Ganz Deutschland spricht in diesen Tagen über eine Zahl: Die vom Robert-Koch-Institut verwendete Reproduktionsrate (R) gibt an, wie schnell sich das Coronavirus ausbreitet. Für Leipzig wird dieser Wert nicht errechnet – warum ist das so?
Leipzig.Über 1,0 oder darunter? Das ist in eine der wichtigsten Fragen, um den Verlauf der Corona-Pandemie beurteilen zu können. Die Reproduktionszahl R gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter in einem bestimmten Zeitraum im Durchschnitt ansteckt. Je niedriger R ist, desto besser. Liegt R unter 1, steckt ein Infizierter im Schnitt weniger als einen anderen Menschen an – und die Epidemie läuft aus. Liegt R über 1, steckt ein Infizierter im Mittel mehr als einen anderen Menschen an – die Zahl der Neuinfektionen wird größer.
Für die Stadt Leipzig wird die sogenannte Reproduktionsrate jedoch nicht erfasst. Rathaussprecher Matthias Hasberg erklärt, warum das so ist: „Die Fallzahl ist zu gering, um einen statistisch seriösen Wert ermitteln zu können.“ Weiterhin sei es nicht sinnvoll, die R-Rate für regionale Vergleiche zu verwenden, weil sie deutschlandweit nicht einheitlich errechnet werde, sagte Hasberg.