Vierte Corona-Welle: Übersterblichkeit in Sachsen und Thüringen deutlich höher als Bundesschnitt
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/PO5MBN36ZBHQ3L33D5SB6A324U.jpeg)
Ein Meer von Kerzen wurde in Gedenken an Österreichs Corona-Tote in der Innenstadt Wiens aufgestellt und angezündet. (Archivbild)
© Quelle: Roland Schlager/APA/dpa
In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres lag die Übersterblichkeitsrate in Sachsen und Thüringen deutlich über dem Durchschnitt, wie aus einer Untersuchung des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung (Ifo) hervorgeht, über die die „Leipziger Volkszeitung“ berichtet.
„In den beiden Bundesländern gab es rund 13 Prozent mehr Todesfälle als aufgrund der Altersstruktur zu erwarten gewesen wäre“, schreibt das Ifo Dresden demnach in einer Pressemitteilung. In Sachsen seien 31.700 Menschen gestorben, 28.200 Todesfälle seien zu erwarten gewesen. In Thüringen gab es 17.000 gegenüber 15.000 erwarteten Sterbefällen.
Im zweiten Semester des Jahres 2021 wurde Deutschland von der vierten Welle der Corona-Pandemie heimgesucht. Ein großer Unterschied zum Vorjahr war jedoch die bundesweit bereits relativ hohe Quote an Menschen, die eine Grundimmunisierung durch Impfungen erhalten hatten. „Es fällt auf, dass die Übersterblichkeit im zweiten Halbjahr 2021 umso niedriger ausfällt, je höher die Impfquote in einem Bundesland war“, wird Marcel Thum, Leiter der Dresdner Niederlassung des Ifo, zitiert.
Sachsen ist das Bundesland mit der geringsten Impfquote: Knapp 65 Prozent haben hier entweder eine oder zwei Impfungen gegen das Coronavirus erhalten. In Thüringen liegt die Rate mit 70 Prozent etwas höher. In beiden Ländern haben laut Robert Koch-Institut gut 50 Prozent der Menschen die Auffrischungsimpfung bekommen.
RND/sic