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Geld für die Kinder anlegen: Worauf Eltern beim Vermögensaufbau achten sollten

"So geht Papa": Der neue Podcast auf RND.de

Wann und wie viel Geld für den eigenen Nachwuchs zurückgelegt wird, hängt von der finanziellen Situation der Familie ab.

Man sollte öfter auf seinen Hund hören – zumindest, wenn er Money heißt. Die elfjährige Kira findet den verletzten Labrador und nimmt ihn mit zu sich nach Hause. Bald entpuppt sich das Tier als Finanzgenie, das der Familie erklärt, wie sie ihre finanziellen Probleme löst und ein Vermögen aufbaut.

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Das Kinderbuch „Ein Hund namens Money“ sei eine große Hilfe, um den Umgang mit Geld zu vermitteln, sagt Kathrin Franke vom Jugendfinanzcoaching der Caritas. Darin werde zum Beispiel erklärt, wie der Aktienmarkt funktioniert. Außerdem gebe es viele nützliche Tipps. Auch Finanzfachleute empfehlen, dass eine Starthilfe für die Zeit nach der Schule angespart wird. Dann ist zum Beispiel die gewünschte Weltreise möglich, kann die Einrichtung für die erste eigene Wohnung gekauft oder ein Studium teilfinanziert werden.

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Man kann schon mit 20 Euro beginnen

Wann und wie viel Geld für den eigenen Nachwuchs zurückgelegt wird, hängt von der finanziellen Situation der Familie ab. „Gut beraten ist, wer frühzeitig spart“, heißt es in einer Publikation der Zeitschrift „Finanztest“. Redakteur Kai Schlieter betont: „Je eher begonnen wird, desto größer werden die Erträge bei Volljährigkeit sein. Am wichtigsten ist: Einfach anfangen!“ Es genüge, mit 20 Euro monatlich zu beginnen, sagt Franke. Später könne die Einlage aufgestockt werden.

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Ist ein großer Betrag, zum Beispiel eine Erbschaft, vorhanden, sollte das Geld zumindest teilweise gewinnbringend angelegt werden. Für Geldgeschenke etwa zum Geburtstag oder zur Konfirmation empfiehlt Alexandra Langmeyer vom deutschen Jugendinstitut eine Drittelregelung: „Ein Drittel wird als Taschengeld ausgezahlt, ein Drittel geht aufs Konto und ein Drittel wird langfristig angelegt.“

ETFs für langjährige Geldeinlagen

Für mindestens zehnjährige Geldanlagen rät Schlieter zu Exchange Traded Fonds, kurz ETFs. Diese sind vergleichsweise risikoarm, wenn sie breit in einen Weltaktienindex investieren. Besonders sinnvoll seien sogenannte thesaurierende Varianten, bei denen die jährliche Rendite automatisch angelegt und so der Zinseszinseffekt genutzt werde. Zu empfehlen seien zudem monatlich ausgeführte Sparpläne, in die auch regelmäßige Beiträge etwa von den Großeltern einfließen können, erklärt Schlieter: „Das verringert das Risiko, alles in einer Hochphase zu investieren. Die Sparpläne kann man einfach laufen lassen. So mitteln sich die Preise, weil in Hoch- wie Niedrigphasen Firmenanteile an der Börse gekauft werden.“

In der Vergangenheit hätten EFTs im Durchschnitt über einen Zeitraum von 18 Jahren eine Sparplanrendite von 8,5 Prozent pro Jahr erwirtschaftet, so Schlieter. Im schlechtesten Fall hätte es jährlich minus 0,3 Prozent, im besten Fall 14,8 Prozent gegeben. „Bei einer Sparrate von monatlich 50 Euro wären nach 18 Jahren mindestens 10.000 Euro, durchschnittlich 24.000 Euro und im besten Fall knapp 48.000 Euro zusammengekommen.“

Kinder sollten möglichst früh lernen, mit Geld umzugehen.

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Auszahlplan festlegen

Wenn das angesparte Geld in Raten ausgezahlt werden soll, kann ein Auszahlplan festgelegt werden. Entscheidend beim Aktiensparen ist allerdings der Zeitpunkt des Ausstiegs: Auf keinen Fall sollte man sich das Geld auszahlen lassen, wenn die Kurse stark gefallen sind. Wer das Geld zu einem bestimmten Zeitpunkt benötigt, sollte es deshalb besser nicht an die Börse bringen – zumindest nicht den gesamten Sparbetrag. In dem Fall sind konservative Anlageformen eine Alternative.

