Absagen, Frust und Durchhaltevermögen - der Weg zum Praktikum
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© Quelle: RND
Liebe Eltern, liebe Großeltern, liebe Leserinnen und Leser,
bei meiner Tochter steht in diesem Jahr das erste Schülerpraktikum an. Sie weiß schon seit vielen Jahren, in welche Richtung es beruflich für sie gehen soll: Sie möchte einen therapeutischen Ausbildungsberuf ergreifen. Ich finde es immer wieder erstaunlich und bemerkenswert, wenn Menschen schon in jungen Jahren genau wissen, welchen Beruf sie ergreifen möchten. Bei meiner Tochter hängt dies auch mit einer ihrer Omas zusammen, die in eben diesem Beruf arbeitet und ihr Enkelchen schon als kleines Kind immer mal wieder mit in die Praxis nahm. Meine Tochter hatte viel Spaß dort, fand die Arbeit der Oma interessant und für die Patientinnen und Patienten war das kleine Mädchen, dass bei der Therapie „mithalf“, eine willkommene Abwechslung. Seitdem möchte meine Tochter also Therapeutin werden.
Meine Berufswünsche waren da längst nicht so früh so eindeutig. Wenngleich ich quasi im Friseursalon meiner Mutter aufwuchs und dort auch gern Lockenwickler sortierte oder einfach nur im Wartebereich zuschaute, wie Haare geschnitten und gefärbt wurden, war Friseurin nie mein Traumberuf. Das Studium der Psychologie stand bei mir länger hoch im Kurs, mein Abischnitt reichte dann jedoch nicht für einen Studienplatz. Gut so, kann ich aus heutiger Sicht sagen!
Sollten Ihre (Enkel-)Kinder sich noch unschlüssig sein, in welche Richtung es nach dem Schulabschluss gehen soll oder vielleicht noch keine Idee fürs Schülerpraktikum haben, dann lege ich Ihnen das Magazin „AZUBIS gesucht!“ sehr ans Herz. In dem Heft werden auf über 80 Seiten die unterschiedlichsten Berufsbilder vorgestellt. Außerdem bündelt das Magazin Ausbildungsplätze regionaler Unternehmen, hilfreiche Infos rund um den Start ins Berufsleben und Gewinnspiele für Konzerte und Freizeitpark. „AZUBIS gesucht!“ liegt seit vergangenem Montag kostenfrei unter anderem in weiterführenden Schulen, Bibliotheken und Vereinen aus. Online können Sie und Ihre Kinder das Magazin als E-Paper hier lesen. Auch der TikTok-Kanal pickyourway hält viele lustig aufbereitete Infos rund um Berufswahl und Ausbildung bereit.
Doch noch einmal zurück zum bevorstehenden Praktikum meiner Tochter. In der Schule wurde gemeinsam erarbeitet, wie ein Lebenslauf aussehen soll, welche Unterlagen zu einer Bewerbung gehören und wie man ein Anschreiben formuliert. Einige infrage kommende Unternehmen wurden den Jugendlichen vorgeschlagen. Da keine therapeutische Einrichtung dabei war, suchte meine Tochter sich Praxen im Internet heraus. Auf unser elterliches Anraten schickte sie ihre Bewerbung fürs Schülerpraktikum jedoch nicht auf gut Glück los. Sie sollte erst einmal anrufen und fragen, ob überhaupt Schülerpraktikanten genommen werden und es im entsprechenden Zeitraum freie Plätze gibt.
Nun ist so ein „professionelles“ Telefonat ja etwas ganz anderes als mal eben die beste Freundin oder Oma und Opa anzurufen. Diese Art telefonieren muss in gewisser Weise gelernt werden. Seinen Namen sagen, erklären, warum man anruft, alle Daten parat haben… Hinzu kommt eine gewisse Nervosität, schließlich kennt man sein Gegenüber nicht und möchte ja etwas von dieser fremden Person. Gar nicht so einfach, wenn man das noch nie gemacht hat. Meine Tochter war etwas aufgeregt, die Anrufe kosteten sie sichtlich Überwindung. Zwar hatten wir vorher darüber gesprochen, was sie in etwa sagen soll, und sie bestärkt, dass es bestimmt nicht schlimm wird. Aber klar, Eltern haben ja immer gut reden.
