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Basteln mit Epoxidharz: Was Sie beachten sollten

Mit Epoxidharz lässt sich Schönes herstellen – dabei ist aber einiges zu beachten.

Mit Epoxidharz lässt sich Schönes herstellen – dabei ist aber einiges zu beachten.

„Als erstes wird das Harz mit dem Härter gemischt und vorsichtig umgerührt – nehmt dafür einfach einen Holzspatel.“ So oder so ähnlich klingen viele der Anleitungen für die Herstellung von Epoxidharz auf Tiktok, Instagram und Co. Doch ganz unbedarft sollte man dabei nicht vorgehen. Epoxidharz kann bei falscher Anwendung nämlich durchaus schädlich für die Gesundheit sein.

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Epoxidharz: Kunstharz ist vielseitig einsetzbar

Epoxidharze sind laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Kunstharze, aus denen nach Aushärtung „nicht mehr verformbare Kunststoffe entstehen“. Die Herstellung erfolgt dem BfR zufolge aus zwei unterschiedlichen Komponenten (Harz und Härter), die je nach Hersteller unterschiedlich zusammengesetzt sein können. Epoxidharze werden üblicherweise im Bauwesen oder in der Elektroindustrie eingesetzt und dann meistens für Lacke, Beläge oder als Laminate verwendet.

In den sozialen Medien häufen sich jedoch auch Kleinunternehmen, die Gegenstände aus Epoxidharz verkaufen, und Künstlerinnen und Künstler, die Videos von der Herstellung der Stücke online stellen. Dekoobjekte wie Vasen, Untersetzer oder Etageren, die aus Epoxidharz bestehen, haben meist einen außergewöhnlichen Farbverlauf, der sich mit Pinsel oder ähnlichem schwer nachahmen lässt. Einmal ausgehärtet ist Epoxidharz belastbar und glänzt stark. Die Gegenstände aus dem Harz haben daher einen eigenen Charme. Auch aus diesem Grund wird das Kunstharz wohl immer häufiger im privaten Bereich für eigene Kunstwerke genutzt.

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Epoxidharze enthalten BPA und andere Bisphenole

Beim Mischen des Epoxidharzes bilden sich allerdings unterschiedliche Substanzen, die gesundheitlich nicht unbedenklich sind. Laut BfR entsteht während des Prozesses etwa Bisphenol-A-diglycidylether (BADGE) – was bei „einer allergisch empfindlichen Person möglicherweise hautsensibilisierend wirken“ kann. BADGE kann außerdem Augenreizungen und Hautreizungen auslösen.

Auch die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen rät zu Vorsicht bei der Verwendung von Epoxidharzen, da diese BPA (Bisphenol A) und andere Bisphenole enthalten, die das Hormonsystem schädigen können. BPA stehe laut Verbraucherzentrale außerdem im Verdacht, Krebs, Unfruchtbarkeit, Fettleibigkeit, Diabetes und andere Erkrankungen zu fördern.

Auf Anfrage berichtet das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), dass Vergiftungen mit Epoxidharz zwar von Arzt oder Ärztin weitergeleitet werden müssen, dies aber vermutlich oft nicht geschieht. Die überwiegende Anzahl der Mitteilungen beziehen sich auf berufliche Unfälle. So kam es im Jahr 2021 zu 37 Mitteilungen zu Vergiftungen mit Epoxidharz oder Epioxidharzkomponenten – alle aus dem beruflichen Bereich.

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Wer Gegenstände aus Epoxidharz selbst herstellen möchte, sollte einige Sicherheitsmaßnahmen beachten.

Schutzausrüstung für Augen und Haut

Dem BfR zufolge sind Schutzmaßnahmen zu ergreifen, sobald man mit den Substanzen zur Herstellung von Epoxidharz in Kontakt kommt. Dazu gehört, dass die Anwendung etwa nur im Freien oder in gut belüfteten Räumen erfolgen sollte und unbedingt eine Schutzausrüstung – insbesondere für Augen und Haut – getragen werden sollte. In der Praxis sind das also mindestens eine Schutzbrille und Handschuhe.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung und die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westphalen empfehlen außerdem, keine Epoxidharze zu kaufen, zu denen keine Sicherheitshinweise zu finden sind – das betreffe vor allem Produkte aus Nicht-EU-Ländern. Die Verbraucherzentrale bietet in dem Zusammenhang jedoch an, dass Verbraucher und Verbraucherinnen das entsprechende Datenblatt des Epoxidharz einsenden. Dann übernimmt die Verbraucherzentrale die Bewertung, ob das Produkt sicher oder nicht sicher ist.

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Ist Expoxidharz lebensmittelecht?

Laut BfR sind Epoxidharze zwar grundsätzlich für den Kontakt mit Lebensmitteln geeignet – wie etwa in Brauereien oder Großküchen. Da die Sicherheit von selbsthergestellten Epoxidharzen – etwa wenn man diese im Internet kauft – nicht bewertet werden können, sollte laut BfR jedoch „ein Kontakt mit Lebensmitteln vermieden werden“. Außerdem sollten Kleinkinder mit dem Produkt vorsorglich nicht in Kontakt kommen.

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