Hilfreich sei etwa ein Sparkonto, weil auf das Geld schnell zugegriffen werden könne, erklärt Langmeyer. Manche Banken haben auch Angebote wie Führerscheinsparen oder Ausbildungssparen. Wer Risiken scheue, könne Beträge auch in Festgeld anlegen, sagt Schlieter. Wichtig sei es, eine Bank zu wählen, die über eine entsprechende Einlagesicherung verfüge und aus einem wirtschaftlich stabilen Land stamme.

Verschiedene Anlagenformen wählen

Wie lukrativ diese Formen der Geldanlage seien, hänge wesentlich von der Zinspolitik ab, erläutert Franke. Aktuell wird Sparen wieder begünstigt. Die Allianz zum Beispiel verzinst Beträge ab 3000 Euro auf einem flexiblen Parkdepot mit zwei Prozent. Mindestlaufzeit sind drei Monate. Wer das Geld ein paar Jahre lang auf ein Festgeldkonto anlegt, kann laut Finanztest im besten Fall sogar mehr als 3 Prozent Zinsen einstreichen. Allerdings liegt auch dieser Wert noch deutlich unter der Inflationsrate, sodass das gesparte Geld faktisch an Wert verliert.

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Wie sinnvoll sind Kombipolicen?

Viele Eltern möchten ihren Kindern für die Zeit nach der Schule Sicherheit und ein finanzielles Polster bieten. Diesem Wunsch begegnen vor allem Versicherer mit Kombipolicen zum Vermögensaufbau, die Risiken wie Berufsunfähigkeit, Unfälle oder Krankheiten mit absichern. Finanzfachleute raten davon meist ab. Denn diese Produkte sind oft sehr starr. Außerdem verringert sich wegen der Kosten für die Verwaltung die Rendite. Geldanlagen und andere Formen der Absicherung sollten deshalb getrennt abgeschlossen werden. Auch Ausbildungsversicherungen taugten nicht zum Sparen, heißt es. Bausparverträge sind nur dann interessant, wenn es spezielle Tarife gibt, die etwa einen Jugendbonus enthalten.

Für den Vermögensaufbau werden am besten verschiedene Anlageformen gewählt, die sowohl Flexibilität als auch die Chance auf eine hohe Rendite bieten. Je jünger das Kind, desto höher könne der Aktienanteil sein, sagt Schlieter. Wer das Geld an der Börse anlegt, sollte allerdings auf Depotgeld sowie Kauf- und Transaktionsgebühren achten. Die könnten bei EFT-Sparplänen bei einer monatlichen Sparrate von 50 Euro insgesamt bis zu 33 Euro jährlich betragen, schreibt Finanztest. Vergleichsweise hohe Gebühren werden auch bei digitalen Vermögensverwaltungen speziell für Kinder fällig. Aber es gibt Angebote, die überhaupt keine Gebühren beinhalten. Vergleichen lohnt sich also.

Bafög-Anforderungen beachten

Zu überlegen ist, ob das Depot auf den Namen des Kindes geführt wird. In dem Fall dürfen die Eltern das Geld nur verwalten und in wenigen Ausnahmefällen für eigene Zwecke nutzen. Läuft das Wertpapierdepot auf den Namen der Eltern, haben sie jederzeit die Möglichkeit, auf das Geld zuzugreifen und es selbst zu verwenden. Nachteilig ist dann aber oft, dass Steuern auf Erträge abgeführt werden müssen. Diese entfallen in der Regel, wenn der Kindername eingetragen wurde. „Für Konten von Minderjährigen können Eltern jeweils einen gesonderten Freistellungsauftrag bis zur gesetzlichen Höchstgrenze von 1000 Euro stellen“, erklärt Schlieter. Ebenso gelte der Grundfreibetrag von 10.347 Euro und der Sonderausgaben-Pauschbetrag von 36 Euro.

Bei der Geldanlange für Kinder ist grundsätzlich zu beachten, dass die staatliche Ausbildungsförderung Bafög nur gezahlt wird, wenn der Freibetrag unter 15.000 Euro liegt. Und auch die Mitversicherung der Kinder bei der gesetzlichen Krankenversicherung gerät in Gefahr, wenn die monatlichen Einkünfte etwa aus einer Geldanlage in Aktien hoch ausfallen. Die Grenze liegt derzeit bei monatlichen Einkünften aus Zinsen in Höhe von 520 Euro.

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