Ärztepräsident Reinhardt: Bundesregierung muss für mehr Corona-Impfstoff sorgen
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Laut Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, muss die Bundesregierung schnell für mehr Corona-Impfstoff sorgen.
© Quelle: Gregor Fischer/dpa
Berlin. Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, drängt die Bundesregierung, für mehr Impfstoff gegen das Coronavirus zu sorgen. „Der Bedarf übersteigt die zur Verfügung stehenden Kapazitäten deutlich. Wenn wir Termine verschieben müssen, weil Lieferungen ausbleiben, führt das zu Frust bei den Patienten. Und diesen Frust bekommt als Erstes das Praxispersonal zu spüren. Daran muss sich schnell etwas ändern“, sagte Reinhardt der „Rheinischen Post“ (Mittwoch). Er habe Verständnis dafür, dass die Menschen schnell geimpft werden wollen. Der Bund müsse daher sicherstellen, dass so schnell wie möglich ausreichend Impfstoffe für die Praxen, Impfzentren und Betriebsärzte zur Verfügung stehen.
Eine vierte Corona-Infektionswelle fürchtet Reinhardt nicht. „Ich habe derzeit keine Angst vor einer vierten Welle, weil ich davon ausgehe, dass aufgrund der Impfungen die Zahl der Neuinfektionen überschaubar bleibt und mit weniger schweren Verläufen zu rechnen ist“, sagte der Ärztepräsident. Allerdings sei die Pandemie natürlich noch nicht vorbei.
Höhere Impfstofflieferung im Juni erwartet
Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, appellierte an die impfwilligen Menschen, noch für eine kurze Zeit Geduld zu haben. „Jeder, der will, wird auch geimpft werden. Nur können nicht alle sofort und gleichzeitig oder schon in den nächsten Tagen ihre Impfung erhalten“, sagte Gassen der „Rheinischen Post“. Dazu seien vorhandenen Impfstoffmengen immer noch zu knapp. Die Situation solle sich laut Bundesgesundheitsministerium aber ändern. „Wir erwarten also deutlich höhere Impfstoffmengen noch im Juni.“
Seit Montag ist die festgelegte Reihenfolge von Bevölkerungsgruppen beim Impfen gegen das Coronavirus aufgehoben. 46 Prozent der Menschen in Deutschland haben bisher mindestens eine Impfung erhalten, knapp 22 Prozent haben den vollständigen Impfschutz.
RND/dpa