Geschenkekult, Tanne und Weihnachtsfest

Wo ist denn der Sinn von Weihnachten hin?

Die Tanne auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt 2015: Ein Brauchtum, das zu Weihnachten gehört. Doch mit der Jesugeschichte aus dem Christentum hat es ursprünglich nichts zu tun.

Die Tanne auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt 2015: Ein Brauchtum, das zu Weihnachten gehört. Doch mit der Jesugeschichte aus dem Christentum hat es ursprünglich nichts zu tun.

Weihnachten ist die schönste Zeit im Jahr. Aber wieso feiern wir Weihnachten eigentlich? Was steckt hinter diesem Brauchtum? Viele Menschen hinterfragen das gar nicht mehr.

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In Weihnachten stecken zwei Wörter drin: „Weih" und „Nachten". „Weih" wurde aus dem Wort „wiha" abgeleitet und bedeutet so viel wie Heilige. Und „Nachten" kommt von dem Wort Nächte. Also bedeutet Weihnachten so viel wie die heiligen Nächte. Im Klartext feiern wir die Geburt Jesu – zumindest die Christen machen es so.

Dichter Theodor Storm machte 1862 aus dem Nomen „Weihnachten“ schließlich das Verb. In seinem Gedicht „Knecht Ruprecht“ heißt es in den sehr bekannten Anfangs- und Schlusszeilen: „Von drauß' vom Walde komm ich her/ Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr“.

Wahre Bedeutung von Weihnachten verblasst

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Allerdings wurde Weihnachten im Lauf der Jahre zu einem „Fest des Nehmens und des Bekommens". Die wahre Bedeutung von Weihnachten verblasste somit immer mehr. An Weihnachten sollte es doch ums Geben und um die Liebe gehen, nicht ums Bekommen. Wir sollten einander helfen. Schließlich wurde das Christkind, Jesu von Nazareth, in ärmsten Verhältnissen von Maria in einem Stall nahe Bethlehem geboren. Die Herbergen waren schon alle belegt, heißt es im Neuen Testament. Nur durch die Barmherzigkeit eines Herbergsvaters konnten sich die Eltern Maria und Josef noch auf Stroh betten.

Diese Weihnachtsgeschichte hatte nichts mit teuren Geschenken und bombastischen Weihnachtsbäumen zu tun. Wo kommen also all die weihnachtlichen Rituale her? Was hat der Weihnachtsbaum mit der Weihnachtsgeschichte aus der Bibel zu tun?

Jedes Jahr reiht er sich in die Reihe neben Krippe und Geschenken ein. Der Weihnachtsbaum spielt in der Bibelüberlieferung keine Rolle. Der geschmückte Baum findet seinen Ursprung in verschiedenen kulturellen Bräuchen. Von grünen Pflanzen versprachen sich die Menschen zum Beispiel Römer, die Gesundheit und Lebenskraft ins Haus zu holen.

Tannen-Weihnachtsbrauchtum gab es erstmals im 17. Jahrhundert

Erst 1605 fand die Weihnachtstanne erstmals Erwähnung im Brauchtum der Christen. Ein Elsässer schrieb: „Auff Weihnachten richtet man Dannenbäume zu Straßburg in den Stuben auf.“ Der Baum wurde damals mit Äpfel, Oblaten und kleinen Goldteilchen geschmückt. Auch Zucker wurde verstreut. Vermutlich, um Schnee zu suggerieren.

Heute gibt es anderen Schmuck: Es werden bunte Christbaumkugeln, viel Lametta, kleine Holzfiguren und rustikale Strohsterne aufgehängt. Letzterer spielt tatsächlich auf die Weihnachtsgeschichte an. Als Jesus geboren wurde, zog der Stern von Bethlehem auf und leuchtete den Drei Heiligen Königen den Weg zum Jesukind.

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Baum als weihnachtliches Symbol

Immerhin, die Heiligen Drei Könige brachten dem Heiland Geschenke vorbei: Gold, Weihrauch, Myrrhe. Das passt also noch. Auch wenn das Schenken mittlerweile sehr kommerzialisiert worden ist. All die anderen Traditionen haben sich die Menschen selbst geschaffen. Auch der Baum ist nur ein weihnachtliches Symbol.

Die Tanne blüht das ganze Jahr über und wächst selbst im Winter, wenn alle anderen Bäume schon kahl geworden sind. Sie erstrahlt immer in Beständigkeit, gibt uns Hoffnung, dass das Leben immer weiter geht. Und das ist das größte Geschenk, das jeder von uns hat: die Hoffnung. Die anderen Geschenke sind zwar auch echt toll, aber darum sollte es an Weihnachten nicht allein gehen.

Von Ricarda Fleckenstein

LVZ

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