Leider erhielt sie direkt bei den ersten Praxen Absagen: keine freien Plätze, generell keine Schülerpraktikanten. Alles sehr nette Absagen, aber eben Absagen. Das kann schnell frustrieren. So ging es auch meiner Tochter und sie hatte erst mal keine Lust mehr, weiter herumzutelefonieren. Ich kann das total nachvollziehen. Und ganz kurz dachte ich, Mensch, dann rufe ich eben in ein paar Praxen an und erkundige mich. Stopp!
Da hätte ich doch fast ein Verhalten gezeigt, das ich ganz schlimm finde: Wenn Eltern ihren Kindern alles abnehmen, nur weil es auch nur ein kleines bisschen Unbehagen beim Nachwuchs hervorruft. Ich hab die Kurve an dieser Stelle noch mal gekriegt. Statt wie eine Glucke die Bewerbung für meine Tochter zu klären, mache ich das, was ich immer versuche, wenn sie eine unangenehme Aufgabe vor sich hat: gut zureden und ihr den Rücken stärken.
Für diese Woche hat sie „Anruf-Schonfrist“, aber ab Montag geht es weiter Richtung Praktikumsplatz und dann werde ich wieder sagen: „Ich weiß, das findest du jetzt nicht toll und würdest lieber etwas anderes machen, aber es muss nun mal sein. Du schaffst das!“ Schließlich soll sie eine selbstständige und selbstbewusste Erwachsene werden. Und es ist doch immer ein schönes Gefühl, wenn man eine unangenehme Aufgabe doch gemeistert hat und sich selbst auf die Schulter klopfen kann. Juhu, geschafft!
Herzlich wie immer
Ihre Susanne Reinhardt
Redakteurin
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Zum Ende der Schulzeit stellt sich die Frage nach der passenden Ausbildung – das Magazin „AZUBIS gesucht!“ kann bei der Suche helfen.
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Wochenend-Tipps
Die Halle A des Werk 2 verwandelt sich am Samstag in eine Rollschuhdisco. Beginn ist um 16 Uhr, ab 20 Uhr legt die Kurt Reith Crew auf. Vor Ort können Rollschuhe in den Größen 28 bis 48 ausgeliehen werden. Schutzkleidung ist selbst mitzubringen.
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© Quelle: senivpetro/freepik
Pubquiz ohne klassischen Pub? Das geht. Und zwar am Freitag im Grassi Museum für Völkerkunde. Das Trabaleku Kollektiv übernimmt die Kneipe im Bonvenon-Raum. Trabaleku ist baskisch und heißt übersetzt „Problemzone“. Beim kostenfreien Flinta* Pubquiz treten Teams mit- und gegeneinander zu Fragen aus diversen Kategorien an. Ein Ein- und Ausstieg ist jederzeit möglich. Los geht‘s um 19 Uhr (bis 22 Uhr).
Wie kam der Löwe ins Leipziger Stadtwappen und welches Tier passt am besten zur eigenen Familie? Beim spielerischen Rundgang durch das Alte Rathaus können Teilnehmende ab 6 Jahren sich inspirieren lassen für die anschließende Gestaltung eines eigenen Familienwappens! Die Familienführung mit Kreativteil beginnt am Sonntag um 11 Uhr im Festsaal im 1. Obergeschoss. Anmeldung per E-Mail an vermittlung.stadtmuseum@leipzig.de oder telefonisch unter 0341 9651316. Kinder zahlen 3 Euro, Erwachsene den regulären Museumseintritt.
Was geht bei euch?
Kassettenspieler und CD-Player gibt es durchaus noch; in den Kinderzimmern von heute sieht man sie aber eher selten. Kinderlieder und -Hörspiele dudeln heute vor allem aus der Toniebox und der Tigerbox, bei manchen auch aus Hörbert.
