Hungerkrise: Risiko für Armut und Unterernährung steigt durch Corona-Pandemie
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Hilfsorganisationen befürchten durch die Corona-Pandemie eine Hungerkrise.
© Quelle: Foto T/Unsplash
Berlin. Das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt warnt angesichts der Corona-Krise vor dramatischen Folgen für Schwellen- und Entwicklungsländer. "Wir stehen vor einer neuen Hungerkrise", sagte die Präsidentin der Organisation, Cornelia Füllkrug-Weitzel, bei deren Jahrespressekonferenz am Donnerstag in Berlin. Besonders Ostafrika sei davon bedroht, aber auch Lateinamerika. "Das Ende der Corona-Pandemie ist noch nicht abzusehen, und die Auswirkungen sind schon jetzt verheerend."
100 Millionen Menschen zusätzlich von Armut bedroht
Laut der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen könnten wegen der Pandemie bis zu 132 Millionen Menschen zusätzlich an chronischem Hunger leiden. Im vergangenen Jahr waren der Organisation zufolge 690 Millionen Menschen chronisch unterernährt. Wie die Weltbank schätzt, könnte die Krise zudem bis zu 100 Millionen Menschen zusätzlich in extreme Armut treiben.
Füllkrug-Weitzel sagte, dass in Lateinamerika ein historischer Rückschritt im Kampf gegen den Hunger drohe. "Innerhalb weniger Monate könnten die Erfolge von 15 Jahren zunichte gemacht werden." Die Verzweiflung vor Ort wachse. Neben der Corona-Krise trieben mancherorts auch bewaffnete Konflikte und die Folgen des Klimawandels eine Hungerkrise voran.
RND/dpa