Tier positiv getestet

Erstmals nachgewiesen: Menschen stecken Hund mit Affenpocken an

Ein Hund während der Behandlung bei einem Tierarzt. (Symbolbild)

Ein Hund während der Behandlung bei einem Tierarzt. (Symbolbild)

In Frankreich ist die erste Affenpocken-Übertragung von Menschen auf ein Tier gemeldet worden. Zwei Männer in Paris haben ihren vierjährigen Hund angesteckt. Die Fachzeitschrift „The Lancet“ hat den Fall beschrieben. Demnach wurden die beiden im Juni im Krankenhaus behandelt und hatten Symptome wie Hautausschläge, Müdigkeit, Kopfschmerzen und Fieber. Zwölf Tage später hatte auch ihr Hund Beschwerden.

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Das Tier litt unter Schleimhautproblemen, Pusteln am Bauch und einem Geschwür am Anus. Davor fehlte dem Tier nichts. Ein PCR-Text bei dem Hund war positiv. Die Männer hatten nach eigenen Angaben neben dem Hund geschlafen, ihn aber von anderen Menschen und Tieren ferngehalten.

Die Autoren der Studie schlossen, dass es sich angesichts der Umstände nur um eine Übertragung von Menschen auf den Hund handeln kann. In ihrem Resümee riefen die Wissenschaftler zu eine Debatte über die Notwendigkeit auf, Haustiere von Personen zu isolieren, die Affenpocken haben.

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WHO-Expertin: „Das ist etwas, das wir auf dem Schirm hatten“

Rosamund Lewis, die bei der WHO für Affenpocken zuständig ist, rechnet nach den Ergebnissen mit neuen Leitlinien, wie infizierte Personen mit ihren Haustieren umgehen sollen. Über den Bericht zeigte sie sich nicht überrascht. „Das ist etwas, das wir auf dem Schirm hatten“, sagte sie im Interview mit der „Washington Post“ am Montag.

USA verhängen nationalen Gesundheitsnotstand wegen Affenpocken

„Wir fordern jeden Amerikaner auf, die Affenpocken ernst zu nehmen und Verantwortung zu übernehmen“, sagte Xavier Becerra, US-Gesundheitsminister.

Bisher habe man vorsorglich infizierten Haustierbesitzern empfohlen, ihre Tiere zu isolieren. Nun gebe es als Grundlage dafür erste Evidenz. Ob Hunde auch Menschen anstecken könnten, sei aber noch nicht klar. Mit der bisherigen Empfehlung sei aber das Risiko gering gewesen. Nur die Haushaltsmitglieder wären so gefährdet, sagt Lewis.

Großteil der Übertragungen über Sex

Studien zufolge haben sich 95 Prozent der Erkrankten bei sexuellen Aktivitäten angesteckt. In Deutschland wurden laut Robert Koch-Institut (RKI) vor wenigen Tagen erstmals mehr als 3000 Erkrankte gemeldet, darunter ganz überwiegend Männer, die sexuelle Kontakte mit anderen Männern haben.

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Vor allem die typischen Hautläsionen enthalten hohe Viruskonzentrationen. Infektionen sind wohl auch durch Speichel, große Tröpfchen und Sperma möglich. Anders als das Coronavirus wird der Erreger nicht durch Aerosole beim Atmen oder Husten übertragen. Es gibt Impfstoffe, die allerdings in vielen Ländern knapp sind. Auch wirksame Medikamente sind zugelassen, aber gerade kaum verfügbar.

RND/sf mit dpa

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