Hört man sich unter Eltern von kleineren Kids um, haben viele von ihnen die Toniebox. Warum? Weil die Box eine große Fangemeinde hat, deren Begeisterung ansteckend wirkt und außerdem sind die Figuren so niedlich und das Gerät damit so einfach zu bedienen. Aber langsam. Die Toniebox hat kein Display, stattdessen lässt sie sich durch drücken der „Ohren“ ein- und ausschalten. Hörspiele und Lieder werden abgespielt, indem man Tonies – kleine Kunststofffiguren – auf die obere Fläche stellt. Durch klopfen können die Kids einen Titel vor oder zurück springen, durch kippen spulen. Ob Traumzauberbaum, König der Löwen oder Biene Maja – sie alle gibt es als Toniefigur, die Kinder zum Spielen und Eltern zum Sammeln anregt. Über eine Audiothek lassen sich weitere Geschichten kaufen und dem eigenen Tonie zuweisen. Auch für den selbst zu bespielenden Kreativ-Tonie finden sich hier Inhalte. Mit Streaming-Diensten oder anderen Medien lässt sich die Box nicht verbinden. Das Starterset liegt bei circa 80 Euro. Empfohlen wird die Box für Kids von 3 bis 8 Jahren.
Etwas weniger bekannt ist die Tigerbox Touch, die mit Karten statt Figuren arbeitet. Eltern können sich aber auch ein Tigerticket für 1, 3, 6 oder 12 Monate kaufen und damit den Streamingdienst freischalten. Hier warten mehr als 10.000 Lieder und Hörspiele, die über einen Touchscreen ausgewählt werden. Via App können Eltern einen Altersfilter und Themenbereiche wie Feuerwehr, Pferde oder Wissen festlegen, aber auch Lieblingscharaktere wie Pippi Langstrumpf und Yakari. Dadurch können Erwachsene verhindern, dass Kleinere auf ungeeignete Inhalte für Ältere zugreifen oder vom riesigen Angebot überfordert werden. Es können Profile für mehrere Kinder angelegt, Hörspiele zum Offlinehören heruntergeladen und Wildcards mit eigenen Inhalten bespielt werden. Außerdem verfügt die Box über Lautstärkebegrenzung, Nachtlicht und Timer. Kostenpunkt: circa 80 Euro. Empfohlen ist die Tigerbox ab 3 Jahren, Inhalte gibt es für Kids ab 2 bis über 12 Jahre.
Etwas weniger bekannt ist Hörbert. Die Audiobox hat ein besonderes Design – Holzelemente und bunte Knöpfe –, wird nachhaltig produziert und lässt sich in der Lautstärke begrenzen. All das hat die Stiftung Warentest überzeugt und Hörbert zum Testsieger gekürt. Das macht sich aber auch im Preis von circa 250 Euro bemerkbar. Puh! Die Musikbox setzt auf SD-Karten. Ein Vorteil für jene, die schon viele MP3s zu Hause haben. Hörbert funktioniert auch als Bluetooth-Box für andere Abspielgeräte, lässt sich also mit einem Deezer-, Amazon-, Spotify- oder anderen Streamingdienst-Account oder auch Internet-Radio nutzen.
Von Patricia Liebling
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Familie
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Orgel-Familienkonzert im Gewandhaus [Anzeige]
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© Quelle: Gewandhaus Leipzig
Einladung zum 150. Geburtstag: Am Samstag, dem 25. März, sind kleine und große Gäste eingeladen, den Geburtstag des Komponisten Max Reger zu feiern, gemeinsam mit dem Gewandhausorganisten Michael Schönheit, Moderator Malte Arkona und einer Leipziger Grundschulklasse. Neben Orgelmusik werden Anekdoten über Max Reger erzählt, der ein großer Bach-Verehrer war. Den Höhepunkt der Geburtstagsfeier bildet die Aufführung des von Reger sogenannten „Werkchens“: Es sollte absichtlich nicht schwer zu spielen sein, kommt aber trotzdem besonders kunstvoll daher und wird alle großen und kleinen Geburtstagsgäste begeistern.
