Modellierungen: Omikron verbreitet sich in Südafrika mehr als doppelt so schnell wie Delta

Die Corona-Variante Omikron besitzt Forschenden zufolge wahrscheinlich die Fähigkeit, dem Immunsystem zu entgehen. (Symbolbild)

Die Corona-Variante Omikron besitzt Forschenden zufolge wahrscheinlich die Fähigkeit, dem Immunsystem zu entgehen. (Symbolbild)

Die Corona-Variante Omikron verbreitet sich in Südafrika offenbar mehr als doppelt so schnell wie Delta. Das geht aus aktuellen Modellierungen der London School of Hygiene and Tropical Medicine und mehrerer südafrikanischer Universitäten hervor, die der Modellierer Carl Pearson auf Twitter veröffentlichte. Demnach deuten erste Erkenntnisse aus einigen Orten Südafrikas darauf hin, dass Omikron – wie bereits zuvor von anderen Forschenden vermutet – der Immunabwehr zumindest teilweise entgehen kann.

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Wissenschaftler: „Wir hoffen, dass Forschende weltweit diese Einschätzungen nutzen können“

„Wir hoffen, dass Forschende weltweit diese Einschätzungen nutzen können, um ihre Analysen dementsprechend vorzubereiten und darauf auszurichten“, schrieb Pearson am Freitag. Für die Modellierung haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in verschiedenen Szenarios unter Berücksichtigung der angenommenen Immunität durch Impfungen sowie der überstandenen Infektionen das wahrscheinliche Verhältnis zwischen der Übertragbarkeit und Fähigkeit der Immun­flucht von Omikron berechnet. Das Ergebnis: Je besser Omikron dem Immun­system entgehen kann, desto weniger übertragbar ist die Variante. Pearson betonte dabei, dass es sich um Modellierungen handelt, die sich noch früh in der Entwicklung befinden und im Zuge neuer Daten stets aktualisiert werden.

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Erste Erkenntnisse: Omikron kann Immun­system entgehen

Auch andere Forschende gehen ersten Erkenntnissen zufolge davon aus, dass Omikron die Fähigkeit der Immun­flucht besitzt. Das heißt, dass der Schutz der Impfstoffe und einer Genesung von Covid-19 gegen die Variante schwächer ausfällt. Beispielsweise meldete eine Wissenschaftler­gruppe in Südafrika am Donnerstag nach dem Auftreten von Omikron einen Anstieg von erneuten Infektionen. Auch eine Wissenschaftlerin der Universität Witwatersrand geht von wesentlichen Unterschieden zwischen Omikron und Delta aus: „Eine vorherige Infektion schützte einst vor Delta und jetzt mit Omikron scheint das nicht der Fall zu sein“, sagte Anne von Gottberg in einem Briefing der Welt­gesundheits­organisation am Donnerstag.

Die Zahl der Coronavirus-Infektionen in Südafrika steigt derweil rapide an. Am Freitag meldete das Nationale Institut für übertragbare Krankheiten (NICD) 16.055 Neuinfektionen innerhalb eines Tages bei 65.990 durchgeführten Covid-Tests. Vor genau einer Woche lag in dem Land mit rund 59 Millionen Einwohnern die Zahl der Neuinfektionen bei 2828, nachdem 30.904 Tests durchgeführt wurden. 72 Prozent der neuen Fälle sind nach NICD-Angaben in der bevölkerungs­reichsten Provinz Gauteng, zu der auch die Metropole Johannesburg gehört, aufgetreten.

mit dpa

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