Premiere der Karl-May-Spiele nach Corona-Pause - Polizei nimmt Umweltschützer in Gewahrsam
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Der Schauspieler Sascha Hödl als Winnetou reitet durch das Publikum bei der Premiere von "Der Ölprinz" bei den Karl-May-Spielen auf der Freilichtbühne am Kalkberg.
© Quelle: Markus Scholz/dpa
Bad Segeberg. Nach zwei Jahren Zwangspause wegen der Corona-Pandemie hat „Der Ölprinz“ bei den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg am Samstagabend Premiere gefeiert. Allerdings fehlte Hauptdarsteller Alexander Klaws in der Rolle des Apachenhäuptlings Winnetou wegen einer Corona-Infektion. Sascha Hödl springt für ihn ein. Klaws soll voraussichtlich ab kommenden Donnerstag in der Kalkbergarena auftreten.
Weitere Hauptdarsteller sind Sascha Hehn in der Rolle des skrupellosen Ölprinzen Grinley, der eine wertlose Ölbohrstelle in Arizona teuer verkaufen will und dabei über Leichen geht, sowie Katy Karrenbauer als Treckführerin Rosalie Ebersbach.
Umweltschützer in Gewahrsam genommen
Am Rande der Karl-May-Spiele hat die Polizei acht Menschen in Gewahrsam genommen. Wie die Polizei mitteilte, gaben die drei Frauen und fünf Männer an, der Umweltschutzbewegung „Extinction Rebellion“ anzugehören. Sie hatten geplant, Plakate während der laufenden Vorstellung im Zuschauerbereich auszurollen und störten nach Angaben der Polizei die Veranstaltung.
Auf zwei Plakaten der Aktivisten, die der Sicherheitsdienst auf dem Kalkberg im Gebüsch versteckt auffand, war „Winnetou würde fürs Klima reiten“ und „Stoppt die Ölprinzen - Rettet die Zukunft der Kinder“ zu lesen.
Später störten die Aktivisten die Aufführung mit Zwischenrufen. Als der Sicherheitsdienst sie aus dem Zuschauerraum verwies, bespritzte einer von ihnen zwei Sicherheitsbedienstete mit einer Flüssigkeit, bei der es sich nach Angaben der Polizei vermutlich um Lebensmittelsoße handelte. Beamte nahmen die Beteiligten bis zum Ende der Veranstaltung in Gewahrsam und stellten ihre Personalien fest. Nach Ende der Vorstellung wurden sie wieder entlassen. Das Polizeirevier Bad Segeberg hat Ermittlungen wegen des Verdachts des Hausfriedensbruchs, der Nötigung und der Körperverletzung aufgenommen.
Zwei Jahre Corona-Pause
Die Karl-May-Spiele mussten zwei Jahre lang wegen der Corona-Pandemie pausieren. 2019 waren mehr als 400.000 Zuschauer zu den Open-Air-Aufführungen gekommen.
RND/dpa