“All I Want for Christmas”: Warum Mariah Careys Weihnachtshit beinahe gefloppt wäre
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Mariah Carey performt ihren Weihnachtshit „All I Want for Christmas Is You“.
© Quelle: picture alliance / Globe-ZUMA
Hannover. Dieser Song gehört zu Weihnachten wie der Tannenbaum und die Spekulatiuskekse: „All I Want for Christmas Is You“ von Mariah Carey. Das Lied zählt neben Klassikern wie „Last Christmas“ von Wham zu den erfolgreichsten Weihnachtshits überhaupt. Seit einem Vierteljahrhundert schafft es der Song immer wieder in die Charts. Satte 42 Millionen Euro an Tantiemen soll das Stück Mariah Carey bis heute eingebracht haben.
In diesem Jahr geht die Sängerin mit dem Hit sogar noch mal auf Tour: Neben fünf Gigs im Caesars Palace in Las Vegas Ende November hat Carey Konzerte in fünf weiteren US-Städten angekündigt. Für den Snackhersteller Frito Lay dient der Song in diesem Jahr als Werbemusik. Und zusammen mit dem Streamingdienst Spotify hat Mariah Carey nun sogar ein ganzes exklusives Weihnachtsalbum angekündigt. Natürlich mit dabei: „All I Want for Christmas Is You“.
Doch die Erfolgsgeschichte des Weihnachtsklassikers ist gar nicht so selbstverständlich – denn um ein Haar wäre es nie so weit gekommen. „All I Want for Christmas Is You" war nämlich zunächst ein ziemlicher Flop. Und wäre es nach Mariah Carey gegangen, wäre er wahrscheinlich nicht einmal aufgenommen worden.
Keine Lust auf Weihnachtssongs
Tommy Mottola, Produzent und Ex-Mann der Popdiva, hatte in seinem Buch „The Man and His Music“ vor einigen Jahren die Entstehungsgeschichte des Songs verraten. Mariah sei zunächst alles andere als überzeugt gewesen von der Idee, einen Weihnachtssong aufzunehmen. Sie habe das Konzept für sie als junge, erfolgreiche Sängerin überhaupt nicht passend gefunden – wie sich das für eine Popdiva nun mal gehört.
„Was hast du vor, willst du mich in Connie Francis verwandeln?“, soll Mariah zu ihrem Produzenten gesagt haben. Anscheinend beherrschte Mottola eine gewisse Überredungskunst: Irgendwann entschloss sich Carey doch, ein Weihnachtsstück mit ihrem Produzenten aufzunehmen.
Für dieses holte man seinerzeit auch Walter Afanasieff ins Studio – einen bekannten Songwriter, der später auch Songs für Beyoncé Knowles, Celine Dion, Jessica Simpson und New Kids on the Block schrieb. Einem Interview mit „Billboard“ zufolge habe die Zusammenarbeit mit der Popdiva außerordentlich gut funktioniert: In nur 15 Minuten sei die Hook des Songs „All I Want for Christmas Is You“ entstanden. Man habe sich perfekt ergänzt. Afanasieff habe ein paar Instrumente eingespielt, Carey habe angefangen zu singen – fertig.
Weihnachtsbaum im August
Eine kleine Besonderheit soll es bei den Aufnahmen allerdings dennoch gegeben haben: Im Studio stand nach Angaben von Afanasieff ein Weihnachtsbaum – und das mitten im August. Man habe Mariah im Hochsommer in Weihnachtsstimmung versetzten wollen. Offenbar hat das auch geklappt.
Bei seiner Veröffentlichung im Jahre 1994 standen die Zeichen für den Song allerdings ganz und gar nicht gut. Nur in Großbritannien konnte sich der Song 14 Wochen auf Platz zwei halten. in Deutschland landete der Song nur auf Platz 24, in den USA schaffte er es gar nicht erst in die Charts. Tatsächlich war „All I Want for Christmas Is You“ über Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte hinweg ein absoluter Flop.
Der tatsächliche Erfolg des Songs kam erst sehr viel später. Der Grund: das Aufkommen der Musikdownloads. Erst im Jahre 2007 schlug sich die größer werdende Beliebtheit des Songs erstmals auch in den Verkaufscharts nieder. Mitte der 2010er-Jahre konnte der Titel in mehreren Ländern eine neue Höchstplatzierung in den Singlecharts erreichen. In Deutschland folgte die Höchstplatzierung erst im Jahr 2018: Da erreichte Mariah Carey mit ihrem Stück Platz zwei.
Meistgestreamter Song an Heiligabend
Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) gab 2016 bekannt, dass „All I Want for Christmas“ an Heiligabend über 1,17 Millionen Mal gestreamt wurde. Damit knackte der Song den bisherigen Streamingrekord innerhalb eines Tages um Längen. An Heiligabend 2017 konnte das Lied mit 1,8 Millionen Streams seinen eigenen Rekord noch mal toppen.
Durch die über Jahre ständige Präsenz des Songs ist „All I Want for Christmas“ für die Sängerin zu einer absoluten Gelddruckmaschine geworden. Klar, dass von dem Erfolg auch andere etwas abhaben wollten: In den vergangenen Jahren wurde das Stück unter anderem von John Mayer, My Chemical Romance, Michael Bublé und Shania Twain gecovert.