Ein ehrlicher Blick in den Spiegel
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Die Kundschaft für Faltenunterspritzungen mit Botox und Hyaluron wird immer jünger.
© Quelle: David Parry/PA Wire/dpa
Liebe Leserinnen und Leser,
jahrelang habe ich über Menschen geschmunzelt, die mit ihren Fältchen haderten, den grauen Haaren oder eben diesen kleinen und großen bräunlichen (Alters-)Flecken auf ihren Händen oder im Gesicht. „Mich wird das nicht stören“, dachte ich mir immer, mehr noch, mein festes Vorhaben war: „Ich werde in Würde altern, dem Prozess des Verfalls die Stirn bieten.“ Botox? Hyaluron? Ich muss gestehen: Die glatt gebügelten Gesichter in die Jahre gekommener Stars und Sternchen habe ich stets mit einer gewissen Missbilligung bedacht. „Alles nichts für mich!“
Nun bin ich Mitte 40 und die Lage sieht ein bisschen anders aus. Auf Haarfärbemittel blicke ich inzwischen wohlwollend: „Ein bisschen Farbe kann ja nicht schaden.“ Durchgrauen lassen? „Nein, dafür bin ich noch zu jung.“ Sie sehen schon, mit der Würde ist das so eine Sache. Und mit dem Altern auch – vor allem seitdem ich jeden Morgen auf diese drei hartgezogenen Furchen auf meiner Stirn schaue, die gefühlt von Tag zu Tag ein bisschen tiefer werden. Kurz verfluchte ich meine in diesem Punkt offenbar nicht so guten Gene. Doch das erschien mir schnell unangemessen.
Seriösität der Behandlung hinterfragen
In einer geselligen Runde kam nun neulich das Thema Hyaluron(unterspritzung) auf den Tisch. Ein paar Frauen erzählten wohlwollend von ihren ersten Behandlungen, andere zogen den Eingriff einer Faltenunterspritzung in Erwägung. Unter uns: Ich dachte an meine tiefen Furchen auf der Stirn, ein bisschen auch an jene rund um den Mund – und was sich da wohl rausholen ließe mit ein wenig ... Sie wissen schon.
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Volle Lippen durch Hyaloron – das versprechen viele Kosmetikstudios. Doch die dürfen die Unterspritzung meist gar nicht vornehmen.
© Quelle: dpa
Doch dann las ich den Artikel meiner Kollegin Heidi Becker, las von den Risiken von Faltenunterspritzungen mit Hyaluron und dem Nervengift Botox wie Nervenlähmungen und Blutergüssen, von den Stümpern, die das große Geschäft mit der ewigen Jugend wittern und gar keine Berechtigung haben, die Behandlung anzubieten. Kurzum: Ich begrub meine Gedanken umgehend. Dann doch lieber in Würde altern: Oder? Moment, war da nicht neulich noch dieser Artikel zum Thema Jungbrunnen Knochenbrühe...
Sie haben Anmerkungen und Fragen? Schreiben Sie uns gern an unbezahlbar@rnd.de!
Ihre
Carolin Burchardt
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Tipp der Woche
Haben Sie schon mal etwas von „Zinshüpfen“ gehört? Nein? Dann lege ich Ihnen wärmstens unsere Kolumne „Der Haushälter“ von Hendrik Buhrs ans Herz. Ihm zufolge werden Banken äußerst kreativ, wenn es darum geht, neue Kundinnen und Kunden anzulocken – etwa durch den Neukundenzins. Er lässt die Sportart des „Zinshüpfens“ zwischen den Banken wieder aufleben.
Während noch vor einem Jahr das Wort „Neukundenzins“ ein aussterbender Begriff zu sein schien, schreibt „Finanztipp“-Geldanlageredakteur Buhrs, sieht die Lage heute gänzlich anders aus: Mittlerweile würden einem Angebote für Tagesgeld-Aktionszinsen hinterhergeworfen.
Von Bank zu Bank hüpfen muss man, wenn es immer die höchsten Rendite aus der Reklame sein sollen – denn die gibt es eben nur für Neukunden. Die derzeitige Größenordnung liege bei 2,7 bis 3,3 Prozent, immer auf Jahresbasis berechnet, meist aber nur für drei, vier oder sechs Monate garantiert. Was es darüber hinaus beim sportlichen „Zinshüpfen“ zu beachten gilt, erfahren Sie hier.
Zahlen, bitte!
Ostdeutsche müssen einer Berechnung des Vergleichsportals „Check 24″ zufolge einen größeren Teil ihres verfügbaren Einkommens für Energie ausgeben als Westdeutsche. So muss ein Einpersonenhaushalt, der beispielhaft 1500 Kilowattstunden Strom und 5000 Kilowattstunden Gas verbraucht, im Osten durchschnittlich 6 Prozent seines verfügbaren Einkommens für Energie aufwenden – im Westen sind es hingegen nur durchschnittlich 5,2 Prozent, schreibt meine Kollegin Johanna Apel.
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Der finanzielle Aufwand für Energiekosten ist im Osten des Landes deutlich höher als im Westen.
© Quelle: IMAGO/Zoonar
Ursächlich für diese Schieflage sind laut Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei „Check 24″, zwei Gründe: Zum einen liege die Kaufkraft im Osten 11 Prozent niedriger als in den westdeutschen Bundesländern. Zum anderen seien die Energiekosten in Ostdeutschland aber auch absolut teurer – beispielsweise aufgrund höherer regionaler Netznutzungsentgelte.
Besonders hart trifft es demnach den Nordosten: Strom- und Gaskundinnen und -kunden in Mecklenburg-Vorpommern müssen 6,3 Prozent ihres verfügbaren Einkommens für Energie abzwacken.
Gut zu wissen
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Die gute Nachricht
Deutschland braucht Erfinderinnen und Erfinder – um die Zukunft des Wirtschaftsstandorts zu sichern. Auch die Hochschulen haben die Aufgabe, für Innovationen zu sorgen, die als Patente geschützt und mit denen neue Produkte und Geschäftsmodelle entwickelt werden können.
Universitäten in Ostdeutschland bringen demnach Beachtliches hervor: eine große Zahl von Patentanmeldungen, deren Entwicklung mit hoher Effizienz gekoppelt ist. Die Rangliste führt die TU Dresden an. Die sächsische Universität liegt einsam an der Spitze mit rund 680 Patentanmeldungen im Zeitraum von 2010 bis 2019 (aktuellere vollständige Daten liegen nicht vor). Fast im Abstand von nur fünf Tagen wurde also Schutz für eine neue Erfindung beantragt. „Beachtliche sechs der 15 in Absolutwerten patentstärksten deutschen Hochschulen liegen im Osten der Republik“, so die IW-Auswertung. Als da sind neben Dresden die Unis in Jena und Rostock, sowie die TUs in Freiberg, Berlin und Illmenau. Die ostdeutschen Hochschulen zeichneten sich zudem durch hohe Effizienz aus.
Eine Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt, dass sich Hochschulen besonders stark im Bereich der avancierten Technologie engagieren.
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