Studie: Länder mit „lockerem“ Regelverständnis haben mehr Corona-Tote

Brasilien hat seit Beginn der Pandemie über 225.000 Corona-Tote verzeichnet. Doch auch inmitten der Corona-Apokalypse bleiben die Strände voll.

Brasilien hat seit Beginn der Pandemie über 225.000 Corona-Tote verzeichnet. Doch auch inmitten der Corona-Apokalypse bleiben die Strände voll.

Mehr als 100 Millionen Fälle und mehr als zwei Millionen Tote: Das Coronavirus wütet noch immer in der Welt. Doch nicht alle Länder sind gleichermaßen von der Pandemie betroffen. Warum hat Japan mit seinen gut 126 Millionen Einwohnern 5950 Tote, während Mexico mit ungefähr gleich vielen Einwohnern fast 160.000 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 verzeichnet? Eine aktuelle Studie liefert dafür eine recht simple Erklärung: Demnach ist die Zahl der Corona-Toten in den Kulturen höher, in denen häufiger gegen Regeln verstoßen werde.

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„Lockere“ Kulturen haben achtmal so viele Corona-Tote

In der Studie, die in der Fachzeitschrift „Lancet Planetary Health“ veröffentlicht wurde, haben die Forscher mehr als 50 Länder hinsichtlich der Corona-Infektionen und -Todesfälle untersucht. Dabei wurde zwischen Kulturen unterschieden, die Regeln nicht so eng sehen und denen, die sie strenger befolgen. Strenger stuften die Forscher unter anderem Länder wie Singapur oder Japan ein. Als Länder mit „lockereren“ Kulturen wurden hingegen die USA oder auch Brasilien eingestuft.

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Die Unterschiede zwischen den Ländern sind nach Ansicht der Studienautoren kein Zufall: Kulturen, die in der Vergangenheit häufig mit ständigen Bedrohungen wie Naturkatastrophen, Hungersnot oder Invasionen konfrontiert waren, verordnen meist strengere Regeln, um Ordnung und Zusammenhalt zu schaffen. Gemeinschaften, die hingegen mit weniger Bedrohungen zu kämpfen hatten, gelten als „lockerer“ – und das drückt sich häufig auch in der Einhaltung der Regeln aus.

Das Ergebnis der Untersuchung: „Lockere“ Kulturen hatten insgesamt fünfmal so viele Corona-Infektionen und achtmal so viele Todesfälle wie „strenge“ Kulturen. Zudem haben letztere auch mehr Angst vor einer Corona-Infektion als die Kulturen, die Regeln nicht so strikt befolgen. Das zeigt eine Analyse von Daten des britischen Meinungsforschungsinstituts YouGov: Während in „strengen“ Kulturen 70 Prozent sehr große Angst vor einer Ansteckung hatten, waren es in „lockeren“ Kulturen nur 49 Prozent.

RND/bk

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