Los geht`s um 16 Uhr. Wer besonders neugierig ist, kommt schon eine Stunde vor Konzertbeginn zur Instrumentenstraße. Hier kann man Musikerinnen und Musiker des Gewandhausorchesters persönlich kennenlernen, Instrumente ausprobieren oder selbst kreativ werden. Weitere Informationen und Online-Tickets gibt es hier.
Die ersten 200 Kinder erhalten kostenfreien Eintritt dank der Leipziger Stadtbau AG: Diese kostenlosen Kindertickets erfragen Sie im Vorverkauf an der Gewandhauskasse oder telefonisch unter der Ticket-Hotline 0341 1270 280.
Buch-Tipp
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© Quelle: Wunderhaus Verlag
„Ostermärchen aus aller Welt“: In drei Wochen ist Ostern. Wer das Thema mit entsprechender Deko nicht ohnehin schon eingeläutet hat, kann nun damit anfangen. Denn vor allem für die Kleinen ist das eine tolle Zeit. Die Natur erwacht aus ihrem Winterschlaf, erste Blüten schmücken gerade noch kahle Zweige. Vögel zwitschern fröhlich. Erwartung liegt in der Luft – und Vorfreude auf den Osterhasen, der bunte Eier, Süßkram und kleine Geschenke versteckt. Wie aufregend! Der Markt hält einige tolle Bücher bereit, mit denen sich die Vorfreude auf Ostern noch mal mehr genießen lässt. So wie dieses hier. Neben bekannten Klassikern der Brüder Grimm („Der Hase und der Igel“) und von Christian Morgenstern („Ostermärchen“) vereint diese Sammlung aus dem Wunderhaus Verlag auch weniger bekannte Ostermärchen aus aller Welt. „Die Schnellläufer“ von Hans Christian Andersen, „Der Igel und der Hase“ von Daniel Charms, „Ostermärchen“ von Joachim Ringelnatz und „Das Osterei“ von A. H. Hoffmann von Fallersleben – zusammen mit fröhlich bunten Illustrationen von Natalie Grebtsova vermitteln die sechs Geschichten für Kinder ab 3 Jahren echte Frühlingsstimmung und eignen sich perfekt dafür, die Osterzeit in ein märchenhaftes und warmes Licht zu tauchen.
Von Patricia Liebling
Lese-Empfehlungen für Familien
Neues aus dem Familienleben
Wenn du denkst, du hast schon alles gesehen, kommt ein Schüler mit Kleiderstange in den Unterricht und erklärt dir, dass seine Daunenjacke es nicht verträgt, wenn sie über den Stuhl gehängt wird und er deshalb seine Kleiderstange mitbringt. Ja, so hab ich auch geschaut.
Prusseliese - @Prusseliese2, 13. März 2023
Hier geht‘s zum Tweet von @prusseliese2.
Ich in der Umkleide, der 6 jährige langweilt sich, ruft von draußen: „Mama, ich geh nach oben zu dem Spielzeug.“ Ich: „Okay, aber lauf nicht weg.“ Verkäuferin: „Ich kann eine Sicherung ans Kind machen, damit der Alarm angeht, falls er doch raus läuft.“ 😂
Quasselette - @Quasselette, 13. März 2023
Hier geht‘s zum Tweet von @Quasselette.
Das Kind braucht für die Oberstufe einen 130-140€ teuren Taschenrechner. Ich habe aus meiner Schulzeit noch das Vorgängermodell, was ich vielleicht 3x benutzt habe. Die Schule schreibt das neue Modell vor 🙄
Carrie Tomato - @CarrieTomato, 11. März 2023
Hier geht‘s zum Tweet von @CarrieTomato.
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Redaktion: Patricia Liebling, Susanne Reinhardt, Juliane Groh, Thomas Bothe