Lange Schlangen vor den Testzentren und leere Regale in Drogerien: Die Nachfrage nach Corona-Schnelltests ist hoch. Wie so oft in der Pandemie wurde auf eine absehbare Entwicklung zu spät reagiert, kommentiert LVZ-Autorin Lilly Günthner.
Leipzig.Vorausschauende haben sich über den Sommer einen Corona-Test-Vorrat angelegt. Weniger als einen Euro haben die Test-Kits für zu Hause zwischenzeitlich gekostet. Wer jetzt einen Wintervorrat hat, kann froh sein, denn aktuell sind die Regale in den meisten Geschäften leer. Die Preise sind ohnehin um ein Vielfaches gestiegen. Umso größer wird der Andrang in den Testzentren, vor denen sich mit Einführung der 3G-Regel sowieso schon häufig lange Schlangen bilden.
Wie so vieles in der Pandemie war auch diese Entwicklung absehbar: Dass mit steigenden Inzidenzen im Herbst und Winter die Nachfrage nach Schnelltests wieder steigt, ist nun wirklich keine Überraschung. Die Tatsache, dass seitens der Politik darauf erst spät reagiert wurde, aber auch nicht. Über den Sommer haben viele Teststellen zugemacht – die Nachfrage war sehr gering. Spätestens als sich abzeichnete, dass die Impfbereitschaft in Sachsen niedrig ist und die Inzidenzen dramatisch steigen, hätte klar sein müssen, dass die Testkapazitäten wieder ausgeweitet werden müssen. Eine längerfristige Vorbereitung und Planung wäre hier wichtig gewesen.