Festival-Tattoo im Trend: Haut-Kultur auch fürs Bachfest Leipzig?
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Warum auch nicht: Ein Festivalbesucher hat sich im mobilen Tattoo-Studio bei Rock im Park eine Mohrrübe auf den Unterschenkel tätowieren lassen.
© Quelle: Daniel Vogl/dpa
Leipzig. Die Wetter-App hat Recht behalten: Die Veranstalter des Festivals Rock am Ring resümieren die „besten Wetterbedingungen seit 30 Jahren“. Normalerweise werden Konzerte am Nürburgring von Unwettern begleitet und mit Schlamm unterlegt. Ebenso bei Rock im Park in Nürnberg. Das hatte Folgen für die Stimmung, die als friedlicher als sonst beschrieben wird. Zum anderen für die Anzugsordnung, was Sonnenbrände nach sich zog sowie frische Tätowierungen. Statt aus der Haut fuhr man aus den Kleidern – und sah sich unzureichend bebildert.
Gut für Tobias Hilfenhaus, der seinen zu einem mobilen Tattoo-Studio umgebauten Wohnwagen zu Rock im Park gelenkt hatte, wo er das ganze Wochenende an der Nadel hing. Die Nachfrage nämlich war „enorm“, wie er sagt. Zum Beispiel habe er einem Fan das Logo der Toten Hosen gestochen, einem anderen eine Mohrrübe, auch das Festivalsymbol sei gefragt: ein abgewandelter Smiley. Übrigens tätowiere er nicht bei Betrunkenen, sagt der Reisestecher, was die Kundschaft einschränkt, andererseits das Einsatzgebiet erweitert: auf gediegenere Festivals.
Chillout for Future beim BCH!-Fest
So könnte das nächste Ziel des mobilen Tattoo-Studios das Leipziger Bachfest sein. Zwischen 8. und 18. Juni geht es unter dem Motto „BACH for Future“ unter die Haut. Zum Programm gehört ein „Chillout in den Komponistenhäusern“ – das alles klingt hip genug für ein zünftiges Orgelpfeifen-Tattoo auf der Wade oder „JSB“ auf dem Handgelenk. Oder „BCH!“-Schriftzug überm Steiß, was dem Trend des Vokalverbots folgend als Bach wie auch als Beach gelesen werden kann. Jetzt hängt alles vom Wetter ab.
LVZ