Kein Ziel, keine klare Strategie: „No-Covid“-Initiative kritisiert Politik
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Um die Infektionszahlen runterzudrücken, sollte eigentlich von Gründonnerstag bis einschließlich Ostermontag das wirtschaftliche, öffentliche und private Leben in Deutschland stark heruntergefahren werden.
© Quelle: Marijan Murat/dpa
Berlin. Die „No Covid“-Initiative hat in einer Stellungnahme die Bundesregierung zum Handeln nach der Rücknahme der Corona-Osterruhe aufgefordert. „Welche Schritte stattdessen ergriffen werden sollen, um das Infektionsgeschehen unter Kontrolle zu bringen, blieb offen“, teilte die Initiative am Donnerstag mit. „Weder gibt es ein definiertes Ziel, noch eine klare Strategie der Pandemiebekämpfung“. Zudem seien Maßnahmen wie Corona-Tests, die Kontaktnachverfolgung und Impfungen „nicht wirksam eingesetzt“ worden, so dass das Land „in eine dritte, allen Projektionen nach sehr heftige, Pandemiewelle“ steuert.
Um die Infektionszahlen runterzudrücken, sollte eigentlich von Gründonnerstag bis einschließlich Ostermontag das wirtschaftliche, öffentliche und private Leben in Deutschland stark heruntergefahren werden. Nachdem die Osterruhe aber überraschend am Mittwoch gekippt wurde, ist in einigen Bundesländern nicht klar, ob über die Feiertage nun die Kontaktregeln der Notbremse gelten.
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„Vor diesem Hintergrund empfehlen wir dringend einen Kurswechsel hin zu einer Strategie der Niedriginzidenz“, forderte die Initiative in der Stellungnahme. Demzufolge sollte Ziel sein, den R-Wert unter eins zu drücken und dort zu halten, „weil nur dies eine nachhaltige und strukturierte Öffnungsperspektive bietet“. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Mittwochabend bei 1,00 (Vortag 1,04). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 100 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab.
Beteiligt an der „No Covid“-Initiative sind Forscher aus mehreren Disziplinen. Die Initiative ist nicht identisch mit der „Zero Covid“-Gruppe, die einen weitreichenden und längeren Lockdown fordert.
RND/dpa