor jeweils vorne und hinten – leistet 400 kW (544 PS). Damit schafft der 2,5-Tonnen-Brocken den Sprint von null auf 100 km/h in nur 4,7 Sekunden. Bei Tempo 240 km/h regelt das System ab. Im Boden steckt eine Batterie mit einer nutzbaren Kapazität von 101,7 kWh. BMW verspricht eine WLTP-Reichweite von 625 Kilometer und eine maximale Ladeleistung von 195 kW. Innerhalb von zehn Minuten sollen 170 Kilometer an „frischer“ Reichweite nachgefüllt sein. Ungeduldige können derweil auf dem Display Youtube-Streaming genießen.

Luxuriöse Ruhezone: Die „Executive Lounge“ mit Liegesitz und 8K-Bildschirm.

Luxuriöse Ruhezone: Die „Executive Lounge“ mit Liegesitz und 8K-Bildschirm.

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Aus für die Mildhybriden in Europa

Ergänzt wird die Baureihe im nächsten Jahr um zwei Plug-in-Hybrid-Modelle (750e xDrive und M760e xDrive) und einen noch stärkeren i7. Diese Elektroversion heißt dann M70 xDrive und kommt auf 440 kW (600 PS). Mildhybridbenziner wird es bei uns nicht mehr geben. Sie stehen in China, in den USA und in einigen ausgewählten Märkten in der Preisliste. Die Amerikaner bekommen einen 760i xDrive mit V8-Motor sowie einen 740i mit Reihensechszylinder. Für China ist ein 735i vorgesehen. Lediglich der Sechszylinder-Dieselmotor bleibt den Europäern vorbehalten. Er soll im Frühjahr 2023 nachgereicht werden und nur 5,9 l/100 km verbrauchen.

Fast von selbst versteht es sich, dass der neue 7er über alle elektronischen Assistenzsysteme verfügt, die derzeit am Weltmarkt erhältlich sind. Der neue Technologiebaukasten mit einer extrem leistungsstarken Rechnerplattform bietet sogar alle Voraussetzungen fürs Level-3-Fahren – und eine automatische Parkfunktion. Ob letztere allerdings von den Kunden wirklich angenommen wird, bezweifeln Branchenkenner. Es mag zwar auf den ersten Blick ganz cool aussehen, die riesige Limousine von außerhalb per Fernbedienung in eine enge Parklücke zu bugsieren, anderseits dürfte die Aktion nicht frei von Häme sein. Motto: dicke Karre, aber kann nicht einmal selbst einparken.

 

BMW i7 xDrive60

Motor: zwei Elektro

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Antrieb: Allrad

Systemleistung: 440 kW / 544 PS

0-100 km/h: 4,7 s

Max. Drehmoment: 745 Nm

Spitze: 240 km/h (limitiert)

Verbrauch: 18,9 kWh/100 km

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Batteriekapazität: 101,7 kWh

Ladeleistungen: 11 kW AC, 195 kW DC

Reichweite: 625 km

Kofferraum: 500 Liter

Länge/Breite/Höhe: 5391/1950/1544 mm

Leergewicht: ca. 2.500 kg

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Preis: noch nicht bekannt

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