Trotz steigender Zahlen: Rostocker Oberbürgermeister hält an Öffnungen fest
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Schilder mit der Aufschrift „Geöffnet“ und „Jetzt testen lassen!“ hängen an der Eingangstür zu einem Modegeschäft. In Roststock sollen die Geschäfte auch weiterhin geöffnet bleiben.
© Quelle: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dp
Roststock. Roststocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen spricht sich gegen einen Lockdown in der Hansestadt aus und stellt sich damit vorab gegen mögliche Beschlüsse von Bund und Ländern am kommenden Montag. „Egal, was die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten am Montag beschließen: Wir wollen die Lockerungen in Rostock nicht mehr zurücknehmen müssen. Was wir machen, ist ein Modellprojekt. Und dafür brauchen wir Zeit, dafür brauchen wir Daten“, sagt Madsen im Interview mit der „Ostsee Zeitung“. Damit bleibt Madsen seinem bisher bundesweit viel beachteten Kurs auch weiterhin treu.
„Wenn wir wirklich verschärfen müssen, dann im Privaten“
Bisher ist der Einzelhandel in Rostock ohne Testpflicht geöffnet – diese soll erst ab der nächsten Woche gelten. Doch die kritisiert Madsen ebenfalls: „Diese Testpflicht vernichtet den Handel im Land“, sagt er. Sinnvoll fände er eine Pflicht eher da, wo tatsächlich viele Menschen sind, wie in Kitas, Büros oder bei Veranstaltungen. Den Handel sehe er nicht als großes Ansteckungsrisiko, sondern vor allem den privaten Bereich: „Wenn wir wirklich verschärfen müssen, dann im Privaten. Ich halte Ausgangssperren für sinnvoller als einen neuen Lockdown.“
Zwar steigen auch in Rostock die Infektionszahlen wieder an, doch das sieht Madsen entspannt. Dramatisch sei die Lage aus seiner Sicht nicht – jedenfalls nicht in Rostock: „Die Kliniken versichern, dass alles im grünen Bereich ist und sie noch ausreichend Kapazitäten haben“, so Madsen.
RND/mr