Können Kotspenden helfen?
In westlichen Ländern fehlt den Menschen inzwischen rund die Hälfte wichtiger Bakterien im Körper. Forschende vermuten, dass dadurch zahlreiche Krankheiten wie Morbus Crohn, Rheuma, Allergien und Übergewicht begünstigt werden. Wieso schwindet unser Mikrobiom? Und lässt sich die zerstörte Darmflora wiederherstellen?
Es ist erstaunlich viel los im Körper. Milliarden Keime wandern dort umher. Bakterien, Pilze, Einzeller – mindestens 1000 verschiedene Arten trägt jeder Mensch in sich. Die winzigen Mikroorganismen besiedeln den Darm, aber auch die Haut, die Nase, den Mund, die Geschlechtsteile. Das ist keinesfalls eklig oder gar schädlich, wie man heute weiß. Vielmehr halten diese Keime, auch Mikrobiom genannt, gesund. Aber es gibt da ein Problem.
„Wahrscheinlich ist rund die Hälfte des Mikrobioms in westlichen Ländern inzwischen verloren gegangen“, sagt Till Strowig, der am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig die Schutzwirkung von Bakterien in der Darmflora untersucht. Das Problem dabei, auf das Forschende vermehrt hinweisen: Viele Menschen werden wegen der schwindenden Mikroorganismen anfälliger für Krankheiten.